Lebensdaten
1834 – 1913
Geburtsort
Wolfenbüttel
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Eisenbahndirektor ; Politiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117646121 | OGND | VIAF: 54931049
Namensvarianten
  • Schrader, Karl wilhelm Franz Gabriel
  • Schrader, Karl
  • Schrader, Karl wilhelm Franz Gabriel
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Zitierweise

Schrader, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117646121.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig (1799–1861), Arzt in W., S d. Friedrich Wilhelm Konrad (1754–92), Prediger in Beierstedt, u. d. Wilhelmine Strasberg (* 1747);
    M Caroline Luise ( 1836), T d. Carl Ludwig v. Bar (1765–1841), hann. Kammerherr (s. NDB I*);
    Neuwalzum 1872 Henriette Breymann (s. 2).

  • Biographie

    Nach Besuch des Gymnasiums in Wolfenbüttel studierte S. 1853-56 Rechts- und Staatswissenschaften in Göttingen und Berlin. Danach war er Referendar am Kreisgericht Wolfenbüttel. 1861-71 arbeitete er in Braunschweig zunächst als Hilfsarbeiter, dann als Mitglied der Braunschweig. Generaldirektion der Eisenbahnen sowie als Justitiar der ksl. Oberpostdirektion. 1872-83 war. S. Direktor der Berlin-Anhaltin. Eisenbahn in Berlin. Nach Verstaatlichung dieser Eisenbahngesellschaft lebte er als Privatier in Berlin, jedoch weiterhin an verschiedenen Eisenbahnunternehmungen finanziell beteiligt (1894 mit seiner Frau knapp einjähr. Aufenthalt in Istanbul b. d. Erweiterung d. Anatol. Bahn). 1895-1913 war S. Aufsichtsratsmitglied der „Deutschen Bank AG“ sowie zahlreicher weiterer Orientunternehmungen der Deutschen Bank.

    S. war als linksliberaler Abgeordneter insgesamt 26 Jahre lang Mitglied des Reichstags (Experte f. Verkehrsfragen u. Soz.pol.): 1881-84 Abgeordneter der Liberalen Vereinigung, 1884-93 Abgeordneter der Dt. Freisinnigen Partei, 1890-93 zusammen mit Eugen Richter deren gleichberechtigter Zweiter Vorsitzender, 1898-1913 Abgeordneter der Freisinnigen Vereinigung, übernahm er 1902 deren Parteivorsitz als Nachfolger Heinrich Rikkerts (1833–1902). Seit Mitte der 1880er Jahre verfaßte er zahlreiche Artikel für die Wochenzeitschrift „Die Nation“. S. war persönlicher Ratgeber des Kronprinzen und späteren Kaisers Friedrich III.

    Bereits in Braunschweig betätigte sich S. als aktives Mitglied in verschiedenen sozialpolitischen Vereinigungen. In Berlin engagierte er sich zusammen mit seiner Frau Henriette nachhaltig im sozialen Vereinswesen. Das Ehepaar S. war 1873/74 Gründer des „Berliner Vereins für Volkserziehung“, des Trägers des „Pestalozzi-Fröbel-Hauses“, dem S. auch sein Vermögen vermachte, und des „Vereins für häusliche Gesundheitspflege“. S. war außerdem Mitbegründer und Vorsitzender einer gemeinnützigen Baugenossenschaft. Insbesondere nach dem Tod seiner Frau (1899) betätigte er sich auch kirchenpolitisch. Er war Vorsitzender des Berliner Kirchlich-liberalen Zentralvereins und seit 1905-13 Präsident des Dt. Protestantenvereins. 1910 leitete S. in Berlin den 5. Weltkongress für freies Christentum und religiösen Fortschritt.

  • Werke

    Die Stellung d. pol. Parteien z. Soz.reform u. z. d. Arbeiterfrage, in: Die Nation, 1884, Nr. 50-52, abgedr. in: Qu.slg. z. Gesch. d. dt. Soz.pol. 1867 bis 1914, II. Abt., Bd. 1, S. 229-44;
    Krit. Btrr. z. herrschenden Wirtsch.pol., 1885;
    Die hauswirthschaftl. Bildung d. Mädchen in d. ärmeren Klassen, Bemerkungen zu d. d. Congresse d. Armenpfleger erstatteten Referate, 1888 (mit Henriette Schrader);
    Der dt. Ks. Friedrich. Erwiderung auf Gustav Freytag's Schr.: Der Kronprinz u. d. dt. Ks.kröne, 1889;
    Nachruf auf Victoria, verwitwete Ksn. u. Kgn. Friedrich, in: BJ VII, S. 451-65;
    Rede b. d. Gedächtnisfeier f. Eduard Lasker, 1909;
    Vertheidigung d. Rechte d. Kirchengemeinden u. Pfarrer, 1912; Autobiographisches v. K. S., in: M. J. Lyschinska, Henriette Schrader-Breymann, Ihr Lehen, Bd. 1, 1922, S. 502-15 (P);|

  • Nachlass

    Nachlaß: StA Wolfenbüttel (240 N).

  • Literatur

    Zum Gedächtnis v. K. S., in: Die Hilfe, 1913, S. 306-13;
    Ver.-Ztg. d. Pestalozzi-Fröbel-Hauses 7, 1913, Nr. 106;
    A. Breymann, in: H. Spiero (Hg.), Wilhelm Raabe u. sein Lebenskreis, 1931, S. 79-88;
    H. Neubach, Drei westpreuß. RT-Abg. aus d. Hzgt. Braunschweig: August Dommes, Wilhelm Frhr. v. Minnigerode u. K. S., in: Braunschweig. Jb. 55, 1974, S. 240-45;
    BJ 18, Tl.;
    W. Reifenstein, in: Braunschweigisches Biographisches Lexikon (P);
    H. Koschwitz, in: H. Maier (Hg.), Who is who d. soz. Arb., 1998;
    RT-Abg. Liberale.

  • Porträts

    Foto (Braunschweig. Landesmus.)

  • Autor/in

    Wolfgang Ayaß
  • Zitierweise

    Ayaß, Wolfgang, "Schrader, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 505 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117646121.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA