Lebensdaten
1835 – 1909
Geburtsort
Baden bei Wien
Sterbeort
Baden bei Wien
Beruf/Funktion
Geodät ; Photogrammeter
Konfession
-
Normdaten
GND: 140480013 | OGND | VIAF: 107173851
Namensvarianten
  • Schell, Anton

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Schell, Anton, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140480013.html [18.04.2024].

CC0

  • Biographie

    S. besuchte die Bürgerschule, dann ein Gymnasium in Wien und studierte hier 1853-59 am k. k. Polytechnischen Institut (später TH). Eine Tätigkeit als Assistent an der Lehrkanzel für Praktische Geometrie (Geodäsie) bei Josef Herr schloß sich an, wo S. an Triangulierungs- und Gradmessungsarbeiten (Anschluß an d. preuß.-schles. Netz) teilnahm. 1864 als Professor an das Baltische Polytechnikum in Riga (Lettland) berufen, lehrte er Geodäsie, Sphärische Astronomie und Darstellende Geometrie (in dt. Sprache). Mit einer 1869 in Riga verfaßten Dissertation „Über die Bestimmung der mittleren Dichtigkeit der Erde“ wurde er an der phil. Fakultät der Univ. Göttingen promoviert. 1873 erfolgte seine Berufung an die k. u. k. Technische Militärakademie in Wien im Range eines o. Professors der TH Wien, wo er bis 1885 wirkte. Im selben Jahr erfolgte seine Ernennung zum Ordinarius für Praktische Geometrie an der TH Wien. Er war Dekan der Bauingenieurschule und wurde 1889/90 zum Rektor gewählt. 1900 wurde er Mitglied des Österr. Patentamtes, 1904 der k. k. Normal-Eichungskommission in Wien.

    S. befaßte sich schon seit seiner Assistentenzeit in Wien mit dem rasch aufkommenden geodätischen Teilgebiet der Photogrammmetrie. Seit etwa 1850 konnte man Geländeformen mit Hilfe von Einzel- und Stereoaufnahmen maßstäblich kartieren. S. entwickelte u. a. ein neues Aufnahmegerät, eine Kombination von Theodolit und photographischer Meßkamera, einen Universaltheodoliten sowie einen photogrammetrischen Stereoskopapparat und erhielt darauf eine Reihe von Patenten. Eine wesentliche Hilfe bei den Konstruktionsarbeiten dieser Phototheodolite waren die Mechaniker Gustav Starke (1832–1917) und dessen Schwiegersohn Gustav Kammerer. Mit seinen Arbeiten und Erfindungen wurde S. zu einem Pionier der Photogrammetrie in Österreich, deren Einführung als Lehrfach an der TH ihm zu verdanken ist. 1891 regten er und der Photochemiker Josef Maria Eder (1855–1944) die Nutzung der Photogrammetrie zur Aufnahme von Baudenkmälern an, mit der 1898 auch begonnen wurde. 1905 trat S. mit dem Titel eines Hofrats in den dauernden Ruhestand.|

  • Auszeichnungen

    Russ. Staatsrat (1870);
    Ehrenmitgl. d. Naturforschenden Ver. Riga (1873).

  • Werke

    Weitere W Über d. Bestimmung d. Constanten d. Polarplanimeters, in: SB d. Ak. d. Wiss. Wien, math.-nat. Kl., 56, Abt. 2, 1867 (Einzeldr. 1868);
    Allg. Theorie d. Polarplanimeters, ebd. 58, Abt. 2,|1868;
    Die Tachymetrie mit bes. Berücks. d. Tachymeters v. Tichy u. Starke, 1880;
    Die Methoden d. Tachymetrie bei Anwendung e. Okular-Filar-Schrauben-Mikrometers, 1883;
    Der Wert d. numer. Aufnahmesystems im öff. Vermessungswesen, 1899;
    Der photogrammetr. Stereoskopapparat, 1904;
    Die stereophotogrammetr. Bestimmung d. Lage e. Punktes im Räume, 1904;
    Die stereophotogrammetr. Ballonaufnahme f. topograph. Zwecke, 1906;
    diverse Patente.

  • Literatur

    E. Doležal, in: Internat. Archiv f. Photogrammmetrie 1, 1909, S. 1 ff.;
    ders., in: Österr. Zs. f. Vermessungswesen 7, 1909, S. 97 ff. (W-Verz);
    Jb. f. Photogr. u. Reproduktionstechnik 24, 1910, S. 653 f.;
    M. Weiß, Die geschiehtl. Entwicklung d. Photogrammetrie 1912, S. 27;
    Pogg. III, V;
    ÖBL;
    Hist. Lex. Wien.

  • Autor/in

    Franz Allmer
  • Zitierweise

    Allmer, Franz, "Schell, Anton" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 647-648 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140480013.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA