Lebensdaten
1884 – 1947
Geburtsort
Biberist (Schweiz)
Sterbeort
Hertenstein (Schweiz)
Beruf/Funktion
schweizerischer Eisenindustrieller
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 137246447 | OGND | VIAF: 81464238
Namensvarianten
  • Dübi, Ernst
  • Dübi, Ernst
  • Dübi, E.

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Dübi, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137246447.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann (1850–1934), Dir. der L. v. Roll’schen Eisenwerke Gerlafingen, aus Aetingen;
    M Rosa Fankhauser (1855–1929) aus Trub;
    Anna, T des Ständerats u. Regierungsrats Oscar Munzinger in Solothurn;
    3 K.

  • Biographie

    Im Gymnasium humanistisch, später als Maschineningenieur technisch ausgebildet, blieb D. zeitlebens beiden Gebieten zugetan. Obwohl er durch seine Berufsarbeit im Dienste der L. von Roll’schen Eisenwerke Gerlafingen (1929-46 Generaldirektor, 1941-46 Präsident des Verwaltungsrates) voll beansprucht war, widmete er sich gleichzeitig schöpferisch den Geisteswissenschaften und der Literatur. Ebensosehr Denker wie technischer Forscher, formte er, Typus des modernen Industrieführers, seine Entschlüsse und Zielsetzungen aus geistiger Überlegung. Soziales Handeln bildete für ihn eine ethische Verpflichtung. Aus dieser Haltung konnte 1937 gemeinsam mit dem Arbeiterführer Konrad Ilg das Friedensabkommen der Schweizerischen Maschinen- und Metallindustrie zustandekommen, ein kühner und gelungener Versuch, erstmals in der Schweiz Arbeitgeber und Arbeitnehmer vertraglich als|völlig gleichberechtigte Partner zu vereinigen. Das Friedensabkommen, das unter Verzicht auf Streik und klassenkämpferische Gedanken auf Treu und Glauben aufbaute, ist in der schweizerischen Industrie richtungweisend geworden. D. erhielt mit K. Ilg für dieses Werk den Titel eines Dr. honoris causa der Universität Bern. Die technische Leistung D.s läßt sich am besten mit der Laudatio umschreiben, mit der die Eidgenössische TH Zürich ihm 1944 den Ehrendoktortitel verlieh: „In Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen in der Erforschung des Gußeisens und seiner tatkräftigen Förderung der wissenschaftlichen Arbeit im Maschinenbau, insbesondere auf dem Gebiete der Materialprüfung, sowie der wissenschaftlich-technischen Ausgestaltung der heimischen Gewinnung und Verarbeitung von Eisen und Stahl.“ Seinem Unternehmen diente D. vor allem durch wagemutigen Ausbau der Walzwerke (Blockwalzwerk) mitten in der Krisenzeit und später durch Förderung der Stahlgewinnung, was der Schweiz die Rüstung während des 2. Weltkrieges ermöglichte. D. war selber Oberst der Artillerie.

  • Werke

    Über d. Wirkungsweise d. Gefällevermehrers nach Cl. Herschel in Verbindung mit e. Turbine, Diss. TH Zürich 1912; Der umgekehrte Hartguß u. ähnliche Erscheinungen, 1923;
    Eingehende Unters. v. 35 schweizer. Gußeisensorten, 1929;
    Die Wandstärken-Empfindlichkeit, 1931;
    Die Prüfung v. Gußeisen, 1935;
    Btr. zu d. Erforschung d. Wetterfühligkeit, 1935;
    Wiss., Technik u. Kultur, 1932;
    Forschung, Ihre Bedeutung f. Industrie u. Kultur, 1939;
    Unternehmertum als soz. Verpflichtung, Gedanken, 1944;
    Betrachtungen üb. d. Arbeitsfrieden, 1945;
    Technik u. Philos., 1946;
    Arb.-geber u. Arb.nehmer in d. schweizer. Maschinen- u. Metallindustrie, 1947; Betrachtungen u. Gedanken, 1937-44.

  • Literatur

    E. Wieser, E. D., Lb. e. großen Schweizers d. Gegenwart, 1950.

  • Porträts

    v. C. Amiet (im Bes. v. Anna D.), Abb. in: NZZ v. 4.4.1944.

  • Autor/in

    Ulrich Luder
  • Zitierweise

    Luder, Ulrich, "Dübi, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 154-155 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137246447.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA