Lebensdaten
1911 – 1987
Geburtsort
Waldshut (Baden)
Sterbeort
Köln
Beruf/Funktion
Biologe ; Botaniker ; Genetiker ; Züchtungsforscher
Konfession
-
Normdaten
GND: 117724882 | OGND | VIAF: 54933010
Namensvarianten
  • Straub, Joseph Peter
  • Straub, Josef
  • Straub, Joseph
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Straub, Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117724882.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Otto, Landger.dir.;
    M Frieda Merckle;
    1940 Philippine Kleinertz;
    3 T; wohl Verwandter Joachim (1907–95), RA, gründete 1931 mit seinem B Karl e. Anwaltskanzlei in W., nach d. 2. Weltkrieg erster Landrat im Kr. Waldshut, Abg. d. LT v. Baden-Württ.

  • Biographie

    S. besuchte 1920–29 das Realgymnasium in Waldshut und studierte anschließend an der Univ. Freiburg (Br.) Biologie, Chemie und Geologie. Nach dem Staatsexamen für das Höhere Lehramt wurde er 1936 bei Friedrich Oelkers (1890–1971) mit „Untersuchungen zur Physiologie der Meiosis“ promoviert. Unmittelbar nach seiner Habilitation für Botanik (Polyploidieauslösung durch Temperaturwirkungen, in: Zs. f. Botanik 34, 1939, S. 385–480) verließ S. Freiburg und ging im Frühjahr 1939 an das KWI für Biologie in Berlin-Dahlem zu Fritz v. Wettstein (1895–1945). 1942 Privatdozent an der Univ. Berlin, konnte S. 1944 einer Berufung nach Würzburg nicht folgen, da das Institut ausgebombt wurde. Seit 1945 verwaltete S. die nach Hechingen und Bad Boll ausgelagerten Abteilungen des KWI, ließ sich nach Tübingen umhabilitieren und hielt zusätzlich noch Vorlesungen in Regensburg. 1949 übernahm er den Lehrstuhl für Botanik an der Univ. Köln und die Leitung des Botanischen Gartens (Flora) der Stadt Köln. Rufe nach München und Freiburg lehnte er ab. Seit 1961 fungierte S. als Direktor des MPI für Züchtungsforschung in Köln-Vogelsang, wo er bis zu seiner Pensionierung 1979 blieb.

    Ausgehend von seiner Dissertation beschäftigte sich S. mit der Erforschung der Abhängigkeit der Chiasma-Häufigkeit von äußeren Bedingungen. Die intensive Bearbeitung der Möglichkeiten der Polyploidie auch für die praktische Pflanzenzüchtung war dabei naheliegend. Ferner untersuchte er Probleme der Chromosomenstruktur, der Polyploidie/Trikotylie und der Selbststerilität. Seine Pionierarbeit in diesen Gebieten beeinflußte wesentlich auch die praktische Pflanzenzüchtung. Neben den wissenschaftlichen Arbeiten sind die organisatorischen Leistungen S.s hervorzuheben, die er u. a. beim Aufbau des Fachs Botanik an der Universität sowie bei der Leitung des Kölner Botanischen Gartens erbrachte. Er erreichte die Wiederherstellung des Lehrstuhls für Entwicklungsphysiologie, die Einrichtung eines Lehrstuhls für Genetik sowie die Schaffung weiterer Lehrstühle für Mikrobiologie und Strahlenbiologie. Unter seiner Leitung wurde das MPI für Züchtungsforschung in Köln ein „forschungsorientiertes Institut mit Praxisbezug“, womit auch eine wesentlich stärkere Internationalisierung verbunden war. Mit der Einführung von Methoden der Zellen-, Gewebe- und Organkultur bei Kulturpflanzen legte S. den Grundstein für ein überwiegend molekularbiologisch orientiertes Forschungsprogramm.

  • Auszeichnungen

    A Mitgl. d. Dt. Botan. Ges. u. d. Ges. z. Förderung d. privaten Pflanzenzüchtung;
    Mitgl. d. Arb.gemeinschaft f. Forsch. d. Landes NRW (1956) u. d. Leopoldina (1960);
    Dr. rer. hort. h. c. (Hannover 1982).

  • Werke

    Unterss. z. Physiol. d. Meiosis, 1936 (Diss.);
    Wege z. Polyploidie, 1941, ²1950;
    Chromosom, Chromosomensatz, Polyploidie, in: Hdb. d. Pflanzenzüchtung, hg. v. Th. Roemer u. W. Rudorf, Bd. 1, ²1958, S. 118–39;
    Physiol. d. Meiosis, in: Hdb. d. Pflanzenphysiol., hg. v. W. Ruhland, Bd. 14, 1961, S. 246–62;
    Fortschritte in d. Kultur v. Pflanzenzellen, neue Züchtungsmethoden, 1976;
    Theoretical aspects of haploid techniques, in: Plant Tissue Culture and its Biotechnological Application, hg. v. W. Barz, E. Reinhard u. M. H. Zenk, 1977, S. 334–40;
    Züchtungsforsch. im Dienste d. Ernährung, 1978.

  • Literatur

    H. F. Linskens u. G. Melchers, in: Botanica Acta 102, 1989, S. A1–7 (P);
    H. Saedler, in: Berr. u. Mitt. d. MPG 4, 1987;
    L. Jaenicke, in: Jb. d. Rhein.-Westfäl. Ak. d. Wiss. 1988, S. 46–53 (P);
    Biogr. Lex. Pflanzenzüchtung II (P);
    Th. Gerber, Persönlichkeiten aus Land- u. Forstwirtsch., Gartenbau u. Veterinärmed., ³2008.

  • Autor/in

    Hans Geidel
  • Zitierweise

    Geidel, Hans, "Straub, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 486-487 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117724882.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA