Lebensdaten
1855 – 1944
Geburtsort
Krems/Donau
Sterbeort
Kitzbühel
Beruf/Funktion
Photochemiker ; Chemiker ; Fotograf
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118687824 | OGND | VIAF: 59878424
Namensvarianten
  • Eder, Josef Maria Ludwig
  • Eder, Joseph Maria
  • Eder, Josef Maria Ludwig
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Weitere Erwähnungen in der NDB-online/NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Eder, Joseph Maria, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118687824.html [09.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph (1801–69), Landgerichtsrat;
    M Karoline (1828- ca. 1898), T des k. k. Kreisgerichtsrats Ludw. v. Borutzky u. der Justina Mayrhofer;
    Wien 1885 Anna (1859–1941), T des Ministerialsekretärs Eduard Jos. Valenta in Wien; Schwager Eduard Valenta (1857–1937), Prof. für Photochemie (s. Pogg. IV u. VI);
    1 T.

  • Biographie

    E. studierte an Universität und TH Wien Naturwissenschaften. Bereits während seiner Studienzeit wandte sich sein Interesse der Photographie und insbesondere der Photochemie zu. 1879 wurde er Assistent an der TH Wien. Seine ersten Veröffentlichungen erfolgten in Dinglers „Polytechnischem Journal“, während seine späteren Forschungsergebnisse größtenteils in der „Photographischen Korrespondenz“ erschienen sind. Sie bilden vielfach heute noch die Grundlage für die Weiterentwicklung auf verschiedenen Gebieten der Photochemie. Nachdem er sich 1879 mit einer Untersuchung über „Die chemischen Wirkungen des farbigen Lichts“ habilitiert hatte, erhielt er im folgenden Jahr eine Professur für Chemie an der Staatsgewerbeschule in Wien. Gemeinsam mit G. Pizzighelli erarbeitete er 1881 die Chlorsilbergelatine-Emulsion, welche die Grundlage der weniger empfindlichen Diapositivplatten und Gaslichtpapiere bildete. Aber erst die Berufung als Chemieprofessor an die höhere Gewerbeschule in Wien (1882) bot E. die Möglichkeit, durch das Vorhandensein geräumiger Laboratorien seine Forschungstätigkeit voll zu entfalten. In diesen Jahren fand er den ersten Gelb-Grün-Sensibilisator für Trockenplatten, die er „orthochromatische“ Platten nannte, und begann sich mit spektralanalytischen Untersuchungen der Lichtquellen, mit Photometrie und Sensitometrie zu befassen. – Seiner Initiative war 1888 die Eröffnung der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt zu verdanken, deren Organisation und Leitung E. übertragen wurde. Seine Arbeiten in den 90er Jahren, die er gemeinsam mit E. Valenta durchführte, galten vorwiegend der Spektralanalyse des Dreifarbendrucks, die in mehreren für die|Zeit aufsehenerregenden Werken ihren Niederschlag fanden. 1892 wurde er außerordentlicher, 1902 ordentlicher Professor der TH Wien. Um mit der Messung der während des 1. Weltkrieges erheblich gesteigerten Empfindlichkeit der photographischen Aufnahmematerialien Schritt zu halten, entwickelte er mit seinem Mitarbeiter W. Hecht (1919) das Eder-Hecht’sche Graukeilsensitometer, von dessen vielfältiger Anwendungsmöglichkeit die Veröffentlichungen aus den nachfolgenden Jahren Zeugnis ablegen. Gleich nach der Entdeckung der Röntgenstrahlen wurde auch die Röntgenphotographie in den Lehrplan der „Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt“ einbezogen. – 1884 begann E. in dem „Ausführlichen Handbuch der Photographie“ unter Hinzuziehung namhafter Fachgelehrter das grundlegende Standardwerk der Photographie zu schaffen. Von diesem immer wieder erweiterten mehrbändigen Handbuch sind 4 Neuauflagen erschienen, in denen die neuen Erkenntnisse und Entwicklungen auf allen Gebieten der Photographie eingearbeitet wurden. Mit besonderer Liebe widmete sich E. der Geschichte der Photographie, der er in seinem Handbuch einen breiten Platz einräumte und zu der er wertvolle Einzeluntersuchungen veröffentlicht hat. – Hofrat, Dr. honoris causa (TH Wien), Mitglied der österreichischen Akademie der Wissenschaften

  • Werke

    Weitere W Jb. f. Phot. u. Reproduktionstechnik, 1887 ff.; Rezepte, Tabellen u. Arbeitsvorschrr. f. Phot. u. Reproduktionstechnik, 1889 u. ö.

  • Literatur

    H. Lüppo-Cramer, in: J. M. E., Gesch. d. Photogr., ⁴1932 (Biogr. E.s als Nachwort);
    L. Ebert, in: Alm. d. Wiener Ak., 1945, S. 332-36 (P);
    Photograph. Korr. 81, 1945, S. 1-8 (P);
    FF 21/23, 1947, S. 64;
    O. Krumpel, in: Österr. Naturforscher u. Techniker, 1951, S. 125-27 (L, P);
    Pogg. III-VI.

  • Autor/in

    Walter Schürmeyer
  • Zitierweise

    Schürmeyer, Walter, "Eder, Joseph Maria" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 312-313 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118687824.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA