Lebensdaten
1870 – 1930
Geburtsort
Ibersheim bei Worms (Rheinhessen)
Sterbeort
Hoyerberg bei Lindau
Beruf/Funktion
Homöopath
Konfession
-
Normdaten
GND: 117223689 | OGND | VIAF: 67237363
Namensvarianten
  • Stauffer, Abraham Karl
  • Stauffer, Karl
  • Stauffer, Abraham Karl
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Zitierweise

Stauffer, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117223689.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johannes, Landwirt;
    M Barbara; ledig.

  • Biographie

    Nach dem Studium der Medizin in München, Jena und Erlangen, wo er 1894 bei Richard Frommel (1854–1912) promoviert wurde, praktizierte S. kurze Zeit als Schiffsarzt und ließ sich 1895 in München nieder. Nachdem sein Bruder „elektrohomöopathisch“ nach dem Verfahren des ital. Grafen Cesare Mattei behandelt worden war, befaßte sich S. im Eigenstudium intensiv mit der Homöopathie und wandte sie mit großem Erfolg in seiner Münchner Praxis an. 1913 zog sich S. auf sein Gut bei Lindau zurück, um phil. Studien zu treiben. Nach Krieg und Inflation mußte er aber wieder praktizieren. Er setzte sich offen und kenntnisreich mit der zeitgenössischen Medizin auseinander, was u. a. seine Korrespondenzen mit Schulmedizinern, Publikationen und die Beiträge zu dem von Heinrich Meng (1887–1972) erstmals 1924 herausgegebenen „Ärztlichen Volksbuch“ belegen.

    S. veröffentlichte vielbeachtete Einführungswerke und Praxishilfen für die Homöopathie, die teilweise mehrere Auflagen erlebten. Sein praxisorientierter Zugang zur Homöopathie veranlaßte ihn auch dazu, sich selbst zahlreichen homöopathischen Arzneimittelprüfungen zu unterziehen. Als Ergebnis seiner eigenen gründlichen Einarbeitung publizierte er 1922 den „Leitfaden zur homöopathischen Arzneimittellehre“, der Schulmedizinern den Zugang zur Homöopathie eröffnen sollte. Ergänzt wurde dieses Werk 1924 durch die speziellere „Homöotherapie“ (Nachdrr. 1986, 1998), ein klinisches Repertorium, das jahrzehntelang das einzige verfügbare dt.sprachige Nachschlagewerk dieser Art blieb. Dem folgte 1929 ein Symptomen-Verzeichnis, dessen Bedeutung für die Praxis so groß war, daß dazu noch 1999 ein Nachtrag von Wolfgang Schweitzer erschien. Sein „Homöopathisches Taschenbuch“ (1926, ³1938, 272004, ungar. 1992) reagierte als Kurzeinführung auf das schnell gestiegene Interesse an der Homöopathie während der 1920er Jahre. Augendiagnostik und andere Alternativverfahren überprüfte S. und lehnte sie letztlich ab. Religiös orientierte er sich am Buddhismus. S. war wegen seiner lange nachwirkenden Werke einer der bedeutendsten Homöopathen des frühen 20. Jh.

  • Literatur

    H. Balzli, in: Allg. homöopath. Ztg. 178, 1930, S. 435–38;
    E. Schlegel u. H. Meng, in: Zs. d. Berliner Ver. homöopath. Ärzte 47, 1930, S. 136–40;
    H. Schmeer, Zum 100. Geb.tag v. K. S., in: Zs. f. Klass. Homoöpathie 14, 1970, S. 101–03;
    F. D. Schroers, Lex. dt.sprachiger Homöopathen, 2006.

  • Autor/in

    Martin Dinges
  • Zitierweise

    Dinges, Martin, "Stauffer, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 94 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117223689.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA