Lebensdaten
1913 – 2000
Geburtsort
Gut Untermassing bei Regensburg
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Versicherungskaufmann ; Verbandsmanager ; Präsident des ADAC
Konfession
-
Normdaten
GND: 122064518 | OGND | VIAF: 50099155
Namensvarianten
  • Stadler, Franz

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Stadler, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122064518.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich (1881–1962), Landwirt auf Gut U., S d. Franz Seraph (1845–1929, Landwirt ebd., u. d. Marie Anna Köglmaier (1851–1920);
    M Franziska (1887–1960), T d. Josef Kraml (1848–1919), Gutsbes. in Eiglstetten b. R., u. d. Anna Hölzl (1854–1926;
    1) Wien 1940 Margarethe (1919–2001), T d. Heinrich Lang (1874–1925), aus Wiener Neustadt, u. d. Marie N. N. (1881–1950), 2) München 1984 Isabella Debetz (* 1927), Malerin;
    3 T aus 1).

  • Biographie

    S. besuchte 1923–32 das Gymnasium des Benediktinerklosters Schäftlarn. Nach dem Abitur zunächst Offiziersanwärter, mußte er wegen einer Verletzung die militärische Laufbahn beenden, volontierte bei der Niederlassung von Mercedes-Benz in Nürnberg und trat 1934 in die Allianz Versicherungs-AG ein; seit 1946 war er für die Allianz in Landshut tätig. S. initiierte 1947 die Wiedergründung des Automobilclubs Landshut im ADAC und wurde 1952–54 dessen 1. Vorsitzender. 1949 wählte ihn der ADAC Südbayern zu seinem 2. Vorsitzenden, 1954 zum 1. Vorsitzenden. Seit 1953 war er Mitglied des ADAC-Präsidiums, 1957–64 Schatzmeister des ADAC, anschließend Vizepräsident. 1972–89 stand er als Präsident an der Spitze des ADAC.

    S. war sehr initiativ und erfolgreich bei der Entwicklung und praktischen Umsetzung von Verbesserungen der Verkehrssicherheit in Deutschland. Seit 1953 baute er die ADAC-„Straßenwacht“ neu auf und stellte sie 1963 von Beiwagenmotorrädern auf Autos um; auf ihn gehen auch die Pannenkurse 1961 und der mobile technische Prüfdienst 1964/68 zurück. Die Serviceleistungen für die Mitglieder wurden weiter ausgebaut, u. a. durch die Kraftfahrerpannenhilfe als ganztägigen Telephonnotdienst 1958, die Einführung des Kreditbriefs für Reparaturkosten und Krankentransporte 1953 und des Schutzbriefs 1958, des Luftversands von Ersatzteilen ins Ausland und des Fahrzeugrückholdienstes 1959 sowie des ADAC-Reiserufs 1961. S.s Hauptverdienste liegen auf dem Gebiet der Notfallhilfe. Nach Maßnahmen wie der Einführung eines genormten ADAC–Verbandskastens 1957, eines ADAC-Ärztekoffers 1962 nach Ideen des ADAC-Ärztekollegiums sowie 1973 der Initiative zu einer bundesweit einheitlichen Telefonnotrufnummer 110 organisierte S. seit 1965 die Versuche zur Einführung der Luftrettung. Seit 1968 wurde bei „Messerschmitt-Bölkow-Blohm“ (MBB) die Kabine eines Rettungshubschraubers für zwei Patienten und einen Arzt entwickelt. 1970 kam der erste Rettungshubschrauber „Christoph 1“ zum Einsatz. Zusammen mit dem Bundesinnenministerium erreichte S. 1971 den Ausbau|und die Finanzierung eines bundesweiten Luftrettungsdienstes. Der zweite Hubschrauber wurde 1972 über die „Björn Steiger-Stiftung“ finanziert. Der Luftrettungsdienst wurde 1975 auf 18 Stationen im gesamten Bundesgebiet und ins Ausland ausgedehnt; 1990 gab es bereits 35 Standorte. Bis 1995 wurden damit 75 000 Erkrankte und Verletzte aus dem Ausland zurückgeholt. 1982 erhielt die ADAC-Luftrettung GmbH mit 28 Hubschraubern den Auftrag zu ihrem Endausbau.

  • Auszeichnungen

    A BVK 1. Kl. (1965);
    bayer. Verdienstorden (1969);
    DRK-Ehrenzeichen (1969);
    Gr. BVK (1973, mit Stern 1978, mit Stern u. Schulterband 1985);
    Goldene Bürgermedaille d. Stadt Landshut (1978);
    Goldenes Lenkrad (1986);
    Gr. goldenes Ehrenzeichen f. Verdienste um d. Rep. Österr. (1988);
    Ehrenbürger d. TU München (1983).

  • Werke

    Erkenntnis u. Aufgabe, in: Mitt.bl. d. ADAC Südbayern 5, 1955, H. 10, S. 149 (P);
    Liberalisierung d. Grenzverkehrs, ebd. 8, 1958, H. 4, S. 49 ff. (P);
    Wir sitzen nicht im selben Boot, in: Der Spiegel v. 21. 5. 1984 (P);
    Geisterfahrer sind keine Verbrecher, in: Bremer Nachrr. v. 28. 2. 1984 (P);
    Hilfe f. d. Glück v. Menschen, in: 40 J. Welt am Sonntag (Sonderbeil.) v. 31. 7. 1988.

  • Literatur

    H. Ch. v. Seherr-Thoß, 75 J. ADAC, 1978 (P);
    ders., F. S., Sprecher aller Kraftfahrer, 1993 (ungedr.);
    ADAC-Präs. F. S. wird 70 J., in: ADAC-Motorwelt, Okt. 1983 (P);
    Gesch. d. Luftrettung in Dtld., ebd. 1993, H. 7, S. 6–8;
    F. Woock, Rettungshubschrauber als Geschenk, in: Münchner Merkur v. 7. 10. 1983 (P);
    Gerade bleiben ist sein Lebensmotto, in: Verkehrswacht-Praxis, 1983, H. 8 (P);
    W. Hocke, in: Deister- u. Weserztg. v. 18. 4. 1987 (P);
    Herzl. Glückwünsche d. „Vater d. Luftrettung“, in: ADAC-Rdsch., 1988, Nr. 3 (P);
    Die gelben Hornissen heißen alle „Christoph“, in: Die Welt v. 1. 4. 1989 (P);
    G. Willeuthner, F. S., ein Leben f. d. ADAC, 1993 (P);
    100 J. ADAC Südbayern, 2005, S. 94 u. 118 (P);
    Munzinger;
    Mitt.
    v. Gabriele u. Waltraud Stadler.

  • Autor/in

    Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß †
  • Zitierweise

    Seherr-Thoß, Hans Christoph Graf von, "Stadler, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 8-9 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122064518.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA