Lebensdaten
erwähnt 14. – 20. Jahrhundert
Beruf/Funktion
Hüttenbesitzerfamilie im Siegerland
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 121477622 | OGND | VIAF: 67323879
Namensvarianten
  • Dilthey

Zitierweise

Dilthey, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121477622.html [24.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Die D. waren ursprünglich eine Hüttenbesitzer-Familie des Siegerlandes, die sich später vornehmlich in der Grafschaft Nassau verbreitete. Der älteste nachweisbare Ahne ist Hermann (* um 1360, tot 1444), Hütten- und Hausbesitzer in Siegen. Von seinem älteren Sohn Henne (* um 1390, 1472/80) stammt die spätere Rheydter Textilindustriellen-Familie, von seinem jüngeren Sohn Hans (* um 1395, tot 1480) der Philosoph Wilhelm ab. Ein Mitglied des erstgenannten Stammes, Henchen (um 1478-1531), besaß die „untere Hütte vorm Mergenborn“ bei Siegen und begründete 1512 den Ort Mergenborn (heute Marienborn). Wie jedoch die gesamte deutsche Eisenhüttenindustrie im 16. Jahrhundert durch den landesherrlichen Fiskalismus schwer geschädigt wurde, so erfuhr auch dieser Stamm D. einen wirtschaftlichen Niedergang; Henchens Sohn Chuen (* um 1515, 1582) gab 1580 sein Gewerbe auf und sein Sohn Johann (* um 1555, zwischen 1635 und 1641) wurde unzünftiger Metzger, konnte sich aber gegen die Anfeindungen des zünftigen Gewerbes, die bis zur Anzeige seiner Frau als „Hexe“ gingen, durchsetzen. Mit seinen Nachfahren beginnt der langsame Wiederaufstieg dieses Stammes. Der zweitgenannte Stamm konnte sich durch wiederholte reiche Heiraten länger im Hüttengewerbe halten, ging jedoch später in das Beamtentum über.

  • Autor/in

    Redaktion
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Redaktion, "Dilthey" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 722 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121477622.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA