Eberle, Johann Christian
- Lebensdaten
- 1869 – 1937
- Geburtsort
- Laumersheim (Kreis Frankenthal, Pfalz)
- Sterbeort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Präsident des Sächsischen Sparkassen- und Giroverbandes
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 118687492 | OGND | VIAF: 74647301
- Namensvarianten
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- Eberle, Johann Christian
- Eberle, Dr.
Biografische Lexika/Biogramme
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Sächsische Bibliographie
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
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Genealogie
Aus Pfälzer Weinbauernfamilie;
V Johannes (1808–70), Landwirt in Laumersheim, S des Ackermanns Johannes;
M Magdalena Dor. (1838-1912), T des Landwirts Johannes Märthesheimer in Heppenheim b. Worms;
⚭ Leipzig 1916 Helene verw. Gruschwitz (1856–1941), T des Tischlers Hermann Franke in Dresden; kinderlos. -
Biographie
E. studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Heidelberg, München und Leipzig. 1897 wurde er Ratsassessor in Leipzig und schon 1898 Bürgermeister der kleinen sächsischen Stadt Nossen an der Mulde. Die Aufgaben des Bürgermeisteramtes brachten ihn mit der Arbeit der Sparkassen in Berührung und ließen ihn an der damaligen Entwicklung und Begrenzung des Sparkassengeschäfts Kritik üben. Der zunehmenden Konzentration des Kapitals und der einseitigen kreditwirtschaftlichen Bevorzugung der Großunternehmen sollte nach seinen Gedanken durch eine planmäßige finanzielle Förderung der Mittelschichten entgegengetreten werden. Aus den örtlich gesammelten Einlagen sollten der heimischen Wirtschaft in ausreichendem Maße neben den langfristigen jetzt auch kurzfristige Kredite gewährt werden. Durch ein eigenes „Gironetz“ der Sparkassen sollte auch den kleinen Handwerkern und Gewerbetreibenden über das Girokonto bei ihrer Sparkasse der Anschluß an den bargeldlosen Zahlungsverkehr verschafft werden. Auf die Initiative E.s wurden deshalb 1908 der Sächsische Giroverband und 1909 die Girozentrale Sachsen als erste Einrichtungen dieser Art gegründet. – Für die|Durchführung seiner Reformgedanken hat E. 30 Jahre aktiv gewirkt. Während seiner Bürgermeisterzeit von etwa 1907-19 und später als Verbandsvorsteher setzte er sich unermüdlich in zahlreichen Aufsätzen und Reden für die Ausgestaltung der Sparkassen, für die Schaffung ihrer Zentralbanken und für eine einheitliche Sparkassenorganisation ein. 1909 wurde der sogenannte kommunale Giroverkehr, heute Spargiroverkehr genannt, aufgenommen, 1916 folgte auf E.s Veranlassung die Gründung der „Kreditanstalt sächsischer Gemeinden“; im gleichen Jahre schlossen sich die deutschen Giroverbände zum Deutschen Zentralgiroverband zusammen, dessen Vorstand E. angehörte. 1918 wurde mit E. als Vorsitzendem des Aufsichtsrates die Deutsche Girozentrale errichtet. Den Abschluß dieser wesentlich von E. inspirierten Entwicklung bildete 1924 der Zusammenschluß des Deutschen Sparkassenverbandes, des Deutschen Zentralgiroverbandes und des Verbandes der kommunalen Banken zum Deutschen Sparkassen- und Giroverband in Berlin. Als Präsident des Sächsischen Sparkassen- und Giroverbandes war E. bis zu seinem Tode unermüdlich für seine Ziele tätig. Die Sparkassenorganisation nennt ihn auf der Gedenktafel an seinem Geburtshaus in Laumersheim „Erneuerer der deutschen Sparkassen“.
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Werke
Die geldlose Zahlung u. d. Sparkassen, 1911;
25 J. unserer Girobewegung, 1933. -
Literatur
J.Ch.E., = Der Sparkassenmann 1, 1958.
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Porträts
Phot. in H. Jursch, Zehn J. dt. Kommunalgiroorganisation, 1926;
Büste (Grabmal Dresden-Tolkewitz). -
Autor/in
Josef Hoffmann -
Zitierweise
Hoffmann, Josef, "Eberle, Johann Christian" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 243-244 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118687492.html#ndbcontent