Lebensdaten
1833 – 1902
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Pädagogin ; Frauenrechtlerin ; Publizistin
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117501867 | OGND | VIAF: 301629716
Namensvarianten
  • Schmidt, Auguste Friederike Wilhelmine
  • Schmidt, Auguste
  • Schmidt, Auguste Friederike Wilhelmine
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Zitierweise

Schmidt, Auguste, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117501867.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich (1790–1863), preuß. Hptm. d. Artillerie;
    M Emilie (1802–76), T d. Johann Gottlieb Schöps (um 1770–1837), Rgt.arzt, u. d. Juliane Charlotte Grau ( n. 1837);
    Schw Anna (1837–1908, N. N. Schmidt, Hptm.), Lehrerin in L., Clara (1843–1922, N. N. Claus, Musikdir.), Sängerin, Musiklehrerin in L.; – ledig.

  • Biographie

    S. besuchte seit 1842 die Kgl. Luisenschule in Posen. 1850 absolvierte sie das Lehrerinnenexamen; in Breslau legte sie das Schulvorsteherinnenexamen ab und war seit 1850 über 40 Jahre nahezu ununterbrochen im Erziehungsberuf tätig. Sie lebte mit ihrer Mutter und ihren Schwestern Anna und Clara zusammen. 1861 übersiedelte sie nach Leipzig, wo sie 1862 eine Anstellung als Lehrerin für Literatur und Geschichte an der von Ottilie v. Steyber (1804–70) gegründeten privaten Mädchenschule fand. Im März 1865 gründete sie mit Louise Otto-Peters (1819–95) den „Leipziger Frauenbildungsverein“, der erste Frauenverein, der nicht wohltätigen Zwecken gewidmet war, sondern die Förderung der Frauenbildung zum Ziel hatte. Im Okt. 1865 wurde der „Allgemeine Dt. Frauenverein“ (ADF) in Leipzig gegründet, woran S., die spätere langjährige stellv. Vorsitzende, federführend beteiligt war. August Bebel (1840–1913) nahm an der Gründungsversammlung als Gast teil. Der ADF. mit dem die organisierte bürgerliche Frauenbewegung ihren Anfang nahm, setzte sich zunächst das Ziel, die zahlreichen Hindernisse bei den Bildungs- und Berufsausbildungsmöglichkeiten für Frauen zu beseitigen. 1866-95 redigierte S. mit Louise Otto-Peters das Vereinsorgan „Neue Bahnen“, anschließend gab sie es allein heraus und übernahm auch den Vorsitz des ADF. S. publizierte überwiegend Themen zur Frauen- bzw. Mädchenbildung in den „Neuen Bahnen“, 1870-92 leitete sie das Steybersche Institut. Eine ihrer begabtesten Schülerinnen, Clara Zetkin (1857–1933), wurde Begründerin der proletarischen Frauenbewegung. S., die schon 1869 den „Verein dt. Lehrerinnen und Erzieherinnen“ mitinitiiert hatte, gründete 1890 mit Helene Lange (1848–1930) u. a. den „Allgemeinen Dt. Lehrerinnenverein“. 1894 wurden unter maßgeblicher Beteiligung S.s vom ADF Gymnasialkurse für Mädchen in Leipzig eröffnet. Deutschlandweit war dies die dritte Möglichkeit für Mädchen, das Abitur abzulegen und die Berechtigung zum Hochschulzugang zu erwerben. Als erste Vorsitzende (1894–99) des von ihr 1894 mitgegründeten „Bundes Dt. Frauenvereine“ (BDF) vermittelte sie erfolgreich in den hartnäckigen Richtungskämpfen zwischen den einzelnen Flügeln. S. gehört zu den Gründerinnen der organisierten bürgerlichen Frauenbewegung und zu den frühen Förderinnen von qualifizierter Berufsausbildung und des Universitätszugangs für Mädchen und Frauen in Deutschland.

  • Werke

    Aus schwerer Zeit, 1895;
    Louise Otto-Peters, die Dichterin u. Vorkämpferin f. Frauenrecht, 1895 (mit H. Rösch, W-Verz.).

  • Literatur

    A. S., Zwei Reden gehalten v. Rosalie Büttner u. Dr. Käthe Windscheid, Zum Besten d. Auguste Schmidt-Hauses, 1902;
    M. Friedrichs, A. S. als Frauenrechtlerin, 1904;
    A. Plothow, Die Begründerinnen d. dt. Frauenbewegung, 1907;
    M. Schmidt-Goßrau, A. S., Eine mütterliche Frau als Trägerin dt. Volkstums, Zu ihrem 100. Geb.tag, 3. Aug. 1933, 1933;
    H. Neubach, in: Ostdt. Gedenktage 2001/2002, S. 201-05 (P);
    J. Ludwig, I. Nagelschmidt u. S. Schötz, Loben ist Streben, Das erste A.-S.-Buch, 2003;
    E. Wegener, Unbekanntes z. Biogr. v. A. S. aus d. Fam.archiv, in: Topogr. u. Mobilität in d. dt. Frauenbewegung, Ergebnisse d. wiss. Kolloquiums d. Dt. Staatsbürgerinnen-Verbandes e. V. am 2. Nov. 2002, hg. v. I. Hundt, 2003, S. 8-16.

  • Porträts

    Ölgem. v. Carl Schmidt, Dresden;
    Bildnisbüste v. A. Lehnert (beide Leipzig, Stadtgeschichtl. Mus.);
    Gedenkstein (Lapidarium d. Alten Johannisfriedhofs, Leipzig).

  • Autor/in

    Astrid Franzke
  • Zitierweise

    Franzke, Astrid, "Schmidt, Auguste" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 179 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117501867.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA