Lebensdaten
1848 – 1924
Geburtsort
Wehrstedt bei Halberstadt
Sterbeort
Eisleben
Beruf/Funktion
Akustiker ; Musikpädagoge
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118681869 | OGND | VIAF: 203396177
Namensvarianten
  • Eitz, Carl Andreas
  • Eitz, Carl
  • Eitz, Carl Andreas
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Zitierweise

Eitz, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118681869.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christoph Heinr. Zacharias (* 1820), Gärtner, S des Gemeindehirten Christoph in Wehrstedt;
    M Louise Dor. Elis. (* 1824), T des Arbeiters Joh. Christian Glume in Neustadt b. Magdeburg.

  • Biographie

    Nach unregelmäßigem Schulbesuch kam E. auf Umwegen zum Volksschullehrerberuf. 1872 legte er die erste, 1875 als 2. Lehrer in Schochwitz bei Salzmünde/Saale die zweite Lehrerprüfung ab. In Eisleben war er 1878-1911 an der Volksschule tätig. – E. war ein genialer Akustiker, als solcher anerkannt von H. von Helmholtz, W. Preyer und Max Planck, daneben auch ein Musikpädagoge von bleibender Bedeutung. Auf beiden Gebieten hat er es durch unermüdliches Selbststudium zu hochwertigen Leistungen gebracht. 1882 gelang E. der Bau eines von vielen Schulen und Universitäten angeschafften Gerätes zur Veranschaulichung stehender und fortschreitender longitudinaler und transversaler Wellen, außerdem einer Wellenscheibe für fortschreitende longitudinale Wellen. Großes Verdienst hat er sich außerdem erworben durch genau unterscheidende Berechnung und Benennung überlieferungsgemäß gleichnamiger Tonhöhen, Intervalle und Akkorde harmonisch reiner, pythagoräischer und temperierter Stimmung in seiner kleinen, aber hochbedeutenden Schrift „Das mathematisch reine Tonsystem“ (1891). Seine größte Tat war die Schaffung des Rein-Harmoniums, das aus dem harmonischen Tongewebe einen größeren Ausschnitt brachte als alle älteren Rein-Instrumente sowie Spielern und Hörern die Richtigkeit seiner Berechnungen bestätigte. Die preußische Regierung ließ das Instrument auf Grund eines Helmholtzschen Gutachtens nach E. Anweisungen bei Schiedmayer (Stuttgart) bauen (Berlin, Physikalisches Institut, 1945 vermutlich vernichtet, Beschreibung mit Ausschnittafel bei Jonquière). – E. Tonwortsystem (100 geistliche Liedweisen in Tonsilben, 1893) gab nicht nur einen gründlich durchdachten Ersatz unserer gesanglich ungeeigneten Notennamen, sondern in dem genialen Einfall, alle Leittonschritte der Skala durch Gleichheit des Vokalauslautes, also durch Reim, auszuzeichen, auch der Gehörbildung im Musikunterricht eine ausgezeichnete Stütze. – Professor (1918), Dr. phil. honoris causa (Kiel 1922).

  • Werke

    Weitere W u. a. Die elementare Gestaltung e. fruchtbaren Gesangsunterrichtes, 1896; Das Tonwort, 3 Flugbll., 1902;
    Das Tonsystem u. s. Verhältnis zu d. in d. Musik bestehenden drei Stimmungsarten, nämlich d. reinen Quintenstimmung, d. temperierten u. d. natürlich reinen Stimmung, 1905 (mit dt. u. engl. Text); Merktafel f. Noten u. Tonworte, 1906.

  • Literatur

    A. Jonquière, Grundriß d. musikal. Akustik, 1889;
    F. Bennedik, Hist. u. psychol. Unterss. üb. d. Tonwortmethode, Diss. Jena 1914;
    ders. u. A. Strube, Hdb. f. d. Tonwort-Unterricht, 1926;
    W. Mühlner, in: Mitteldt. Lb. III, 1928, S. 564-74 (W, L, P);
    W. Stolte, Das E.sche Tonwort im Dienst musischer Erziehung, 1953;
    Das Tonwort, Mitt.bl., hrsg. v. F. Bennedik u. W. Stolte, 1927 ff., fortges. u. d. T. Musikal. Volksbildung, 1932 ff.;
    H. Stephani, in: MGG III, Sp. 1233-36;
    Riemann.

  • Autor/in

    Richard Münnich
  • Zitierweise

    Münnich, Richard, "Eitz, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 425-426 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118681869.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA