Lebensdaten
1931 – 2002
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Bonn
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 120781980 | OGND | VIAF: 9863378
Namensvarianten
  • Schröer, Friedrich Wilhelm Henning
  • Schröer, Henning
  • Schröer, Friedrich Wilhelm Henning
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Schröer, Henning, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120781980.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Erich (1904–45), Dr. rer. nat., Prof. f. physikal. Ghemie an d. Univ. Berlin (s. Pogg. VI), S d. Karl (1876–1945), Studienrat, u. d. Gertrud Meute (1874–1955);
    M Frieda (1902–86), Dr. rer. nat., T d. Friedrich Kippert (1868–1941), Bankbeamter, u. d. Hedwig (1876–1963);
    1) 1961 Bergrun Bornitz (1932–91), 2) 1994 Ruth Margarethe Seils (* 1947), TZI-Pädagogin, Bibliodramatikerin in Bunn;
    4 K aus 1) Regine (* 1962), Soz.päd. in Brüssel, Harald (* 1963), Math. in Bonn, Ulrike (* 1965), Architektin in Basel, Clemens (* 1967), Disponent im Einzelhandel in Berlin.

  • Biographie

    Nach der Evakuierung aus Berlin nach Schleswig-Holstein 1943 legte S. 1952 in Meldorf das Abitur ab. Das Studium der Ev. Theologie an der Kirchl. Hochschule Berlin sowie an den Universitäten Göttingen und Heidelberg schloß er 1957 in Heidelberg bei Edmund Schlink mit einer systematischtheologischen Promotion über Kierkegaard ab (Die Denkform d. Paradoxalität als theol. Problem, 1960). Nach Vikariat in Kopenhagen, Ordination in Kiel und Dozentur am Predigerseminar in Preetz war er 1960-66 Hauptpastor der Dt. Ev. Gemeinde St. Petri in Kopenhagen. Als Religionslehrer unterrichtete er 1966-68 an Gymnasien in Eberbach und Heidelberg. 1968 habilitierte er sich in Heidelberg mit einer Arbeit über „Wesen und Methode der Predigtmeditation“ und nahm dort eine Tätigkeit als Hochschuldozent für Praktische Theologie auf. 1971 folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl für Praktische Theologie und Religionspädagogik in Bonn (Dir. d. Inst. f. Hermeneutik 1977-96). Rufe an die Kirchl. Hochschule Berlin (1971) und die Univ. Marburg (1983) lehnte er ebenso ab wie das Angebot, Bischof von Schleswig zu werden (1979). Dem Dt. Ev. Kirchentag gab er 1980-97 als Vorsitzender des Ständigen Ausschusses für Abendmahl, Gottesdienst, Fest und Feier wesentliche Impulse für seine liturgische, rituelle und kulturelle Gestalt. 1973-2002 fungierte S. als Fachherausgeber für Praktische Theologie und Religionspädagogik der Theol. Realenzyklopädie (TRE); als Mitherausgeber der „Predigtstudien“ 1968-2002 sowie der „Zeitschrift für Pädagogik und Theologie“ 1972-2002 prägte er viele Prediger und Religionspädagogen.

    Für S. bestand Praktische Theologie in der hermeneutischen Reflexion aller Formen und Medien gelebter Religion in Kirche und Gesellschaft. Ihm lag daher v. a. eine kritischkonstruktive Theorie der Praxis am Herzen, die er sowohl mit seinen systematisch-theol. Interessen, bei denen seine international anerkannten Kierkegaard-Studien hervorzuheben sind, vorantrieb als auch mit kulturtheologischen Projekten wie z. B. Liturgischen Wochen. Keiner theol. Schule angehörend, ließ er sich von Theologen wie Luther, Comenius, Schleiermacher, Kierkegaard und Barth sowie von der zeitgenössischen Dichtung inspirieren. Das Bemühen, Wissenschaft und Alltag in Beziehung zu setzen, ging einher mit systematisch-enzyklopädischem Denken, kreativer Pragmatik und luziden Formulierungen, die seinem Sprachwitz zu verdanken sind. Zu S.s Schülern zählen Stefan Alkier, Bernd Beuscher, Gotthard Fernor, Cung Il-Ung, Ralf Koerrenz, Johannes Loh, Günter Ruddat, Harald Schroeter-Wittke und Jutta Siemann.

  • Auszeichnungen

    H.-S.-Förderpreis f. verständl. Theol. (jahrl. seit 2004).

  • Werke

    Weitere W Unser Glaubensbekenntnis heute, 1971;
    Moderne dt. Lit. in Predigt u. Rel.unterr., 1972;
    Fides quaerens doctrinam, Auf d. theol. Lernweg d. Glaubens, in: R. Lachmann u. H. F. Rupp (Hg.), Lebensweg u. rel. Erziehung, Rel.päd. als Autobiogr., II, 1989, S. 297-322 (Autobiogr.);
    Von Comenius z. Postmoderne im Horizont d. Pansophie, 2002;
    In der Verantwortung gelebten Glaubens, Prakt. Theol. zw. Wiss. u. Lebenskunst, 2003 (Bibliogr., S. 249-68);
    Mitbg.:
    Hdb. d. Prakt. Theol., 1981-87;
    Prakt. Theol. heute, 1990-2002;
    Lebendige Liturgie, 1990-92;
    Grundlinien Rel., 1990-92;
    Theopoesie, 1998;
    |

  • Nachlass

    Nachlaß: Ev. Fachhochschule Bochum, Prof. Dr. Günter Ruddat.

  • Literatur

    Abenteuer Kirchentag, H. S. u. Harald Schroeter im Gespräch mit Helmut Simon, in: gep Buchmagazin Frühjahr/Sommer 1989, S. 3-5;
    D, Zilleßen u. a. (Hg.), Prakt.-theol. Hermeneutik, 1991;
    G. Ruddat u. H. Schroeter (Hg.), Kl. kabarettist. Katechismus, 1997;
    G. Fermor u. a. (Hg.), Gde.kulturpäd., 2001 (P);
    E. Hauschildt (Hg.), Theopoet. Existenz, 2004;
    RGG⁴

  • Autor/in

    Harald Schroeter-Wittke
  • Zitierweise

    Schroeter-Wittke, Harald, "Schröer, Henning" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 581-582 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120781980.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA