Lebensdaten
1901 – 1992
Geburtsort
Nürnberg
Sterbeort
Wißmar bei Gießen
Beruf/Funktion
Pflanzenbauer ; Futterbauforscher ; Samenkundler ; Agrarwissenschaftler
Konfession
-
Normdaten
GND: 174064470 | OGND | VIAF: 167188222
Namensvarianten
  • Stählin, Adolf
  • Stählin, Adolf
  • Stählin, A.
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Stählin, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd174064470.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Otto (1868–1949), Dr. phil., 1894 Gymn.lehrer in N., 1902 Gymn.prof. in München, 1908 Prof. d. Klass. Philol. u. Päd. an d. Univ. Würzburg, 1913–35 an d. Univ. Erlangen, 1921/22 Rektor, 1943 Ehrensenator, 1913 Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss., GR, D. theol. h. c. (Erlangen 1927) (s. Rhdb.; Gnomon 22, 1950; B. Forssman, Sie waren Uttenreuther, Lb. einstiger Erlanger Studenten, 1993, S. 79–83; Biogr. Hdwb. Erwachsenenbildung; Erlanger Professoren III), S d. Wilhelm (1831–86), Pfarrer (s. Gen. 3);
    M Anna (* 1871), T d. Gustav Seiler (1824–93, Pfarrer in Balgheim, Schopfloch, N. u. Dornhausen, u. d. Julie Ranke (1834–1914); UrurGvm Gotthilf Heinrich v. Schubert (1780–1860, Adel 1853), Arzt, Naturphil. (s. NDB 23), Heinrich Ranke (1798–1876, ev. Theol., Oberkonsistorialrat in München (s. ADB 27; NDB 21 Fam.art.);
    Ov Wilhelm (s. 3);
    B Gustav (1900–85, 1] Irmgard Fischer, 1897–1952, 2] Ursula Michaelis verw. Kalthöner, * 1914, Dr. med.), 1946 o. Prof. f. NT an d. Univ. Erlangen, 1952–68 in Mainz, D. theol. h. c. (Erlangen 1948) (s. Wi. 1967–1991; BBKL X; LThK³; Erlanger Professoren I), Johannes (1913–44 ⚔), Dr. iur., Reg.rat in Ansbach, Schw Sophie (* 1903), Dr. med., Kinderärztin in N., leitete 1945 d. Flüchtlingsbetreuung ebd., Agnes (1919–87), Dr. phil., Bibl., Leiterin d. Schlagwortkat. d. Univ.bibl. Erlangen, erstellte 1953 „Regeln f. d. Schlagwortkatalog“ (s. Lex. wiss. Bibliothekare; L);
    1) Welsow b. Angermünde (Uckermark) 1935 Julie (1901–61), aus Eching b. Freising, T d. Wilhelm Fischer (1868–1948, Gutsverw. in Straßberg b. Augsburg, u. d. Luise Hubel (1865–1930), aus N., 2) 1968 Lieselotte Kienitz (* 1918, 1] N. N. Philipp), Dr. agr., Reg.landwirtsch.rätin, bis 1968 Leiterin d. Prüfstelle Hohenheim d. Bundessortenamtes, Vf. v. „Ein Btr. z. Morphol. d. Wurzel v. Avena sativa L.“, Diss. Hohenheim, 1953, Mitarb. am „Hdb. d. Speziellen Pflanzenbaues“, hg. v. Walther Brouwer, dann Mitarb. an e. Forsch.auftrag v. S. über „Morphol. Unterss. am Saatgut d. in d. Tropen u. Subtropen wichtigen Nutzpflanzen“.

  • Biographie

    S. besuchte Schulen in München, Würzburg und Erlangen, wo er 1920 die Reifeprüfung ablegte. 1920–23 erlernte er in Schwaben und Pommern die landwirtschaftliche Praxis und studierte 1923–26 an der TH München und der Landwirtschaftl. Hochschule Hohenheim Landwirtschaft. Als Schüler von Ludwig Kießling (1875–1942) wurde S. 1929 in München mit der Arbeit „Morphologische und zytologische Untersuchungen an Gramineen“ zum Dr.-Ing. promoviert. Schon 1927 hatte er als Assistent von Ernst Klapp (1894–1975) die Leitung der Samen- und Futtermittelkontrolle an der Landesanstalt für Pflanzenbau und Pflanzenschutz in Jena übernommen. Neben der Kontrolltätigkeit bearbeitete er pflanzen- und futterbauliche Fragen und schrieb mit Klapp das Buch „Standorte, Pflanzengesellschaften und Leistung des Grünlandes“ (1936). 1942 ging S. als stellv. Direktor an das Institut für Pflanzenbau der Univ. Jena, habilitierte sich hier 1943 (Btrr. z. Feststellung d. Todesursache v. Haustieren u. Wild, 1944) und erhielt 1944 eine Dozentur für Pflanzenbau und Pflanzenzucht. S. wurde 1945 mit anderen Wissenschaftlern von der amerik. Militärregierung aus Jena evakuiert und kam 1946 nach Hohenheim in das von Walther Brouwer (1895–1979) geleitete Institut für Pflanzenbau und|Pflanzenzüchtung, wo er bis 1956 tätig war, zuletzt als apl. Professor und Abteilungsvorsteher. Danach wurde S. als Nachfolger von Arnold Scheibe (1901–89) auf den Lehrstuhl für Grünlandwirtschaft und Futterbau der Univ. Gießen berufen (1959–61 Dekan d. landwirtschaftl. Fak., em. 1970). Schwerpunkte von S.s Arbeiten waren Untersuchungen an Saatgut und die Bewertung von Grünlandpflanzen als Futtermittel sowie vegetationskundliche Studien. Mit Brouwer schrieb S. das „Handbuch der Samenkunde für Landwirtschaft, Gartenbau und Forstwirtschaft mit einem Schlüssel zur Bestimmung der wichtigsten landwirtschaftlichen Samen“ (1955, ²1975), das bis heute als Standardwerk der Samenkunde gilt. In Hohenheim entstand auch sein Buch „Die Beurteilung der Futtermittel“, ein Handbuch der landwirtschaftl. Versuchs- und Untersuchungsmethodik (1957). In Gießen standen Grünlandsoziologie (Lehre v. d. Vergesellschaftung d. Pflanzen im Grünland) und Grünlandbewirtschaftung im Mittelpunkt seiner umfangreichen Forschungstätigkeit. Hinzu kamen Untersuchungen zur Qualität der Grünland- und Ackerfutterpflanzen. Die an seinem Institut gegründete Rasenforschungsstelle erlangte internationalen Ruf. 1962–65 war er Vorsitzender der „Arbeitsgemeinschaft Dt. Grünlandinstitute“ und bis zu seinem Tod Mitherausgeber der Zeitschrift „Das wirtschaftseigene Futter“.

  • Auszeichnungen

    A Medaille d. Univ. Helsinki (1963);
    Dr. agr. h. c. (TH München 1967);
    Silberne Max-Eyth-Denkmünze d. Dt. Landwirtsch.-Ges. (1970);
    Silberne Plakette d. Hess. Ministers f. Landwirtsch. u. Umwelt (1971);
    Ehrenmitgl. d. Ges. f. Pflanzenbauwiss. (1976).

  • Werke

    Aufgaben u. Ziele d. Grünlandwiss., in: Zs. f. Acker- u. Pflanzenbau 91, 1949, S. 120–33;
    Die Acker- u. Grünlandleguminosen im blütenlosen Zustand, Bestimmungsschlüssel, 1960;
    Verbreitete Pflanzengesellschaften d. Dauergrünlandes, d. Äcker, Gärten u. Weinberge, 1960 (mit O. Schweighart);
    Die landwirtschaftl. Kulturpflanzen Mitteleuropas in d. europ. Sprachen, 1967 (unter Mitarb. v. Agnes Stählin);
    Das Grünland im Landschaftshaushalt, in: K. Buchwald u. W. Engelhardt (Hg.), Hdb. f. Landschaftspflege u. Naturschutz, Bd. 2, 1968, S. 176–202;
    Grünfutter u. Heu, in: M. Becker u. K. Nehring (Hg.), Hdb. d. Futtermittel, Bd. 1, 1969, S. 1–177;
    Gütezahlen v. Pflanzenarten in frischem Grundfutter, 1971;
    Probleme d. modernen Agrarwiss., in: Oberhess. Naturwiss. Zs. 48, 1984, S. 29–41.

  • Literatur

    D. Bommer, in: Das wirtschaftseigene Futter 12, 1966, S. 305–07 (P);
    W. Opitz v. Boberfeld, ebd. 38, 1992, S. 153 f. (P);
    G. Voigtländer, in: Zs. f. Acker- u. Pflanzenbau 134, 1971, S. 89–92 (P);
    P. Boeker, in: Zs. f. Kulturtechnik u. Flurbereinigung 17, 1976, S. 307 f.;
    Wi. 1967–1991;
    Biogr. Hdb. ;
    Th. Gerber, Persönlichkeiten aus Land- u. Forstwirtsch., Gartenbau u. Veterinärmed., 2004;
    H. Gaede, Auf dem Felde der Aehre, 2004.

  • Autor/in

    Boto Märtin
  • Zitierweise

    Märtin, Boto, "Stählin, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 26-27 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd174064470.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA