Lebensdaten
1686 – 1732
Geburtsort
Sandewalde bei Guhrau (Niederschlesien)
Sterbeort
Hirschberg (Niederschlesien)
Beruf/Funktion
Arzt ; Anatom
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 121297012 | OGND | VIAF: 74705626
Namensvarianten
  • Thebesius, Adam Christian
  • Euriphon
  • Thebes, Adam Christian
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Thebesius, Adam Christian, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121297012.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adam Ludwig (1656–1708), Pastor in Militsch, S. u. Liegnitz, S d. Adam (1627–86), Archidiakon in Liegnitz;
    M Eva Rosina ( 1699), T d. Christian Hertel, Patrizier in Goldberg;
    Ur-Gvv Adam (1596–1652), Pastor, Kirchenlieddichter (s. ADB 37; Wer ist wer im Gesangbuch?, ²2001);
    Gr-Ov Georg (1636–88), Jur., Hist., Chronist in L. (s. ADB 37; J. Jessen, Die Selbstzeugnisse d. dt. Juristen, 1983);
    Hirschberg 1711 Johanna Regina (1693–1718), T d. Gottfried Glafey (1656–1720), aus Breslau, Kaufm. in H., u. d. Regina Baumgarten (1665–1742);
    S Adam Gottfried (1714–47), Pastor in Kreibau u. Warmbrunn, Kirchenlieddichter (s. ADB 37), Johann Ehrenfried (1717–58), Kreisphysikus v. H., Vf. e. „Hebammenkunst“, 1756, T Johanna Regina (1712–98).

  • Biographie

    T. studierte in Leipzig, Dresden, Halle und Jena Medizin. In seiner Leidener Inauguraldissertation „De circulo sanguinis in corde“ (1708, ⁴1740) beschrieb er, zeitgleich mit dem franz. Mediziner Raymond Vieussens, neben Koronararterien und -venen ein drittes, direkt in die Herzhöhlen mündendes Gefäßsystem, das später nach ihm benannt wurde (Vasa und Foramina Thebesii). Obwohl ohne Einfluß auf die zeitgenössische Therapie, erregte die Entdeckung großes Aufsehen und löste lebhafte Debatten aus (u. a. myst. Deutung durch Emanuel Swedenborg), zumal sie physiologischen Grundprinzipien zu widersprechen schien.

    Nach dem Tod seines Vaters kehrte T. 1708 nach Schlesien zurück und wurde 1715 Stadtphysikus in Hirschberg sowie Badearzt von Warmbrunn und übernahm kommunale Ehrenämter. Außer elf med. „Observationes“ verfaßte er keine weiteren Fachpublikationen. Doch haben sich aus seiner Feder Gelegenheitsdichtungen erhalten. Vielseitig interessiert und engagiert, kann T. als Prototyp eines gelehrten Landarztes des Barock gelten. Sein Sohn und Amtsnachfolger Johann Ehrenfried publizierte 1756 ein frühes dt.sprachiges Lehrbuch der Geburtshilfe. Die Vasa Thebesii, in jüngerer Zeit durch die Laservaskularisation bei Koronarinsuffizienz wieder ins Interesse gerückt, werden in ihrer Bedeutung beim Gesunden und Herzkranken bis heute widersprüchlich eingeschätzt.

  • Auszeichnungen

    A Mitgl. d. Leopoldina (1713).

  • Werke

    W XI Observationes, in: Acta Physico-Medica Academiae Caesarea Ephemerides 1715, S. 259–80;
    Fama victoriam exercitus Caesareani a Turcis ad Belgradum reportatam buccinans, 1717.

  • Literatur

    L U. M. Clever, Von d. Hebamme z. männl. Accoucheur, Diss. Erlangen 1991 (P);
    A. Mettenleiter, A. C. T. u. d. Entdeckung d. Vasa Cordis Minima, 2001 (P);
    ders., Die schles. Fam. T., Ihr Btr. z. Med.gesch., in: Jb. d. Univ. Breslau 2001/03, S. 129–58 (P);
    BLÄ

  • Autor/in

    Andreas Mettenleiter
  • Zitierweise

    Mettenleiter, Andreas, "Thebesius, Adam Christian" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 84 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121297012.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA