Lebensdaten
1884 – 1947
Geburtsort
Ailingen (Kreis Tettnang, Württemberg)
Sterbeort
Salzburg
Beruf/Funktion
katholischer Publizist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119343738 | OGND | VIAF: 37724555
Namensvarianten
  • Eberle, Joseph
  • Eberle, J.
  • Eberle, Josef
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Zitierweise

Eberle, Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119343738.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johannes, Bes. der Reinachmühle in Ailingen;
    M Agathe Jehle;
    Wien 1916 Edith Zacherl;
    1 S, 4 T.

  • Biographie

    Der „vorderösterreichische“ Schwabe E. wurde durch seine Übersiedelung nach Wien (1913) zum richtigen Österreicher. Sein Studium auf reichsdeutschen Universitäten zielte ursprünglich auf den Priesterberuf. Er wurde Straßburger Dr. phil. mit einer Arbeit über die Ideenlehre Bonaventuras. Soziologische Studien führten ihn zur Beschäftigung mit dem Zeitungswesen. Sein Buch „Großmacht Presse“ (1912) charakterisiert ihn als gründlichen Kenner und scharfen Kritiker des Journalismus in der Nachfolge Heinrich Wuttkes (Die deutschen Zeitschriften, ³1875), mit dem ihn auch die großdeutsche Gesinnung verband. Er wurde 1913 an die christlichsoziale „Reichspost“ in Wien berufen und übernahm am 1.10.1918 die neue Wochenschrift „Die Monarchie“ (Verlag Tyrolia Innsbruck). Bereits in der achten Nummer mußte deren Name infolge der Novemberereignisse von 1918 abgeändert werden in „Das Neue Reich“. Seit dem 1.10.1925 gab er in eigenem Namen die Wochenschrift „Schönere Zukunft“ heraus, der er ganz seinen persönlichen Stempel aufdrückte. Sie hatte so starken Erfolg, daß das „Neue Reich“ verdrängt und 1932 mit ihr verschmolzen wurde. E. gewann eine Fülle namhafter Mitarbeiter im In- und Ausland; seine Rubrik „Allgemeine Weltrundschau“ wurde eine wichtige Informationsquelle. Als Anhänger ständischer Ideen kritisierte er heftig die parlamentarische Demokratie. Er bekämpfte die kleindeutsche Geschichtsauffassung; ein antisemitischer Einschlag fehlte nicht. Sein Urteil über Hitler war anfangs etwas schwankend; später wurde er ein scharfer Gegner des Nationalsozialismus. Nach dessen Sieg in Österreich wurde die „Schönere Zukunft“ im Februar 1941 unterdrückt. E. kam „wegen Störung und Zersetzung der Erziehungsarbeit des Führers“ in Gestapo-Schutzhaft. Nach mehr als 8 Monaten wurde er schwer erkrankt entlassen, erhielt aber völliges Schreibverbot. Seine letzte Arbeit nach dem Kriege „Die Bibel im Licht der Weltliteratur und Weltgeschichte“ wurde erst nach seinem Tode herausgegeben (I, 1949).

  • Werke

    Weitere W Schönere Zukunft, 1916; Zertrümmert d. Götzen!, 1910;
    Die Überwindung d. Plutokratie, 1918;
    De profundis, 1920; Unser Weg z. Kirche (Konvertitenzeugnisse), Luzern 1947.

  • Literatur

    R. Werner, Die Wiener Wschr. „Das Neue Reich“ 1918-25, Ein Btr. z. Gesch. d. pol. Katholizismus, = Breslauer Hist. F 9, 1938;
    A. Reichert, Dr. E. als Kritiker d. kath. Presse in seiner Wschr. „Schönere Zukunft“ 1925-40, phil. Diss. München 1949 (ungedr.).

  • Autor/in

    Karl Buchheim
  • Zitierweise

    Buchheim, Karl, "Eberle, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 244 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119343738.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA