Lebensdaten
1852 – 1913
Geburtsort
Karlsbad (Böhmen)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Geologe ; Paläontologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117254509 | OGND | VIAF: 67238160
Namensvarianten
  • Teller, Friedrich Joseph
  • Teller, Friedrich
  • Teller, Friedrich Joseph
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Zitierweise

Teller, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117254509.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz, Gelbgießmeister in K.;
    M N. N.;
    Magdalena Wimmer (1873–1960), aus Fertőszéleskú (Ungarn);
    1 T.

  • Biographie

    Nach Ablegung der Reifeprüfung am Obergymnasium in Eger (Böhmen) studierte T. seit 1871 Naturwissenschaften an der Univ. Wien, erlangte jedoch keinen Studienabschluß. Angeregt durch geologische Exkursionen mit Eduard Sueß (1831–1914) 1873 /74, wandte er sich geologischen und paläontologischen Studien zu und machte mit einem Reisestipendium 1874 geologische Aufnahmen auf der griech. Insel Chios. 1874 erhielt er eine Assistentenstelle am Lehrstuhl für Geologie der Univ. Wien bei Sueß. 1875 folgten (vermutlich im Auftrag der Geolog. Reichsanstalt, Wien) geologische Aufnahmen im ostthessal. Küstengebirge, 1876 auf der Insel Euböa. 1875 /76 wurde T. zur Mitarbeit an der von Melchior Neumayr (1845–90) geleiteten geologischen Erforschung Griechenlands herangezogen. Nachdem T. 1877 als Praktikant in die Geologische Reichsanstalt in Wien eingetreten war (1885 Ernennung z. Adjunkt), folgten Untersuchungen in den Alpen, in Krain (heute Slowenien), in den Steiner Alpen und den Karawanken. 1880–85 war T. fast ausschließlich in Krain tätig. 1895 erschien die von ihm herausgegebene geologische Karte der Ostkarawanken und der Steiner Alpen (4 T., Maßstab 1:75 000). Im Zusammenhang mit den Bahnprojekten Klagenfurt – Triest und der „Loiblbahn“ nahm er 1885 bzw. 1891/94 geologische Untersuchungen möglicher Trassen vor. Nach der Ernennung zum Geologen der 8. Rangklasse 1893 wurde ihm 1897 der Titel k. k. Bergrat verliehen, 1900 rückte T. zum Chefgeologen auf. Um den Bau des Karawankentunnels geologisch begleiten zu können, lehnte T. 1901 die Berufung an die Lehrkanzel für Paläontologie der Univ. Wien ab.

    T. entwickelte eine neue Art der geologischen Kartierungseintragungen, welche die Übereinanderfolge der Schichten und deren Tektonik in klarer Weise zur Darstellung brachte. Er befaßte sich auch mit der Suche nach Bodenschätzen aller Art sowie mit der Quellengeologie und dem Quellenschutz seiner Geburtsstadt Karlsbad. Ebenso war er in Wasserfragen als Sachverständiger tätig. T.s paläontologische Forschungen betrafen quartäre Säugetierreste aus Niederösterreich, neogene Wirbeltierreste aus der Südsteiermark und einen in den Lunzer Schichten (Trias) aufgefundenen Ceratodusschädel (Lungenfisch). Seit 1893 redigierte er das „Jahrbuch“ und die „Abhandlungen“ der Geologischen Reichsanstalt. 1896–1912 leitete er die Redaktion der gedruckten Geologischen Spezialkarte von Österreich-Ungarn im Maßstab 1:75 000 einschließlich der Kartenerläuterungen.

  • Auszeichnungen

    A Mitgl. d. Leopoldina (1898);
    Dr. h. c. (Czernowitz 1901);
    Mitgl. d. Ges. z. Förderung d. Wiss., Kunst u. Lit. in Böhmen u. d. Ak. d. Wiss., Wien (korr. 1902, o. 1912);
    Offz. d. Franz-Josefs-Ordens (1911).

  • Werke

    W Der geolog. Bau d. Insel Euböa, in: Denkschrr. d. Ak. d. Wiss. Wien 40, 1878, S. 129–82;
    Geolog. Beschreibung d. südwestl. Thessalien, ebd. 40, 1879, S. 183–208;
    Geolog. Beobachtungen auf d. Insel Chios, ebd. 40, 1880, S. 340–56;
    Geolog.-petrograph. Btrr. z. Kenntnis d. diorit. Gesteine v. Klausen in Südtirol, in: Jb. d. Geolog. Reichsanstalt 32, 1882, S. 589–683 (mit C. v. John);
    Ein pliocäner Tapir aus Südsteiermark, ebd. 38, 1888, S. 729–72;
    Über d. sog. Granit d. Bachergebirges in Südsteiermark, in: Verhh. d. Geolog. Reichsanstalt 1893, S. 169–83;
    Erll. z. geolog. Karte d. östl. Ausläufer d. Karn. u. Jul. Alpen, 1896;
    Erll. z. geolog. Karte d. Österr.-Ungar. Monarchie, Bl. Eisenkappel u. Kanker, 1898;
    Erll. z. geolog. Karte d. Österr.-Ungar. Monarchie, Bl. Prassberg a. d. Sann, 1898;
    Erll. z. Geolog. Karte d. Österr.-Ungar. Monarchie, Bl. Pragerhof – Wind. Feistritz, 1899;
    Nachlaß: Archiv d. Österr. Ak. d. Wiss.

  • Literatur

    L C. Diener, in: Cbl. f. Mineral. 1913, S. 119–22;
    G. Geyer, in: Jb. d. Geolog. Reichsanstalt 63, 1913, S. 193–206 (W-Verz., P);
    W. Hammer, in: Mitt. d. Geolog. Ges. Wien 6, 1913, S. 168–71;
    W. Petrascheck, in: Montanist. Rdsch., 1913, Nr. 3, S. 123 (P);
    E. Tietze, in: Verhh. d. Geolog. Reichsanstalt, 1913, S. 49–52;
    Pogg. III-V;
    BJ 18;
    Egerländer Biogr. Lex. (P);
    Hdb. österr. Autoren jüd. Herkunft;
    ÖBL (L); – Qu Archiv d. Geolog. Bundesanstalt Wien.

  • Porträts

    P Bibl. d. Geolog. Bundesanstalt.

  • Autor/in

    Tillfried Cernajsek
  • Zitierweise

    Cernajsek, Tillfried, "Teller, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 20-21 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117254509.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA