Lebensdaten
1910 – 1985
Geburtsort
Malmedy
Sterbeort
Düsseldorf
Beruf/Funktion
Unternehmer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 1018823972 | OGND | VIAF: 222470499
Namensvarianten
  • Sendler, Hans-Jörg
  • Sendler, Hans-Jörg

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Zitierweise

Sendler, Hans-Jörg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1018823972.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl (* 1870), Dr. iur., JR in Düren;
    M Olga Kalthoff (* 1880); Om 2. Grades Otto Wolff (1881–1940), Untern. in Köln, gründete 1904 mit Ottmar Strauss d. Otto Wolff Eisen- u. Stahlhandel in Köln (s. Kölner Personenlex.);
    Köln 1935 Helga (1912–2006, kath.), aus Köln, T d. Ludwig M. Duerr (1886–1957), Inh. e. Importuntern. f. Industriediamanten in Köln; kinderlos.

  • Biographie

    S. brach ein Rechtsstudium nach einem Semester ab und begann ein Volontariat bei der Dürener Bank sowie einem Industriebetrieb in Solingen. 1931 erhielt er bei der Gesenkschmiede „Engels, Rauh & Co. AG“ als Direktionsassistent Handlungsvollmacht. Der Kölner Stahlhändler Otto Wolff holte seinen jungen Verwandten als Verkaufsleiter für Feinblech 1933 nach Köln und machte ihn 1935 zum Vorstandsmitglied der „Düsseldorfer Eisenhüttengesellschaft“, Ratingen. Dort baute S. die Produktion von Sintereisen-Erzeugnissen auf. 1939 wurde er als Hüttendirektor stellv. Vorstandsmitglied der „Eisenhüttenwerk Thale AG“, die 1940 von der „Otto Wolff oHG“ mit der „Eisen- und Hüttenwerke AG“ in Bochum und der „Rasselsteiner Eisenwerksgesellschaft“ zur „Eisen- und Hüttenwerke AG“ (EHW) in Köln fusioniert wurde. S. wurde dort stellv. Vorstandsmitglied mit Sitz in Thale und 1944 o. Vorstandsmitglied. Seit 1941 war er auch Mitgeschäftsführer eines Gemeinschaftsunternehmens der „Vereinigten Aluminiumwerke AG“ und der Wolff-Gruppe, der „Rheinisch-Mitteldeutschen Leichtmetallwerk GmbH“ in Berlin. 1945 mußte er Thale verlassen und siedelte nach Bochum über. Von Juni bis August 1945 wurde er in Bad Gandersheim von den brit. Besatzungsbehörden festgehalten. Im Entnazifizierungsverfahren wurde S. 1946 als „nominelles Mitglied“ (Gruppe III) eingestuft. 1946 Vorstandsvorsitzender der EHW, wurde S. 1947 Vorstandsmitglied und 1955|Vorstandsvorsitzender des neu zur „Stahlwerke Bochum AG“ umgewandelten und aus der Otto-Wolff-Gruppe gelösten Bochumer Werks der EHW. Hier führte S., der früh die steigende Nachfrage nach Flachstahl erkannte, das Stahlwerk zur Qualitätsfeinblechherstellung. Er erweiterte das Werk um ein Breitband-Kaltwalzwerk und setzte das Warmwalzwerk zur Steigerung der Elektroblechproduktion ein. 1956 ging er als Vorstandsmitglied zur „Klöckner-Werke AG“ nach Duisburg, wurde dort 1963 Vorstandssprecher, 1970–74 Vorstandsvorsitzender und von seiner Pensionierung bis 1981 Mitglied des Aufsichtsrats. Bei Klöckner förderte er den Ausbau der Feinblechproduktion im Hüttenwerk Bremen und die Produktion von Qualitätsstahl im Werk Georgsmarienhütte. Auf S. ging ein Beratungs- und Freundschaftsvertrag mit der „Republic Steel Co.“ zurück, dem drittgrößten US-amerik. Stahlerzeuger. S. initiierte ein internationales Forum der Feinblechindustrie und war in zahlreichen Wirtschaftsverbänden tätig, u. a. 1948–74 als Vorstandsmitglied der Wirtschaftsvereinigung Eisen- und Stahlindustrie, 1973/74 als deren Vorsitzender, sowie 1954–65 als Vorsitzender der Walzstahl-Vereinigung, der Walzstahl-Ausfuhrgemeinschaft und 1948–61 der Feinblech-Vereinigung. Als Vizepräsident wirkte er in der Ital. Handelskammer für Deutschland. S. galt als einer der Organisatoren des Wiederaufbaus der Stahlproduktion nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland.

  • Auszeichnungen

    Kommandeur d. Verdienstordens d. Rep. Italien (1958).

  • Literatur

    K. H. Herchenröder, Neue Männer an d. Ruhr, 1958;
    H. Uebbing, Stahl schreibt Gesch., 1999;
    Wi. 1962–85;
    Munzinger;
    Qu
    Rhein.-Westfäl. Wirtsch.archiv, Bestand Otto Wolff;
    Ver. Dt. Eisenhüttenleute, Informationszentrum Stahl.

  • Porträts

    Gem. v. O. Petersen, 1978 (Düsseldorf, Wirtsch.vereinigung Stahl), Abb. in: Kurzbiogrr. z. Gem.slg. im Stahlhochhaus Düsseldorf, hg. v. D. Brandenburg, 1996, u. in: Portraits im Stahl-Zentrum, 2006, S. 40.

  • Autor/in

    Ulrich , Soénius S.
  • Zitierweise

    Soénius, Ulrich S., "Sendler, Hans-Jörg" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 249-250 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1018823972.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA