Dates of Life
1888 – 1949
Place of birth
Lippstadt (Westfalen)
Place of death
Landsberg/Lech
Occupation
Marineoffizier ; Industrieller
Religious Denomination
-
Authority Data
GND: 1050522885 | OGND | VIAF: 24069589
Alternate Names
  • Steinbrinck, Otto

Quellen(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Life description (NDB)

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Steinbrinck, Otto, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1050522885.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Carl Wilhelm (1852–1933, aus Siegen, Geh. Studienrat am Realgymnasium in L., S d. Gustav Julius (1821–80, aus Siegen, Rechnungsrat am Oberbergamt Bonn, u. d. Caroline Wilhelmine Lorsbach (1824–53;
    M Martha Nordhausen († 1922);
    B Erich (1884–1916 ⚔), Marineoffz., Kdt. e. Torpedoboots (s. A);
    Lippstadt 1917 Lola (1896–1983), T d. Johannes Vogelsang (1859–1905, Import- u. ExportKaufm. in Bremen, u. d. Lulu Freeman-Schroeter (1871–1905);
    3 S Helmuth (1919–71, Rittmeister, Bankkaufm., Leiter d. Finanzabt. d. Fa. BBC in Mannheim, Peter (* 1925, 1944 in Rumänien verschollen), Klaus-Otto (* 1935), Assessor d. Bergfachs, 1 T Eva (1921–93.

  • Biographical Presentation

    Nach dem Abitur am Realgymnasium Lippstadt 1907 absolvierte S. eine Ausbildung bei der ksl. Marine (1910 Lt. z. See). Während des 1. Weltkriegs diente er auf mehreren U-Booten als Kommandant und versenkte über 200 gegnerische Schiffe, was ihm hohes Ansehen und mehrere Auszeichnungen einbrachte. Im Nov. 1919 beendete er seine militärische Laufbahn, arbeitete kurze Zeit für die Waffenstillstandskommission und anschließend für den Verein Dt. Eisen- und Stahlindustrieller, wo er bis zum stellv. Geschäftsführer aufstieg. 1923 lehnte er ein erstes Angebot Friedrich Flicks (1883–1972) zugunsten einer leitenden Position bei der „Linke-Hofmann-Lauchhammer AG“ ab. Nachdem Flick die Mehrheit dieser Firma erworben hatte, wechselte S. 1925 doch zum Flick-Konzern und wurde Prokurist im Privatsekretariat des Unternehmensinhabers. Dieser schätzte das Prestige und die guten Kontakte seines Mitarbeiters zu anderen Stahlindustriellen, zu den Stahlverbänden sowie zur Marineleitung. 1927 wurde S. in den Vorstand der „Mitteldeutschen Stahlwerke“ berufen, in den folgenden Jahren zog er auch in die Vorstände oder Aufsichtsräte anderer Unternehmen des Flick-Konzerns ein, darunter die Charlottenhütte und die Maximilianshütte. Zuständig für allgemeine Unternehmensangelegenheiten, avancierte er rasch zum wichtigsten Mitarbeiter Flicks. Nach der „Machtergreifung“ der NSDAP pflegte S., der schon zuvor mit NS-Kreisen bekannt gewesen war, die Beziehungen des Konzerns zu den neuen Machthabern. Aus Gründen der Opportunität, aber auch aus Überzeugung, trat er im Juni 1933 der Partei und der SS (1939 Brigadeführer) bei. Außerdem gehörte er

    dem „Keppler-Kreis“ und dem daraus hervorgegangenen „Freundeskreis Reichsführer SS“ an, zwei wichtigen informellen Zirkeln zur Pflege der Verbindungen zwischen Wirtschaft und NS-Funktionären.

    Da sich sowohl Flick als auch S. für die Gesamtinteressen des Konzerns verantwortlich fühlten, entstanden Konflikte. Obwohl S. zwischen 1937 und 1939 zum Generalbevollmächtigten der Flick KG aufstieg, schränkte Flick dessen Kompetenzen in der Konzernspitze schrittweise ein. Gleichwohl half S. noch tatkräftig bei der „Arisierung“ der Braunkohlefirmen der Brüder Ignaz und Julius Petschek mit. 1939 verließ er den Konzern, blieb aber in der Branche tätig. Er verwaltete als Treuhänder das konfiszierte Vermögen Fritz Thyssens und gehörte bis Kriegsende als stellv. Vorsitzender dem Aufsichtsrat der „Vereinigte Stahlwerke AG“ an. Daneben war er 1940–44 Generalbevollmächtigter für die Stahlindustrie in Luxemburg, Belgien und Frankreich, seit 1941 Mitglied des Präsidiums der Reichsvereinigung Kohle und von Dez. 1944 bis April 1945 Verbindungsoffizier zwischen der Ruhrindustrie und der Heeresgruppe B. Im Aug. 1945 wurde er verhaftet und 1947 zusammen mit Flick und weiteren Managern des Konzerns in Nürnberg angeklagt und zu fünf Jahren Haft verurteilt, während der er verstarb.

    S. nutzte sein Ansehen als erfolgreicher ehemaliger U-Boot-Kommandant und machte sich in der Wirtschaft an der Seite Flicks v. a. als Konzernstratege und Netzwerker einen Namen. Seine Rolle als Verbindungsmann zum NS-Regime versuchte er nach Kriegsende herunterzuspielen.

  • Awards

    A E. K. I (1914);
    E. K. II (1914);
    Orden Pour le mérite (1916);
    Ehrenbürger v. Lippstadt (1917);
    Frontkämpferehrenkreuz;
    Rr.kreuz d. Hauses Hohenzollern mit Schwertern;
    sächs. Albrecht-Orden;
    sächs. Heinrich-Orden;
    Kriegsverdienstkreuz I mit Schwertern;
    KVK II mit Schwertern;
    Ehrendegen d. Reichsführers SS;
    SS-Totenkopfring;
    SS-Julleuchter;
    Wehrwirtsch.führer (1934);
    zu Erich: Benennung e. Zerstörers (1936).

  • Works

    Die U-Boote in Flandern, in: E. v. Mantey, Unsere Marine im Weltkrieg, 21.–30. Tsd., 1928, S. 305–14.

  • Literature

    B. Herzog, Kpt.lt. O. S., 1963;
    K. Ch. Priemel, Flick, Eine Konzerngesch. v. Ks.reich bis z. Bundesrep., 2007;
    J. Bähr u. a., Der Flick-Konzern im Dritten Reich, 2008;
    N. Frei u. a., Flick, Der Konzern, die Fam., die Macht, 2009;
    Biogr. Lex. Drittes Reich.;
    Qu
    BA Berlin: ThyssenKrupp Konzernarchiv, Duisburg;
    Archiv d. IfZ, München (P);
    StA Nürnberg;
    Mitt.
    v. Bernhard Gotto.

  • Author

    Werner Bührer
  • Citation

    Bührer, Werner, "Steinbrinck, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 168-169 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1050522885.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA