Lebensdaten
1882 – 1963
Geburtsort
Kronstadt (Siebenbürgen)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Astronom
Konfession
-
Normdaten
GND: 11734950X | OGND | VIAF: 22532964
Namensvarianten
  • Thomas, Rudolf Oswald
  • Thomas, Oswald
  • Thomas, Rudolf Oswald
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Zitierweise

Thomas, Oswald, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11734950X.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1844/46–1913), aus K., ev. Theol., klass. Philol., Dir. d. ev. Mädchenschule in K. (s. E. Lassel, in: Kirchl. Bll. 5, 1913, S. 62–64; F. Schuller, Schriftst.-Lex. d. Siebenbürger Deutschen, IV, 1902);
    M N. N.

  • Biographie

    T. wurde bereits als Kind vom Vater für die Astronomie begeistert. Er besuchte das Gymnasium in Kronstadt und studierte 1901–05 Mathematik und Physik in Heidelberg, Jena, Klausenburg und Berlin. 1907 gründete er in Kronstadt das „Astronomische Büro“ als Sammelstelle für Laienbeobachtungen am Tag- und Nachthimmel. 1910–13 unterrichtete T. am Dt. Gymnasium in Kronstadt, ging darauf nach Wien, setzte sein Studium an der Universität fort und wurde 1914 mit einer Arbeit „Über die Nebelverhältnisse von Wien“ zum Dr. phil. promoviert. 1915–42 war T. hauptberuflich Gymnasiallehrer und zudem 1925–38 Dozent am Pädagogischen Institut in Wien. 1939 habilitierte er sich und lehrte seit 1941 als apl. Professor in Wien Astronomie. Daneben führte er das „Astronomische Büro“ in Wien weiter, Nachfolger wurde 1963 sein Schüler Hermann Mucke (* 1935). Es besteht bis heute und ermöglicht aufgrund zahlreicher entsprechender Hinweise genaue Bahnberechnungen für Meteoriten, Kometen und Sternbedeckungen. Das Büro gibt seit 1958 die Monatsschrift „Sternenbote“ und das Jahrbuch „Himmelskalender“ heraus.

    1915–22 und 1933/34 leitete T. die Urania-Sternwarte in Wien. Nachdem 1923 im Dt. Museum in München das weltweit erste Planetarium eingerichtet worden war, gründete T. in Wien 1927 das erste Planetarium außerhalb Deutschlands. Zwischen dem Natur- und Kunsthistorischen Museum errichtet, kam es 1931 in den Prater, wurde im Krieg zerstört, 1964 wieder eröffnet und 2002 als „Zeiss-Planetarium“ erneuert. 1927/28 und 1932/33 war T. dessen Leitender Astronom. 1924 gründete er den Astronomischen Verein (Astroverein) zur Förderung der Astronomie in der Öffentlichkeit sowie der fachlichen Weiterbildung, Betreuung und Information der Mitglieder. T. hielt über 7000 Vorträge vor Publikum und trat 278mal im Rundfunk auf. Sein Projekt eines „Freiluftplanetariums Wien“ auf dem Georgenberg am Wiener Stadtrand wurde erst 1997 realisiert. Es dient zur Beobachtung mit dem freien Auge. Mit seinen Vorträgen und Schriften war T. ein hervorragender Vertreter der astronomischen Volksbildung in Österreich und darüber hinaus.

  • Auszeichnungen

    A Thomasplatz b. Planetarium im Wiener Prater;
    Kleinplanet 29427 „Oswaldthomas“ (2004).

  • Werke

    W Über d. Nebelverhältnisse v. Wien, in: Meteorol. Zs. 32, 1915, S. 501–04 (Diss.);
    Das Wiener Planetarium, Eine Einf., 1927;
    Himmel u. Welt, 1928;
    Heaven and Earth, a Modern Astronomy, 1930;
    Eine Dimensionstafel z. Veranschaulichung d. Größenverhältnisse aller Weltobjekte, in: Die Himmelswelt 38, 1928, S. 299–303;
    Querlängentafel z. Ermittlung absoluter Größen aus Winkeln u. Distanzen, ebd. 39, 1929, S. 299–305;
    Beobachtung v. Feuerkugeln, 1930;
    Diagramme z. Meteoastronomie, 1930;
    The Heavens and the Universe, 1930;
    Astronomie, Tatsachen u. Probleme, 1933, niederl.;
    Bahn u. Leuchtvorgänge d. Meteors v. 19. Aug. 1936, in: SB d. Ak. d. Wiss. Wien 148, 1939, S. 298–348 (Habil.schr.);
    Atlas d. Sternbilder, 1945, ³1962 (mit R. Teschner);
    Fahrt z. Mond, 1947;
    Himmel u. Weltall, 1951, ⁵1953, niederl. 1956;
    Sternenzeiger f. d. Rocktasche d. Himmelsfreundes, 1958.

  • Literatur

    L J. Fuchs, in: Der Sternenbote 1963, S. 30–34, ders., ebd., 2004, S. 142 f.;
    H. Mucke, ebd., 2007, S. 82–93;
    Pogg. VI-VIII;
    Personenlex. Österr.; Hist. Lex. Wien

  • Autor/in

    Franz Daxecker
  • Zitierweise

    Daxecker, Franz, "Thomas, Oswald" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 185-186 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11734950X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA