Lebensdaten
erwähnt getauft 1560 , gestorben 1633
Geburtsort
Basel
Sterbeort
Nürnberg
Beruf/Funktion
Formenschneider ; Zinngießer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 132460548 | OGND | VIAF: 11007628
Namensvarianten
  • Enderle, Caspar
  • Enderlin, Caspar
  • Endres, Caspar
  • mehr

Orte

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Zitierweise

Enderlein, Caspar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd132460548.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Martin ( 1584), Handwerksmeister, S (?) des Hans, aus Kolmar, seit 1534 Bürger in Basel;
    M Regula Duscher;
    Nürnberg 24.1.1586 Margaretha, Wwe des Andreas Dampach;
    1 S.

  • Biographie

    E., seit Februar 1574 Lehrling H. Friderichs in Basel, ging 1583 als Geselle nach Nürnberg, der bedeutendsten Produktionsstätte für|Zinngerät, wo er 1584 auch als Meistersinger bezeugt ist. Am 2.12.1584 erhielt er nachträglich für 2 Jahre von Basel aus Urlaub, besaß also noch das Basler Bürgerrecht. 1586 wurde er Bürger und Meister in Nürnberg, nachdem er hier 1585 sein Meisterstück bei Melchior Koch III angefertigt hatte. 1603-06 und 1613-16 stand er als einer der drei Geschworenen mit an der Spitze der Kannengießer. – E., der nur wenige Gesellen beschäftigte, soll als erster „hangende Leuchter“ aus Zinn gegossen haben. Seine Gußmodelle für Prunkschüsseln, Kannen und Teller aus Zinn tragen figürliche und ornamentale Reliefs im Renaissancestil; seine Temperantiaschüssel und -kanne, ziemlich genaue, jedoch dem deutschen Stilempfinden angepaßte Kopien nach François Briot, erregten mit ihrem neuartigen Reliefdekor die Bewunderung der Zeitgenossen. Für andere Werke können Stichvorlagen unter anderem von E. Delaune nachgewiesen werden. Mit dem „sculpebat“ auf verschiedenen, nach Vorbild Briots mit eigenem Porträtmedaillon versehenen Tellern bezeichnet sich E. als Formenschneider. Monogramme CE und Jahreszahlen (1608–21) treten am gegossenen Stück erhaben auf. Die für jeden Gießer vorgeschriebene Meistermarke ist für E. bisher nicht nachzuweisen; der größte Teil der von ihm signierten Gegenstände trägt Marken anderer Nürnberger Gießer, die seine Gußformen teilweise noch weit ins 18. Jahrhundert hinein verwendeten. E.s Bedeutung liegt in der technisch meisterhaften Anfertigung der Gußmodelle sowie in der Vermittlung der französischen Renaissanceformen auf dem Gebiet des Zinngusses nach Deutschland.

  • Literatur

    J. Lessing, François Briot u. C. E., in: Jb. d. kgl. Preuß. Kunstslg. X, 1889, S. 171 ff.;
    H. Demiani, François Briot, C. E. u. d. Edelzinn, 1897 (L, P, Qu.);
    ders., Eine neuentdeckte Arb. C. E.s ?, in: Zs. f. bildende Kunst, 1899, S. 205 f.;
    E. Hintze, Nürnberger Zinngießer, 1921, Nr. 161 a-m (W-Verz.);
    ThB.

  • Porträts

    Selbstbildnis in Medaillenform auf mehreren W, Abb. b. Demiani;
    Stich v. J. R. Mühl (Germ. Nat.-Mus. Nürnberg), Abb. ebd.

  • Autor/in

    Günther Schiedlausky
  • Zitierweise

    Schiedlausky, Günther, "Enderlein, Caspar" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 493-494 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132460548.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA