Lebensdaten
1772 – 1839
Geburtsort
Maisach (Oberbayern)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Brauereibesitzer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137336500 | OGND | VIAF: 81541065
Namensvarianten
  • Sedlmayr, Gabriel der Ältere
  • Sedlmayr, Gabriel
  • Sedlmayr, Gabriel der Ältere
  • mehr

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Sedlmayr, Gabriel, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137336500.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz (1739–1812), Bierbrauer in Maisach;
    M Maria Keil (1748–91);
    B Georg (1774–1807), Braumeister in Ellingen (Mittelfranken), später Braumeistergehilfe im Kgl. Braunen Brauhaus in München;
    Neukirchen b. Zorneding (Oberbayern) 1805 Franziska Heiß (1778–1828);
    2 S Joseph (1808–86), Bierbrauer in München, übernahm 1842 d. Leistbräu, seit 1861 d. Franziskanerbräu (s. ADB 54), Gabriel d. J. (s. 2), 6 T Caecilia (1804–78, Augustin Deiglmayr, 1799–1874, Bürger u. Bierbrauer in München, übernahm d. Franziskanerbräu), Franziska (1806–73, Georg Bar, 1863, kgl. Revierförster in Niederaltaich), Amalia (1813–54, Alois Wegmaier, 1811–85, Bürger u. Garkoch in München), Theresia (1815–98, Anton Seidl, 1806–69, Bürger u. Hofbäckermeister in München), Anna (1817–89, Maximilian Wieninger, 1809–84, Bierbrauer in Teisendorf, Oberbayern), Karoline (1821–91, Joseph Rr. v. Dall'Armi, 1816–53, Bes. d. Gutes Ottenhofen);
    N Anna Maria (1852–1908, Friedrich Haindl, 1849–1929, Papierfabr., GKR, s. NDB VII*);
    E Gabriel Rr. v. Seidl (1848–1913), Emanuel Rr. v. Seidl (1856–1919), beide Architekten (beide s. NDB 24).

  • Biographie

    Nach einem halben Jahr Lehrzeit bei seinem Vater verbrachte S. je eine Sudzeit bei verschiedenen Brauereien in München, Regensburg und Augsburg. Seine Wanderschaft führte ihn durch Österreich, Mähren, Böhmen, Schlesien nach Nürnberg und Eichstätt. 1795 wurde er als Braumeister ins „Deutsche Haus“ nach Ellingen berufen. 1806 erhielt er die Ernennung zum Braumeister im kgl. Braunen Brauhaus in München. Im Sept. 1807 erwarb S. die kleinste der damals 52 in München existierenden bürgerlichen Brauereien, die Spatenbrauerei in der Neuhausergasse 4, die er bis zum Sudjahr 1820/21 zur drittgrößten Münchner Brauerei machte. Während seiner Lehrzeit eignete S. sich theoretische und praktische physikalische Kenntnisse an und experimentierte mit Thermometern und Barometern, die er auch selbst anfertigte. 1808 konstruierte er eine „engl. Darre“, bei der der Rauch nicht mehr mit dem Malz in Kontakt kam. 1821 stellte er die erste Dampfmaschine in einer|Münchner Brauerei auf, die von Joseph v. Baader konstruiert und von S. finanziert wurde. S. experimentierte bis ins hohe Alter und veröffentlichte seine Ergebnisse. Bei vielen Problemen des Brauwesens wurde er als Gutachter herangezogen, wie 1832 im Zuge eines Hopfenfälschungsskandals, und fand auch Aufnahme in ein zeitgenössisches Standardwerk zur Gärungschemie.

    1814 wurde S. Mitglied des Landwirtschaftlichen Vereins, der seit dem ersten Oktoberfest 1810 dessen Organisation durchführte. Als erster Münchner Brauer trat S. dem 1815 gegründeten Polytechnischen Verein bei. 1821 wurde er in das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten gewählt. 1822 übernahm er das Amt des Obervorstehers des Münchner Braugewerbes. Im Sept. 1839 erlitt S. einen „Magenschlag“, von dem er sich nicht mehr erholte. Seine Söhne Gabriel und Joseph, bereits im Betrieb tätig, führten das Geschäft gemeinsam weiter, bis Joseph 1842 die „Leistbrauerei“ in München erwarb und ausschied.

  • Werke

    Neues Kunst- u. Gewerbebl., 1832, S. 492;
    Aufbewahrung d. Getreides durch Trocknung mittels erwärmter Luft, ebd., S. 478;
    Münchner Conversationsbl. 22, Okt. 1832;
    Nachlaß:
    StadtA München.

  • Literatur

    K. v. Kaiser, in: Kunst- u. Gewerbebl. d. Polytechn. Ver., 1839, S. 765. C. Balling, Die Gährungschemie wiss. begründet, 1845, S. 201;
    Fritz Sedlmayr, Gesch. d. Spatenbrauerei, 1. Bd., 1934;
    ders., Die männl. Mitgll. d. Brauerfam. S.-München bis z. Kaufe d. Spatenbrauerei, in: Jb. d. Ges. f. Gesch. u. Bibliogr. d. Brauwesens, 1965, S. 198–218;
    U. Laufer, G. S., Vater u. Sohn, d. gr. Pioniere d. bayer. Brauwesens, in: R. A. Müller (Hg.), Arbeitnehmer, Unternehmer, 1985, S. 284–94 (P);
    W. Behringer, Die Spatenbrauerei 1397–1997, 1997.

  • Porträts

    Ölgem. v. J. Bernhardt, 1838 (München, Spaten Brauereibeteiligung u. Immobilien KGaA).

  • Zitierweise

    Urbanek, Peter, "Sedlmayr, Gabriel" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 124-125 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137336500.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA