Dates of Life
1864 – 1942
Place of birth
Gaumnitz bei Zeitz
Place of death
Naumburg/Saale
Occupation
Technischer Chemiker ; Unternehmensleiter
Religious Denomination
lutherisch
Authority Data
GND: 140472886 | OGND | VIAF: 91210270
Alternate Names
  • Scheithauer, Franz Woldemar
  • Scheithauer, Waldemar
  • Scheithauer, Franz Woldemar

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Scheithauer, Waldemar, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140472886.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Wilhelm (1831–1917), Baumeister in G., später Dampfschneidemühlenbes., S d. Johann Gottfried (1795–1853), Zimmermeister in G., u. d. Hanna Sophia Schob (* 1796);
    M Amalie (1839–1907), T d. Johann Karl Mahler (1803–71), Bauer in Tenschern, u. d. Johanna Friederike Stein (1806–47);
    Luckenau 1892 Blanka (1864–1955), T d. Friedrich Fritzsche (1818–93), Gutsbes. in Luckenau, u. d. Henrietta Dathe (1824–1907);
    1 S Walter (* 1899), Bergassessor, Dr.-Ing., bis 1963 Vorstandsmitgl. d. Bergwerksges. Hibernia AG in Herne, 1 T Elsbeth (* 1897, Bodo Mertens, vor 1965, Bergassessor).

  • Biographical Presentation

    Nach dem Abitur am Realgymnasium der Franckeschen Stiftungen in Halle 1883 studierte S. Chemie in Halle (bis April 1885) und Heidelberg, wo er bei Robert Bunsen (1811–99) und Hermann Kopp (1817–92) 1886 ohne Dissertation promoviert wurde. Anschließend war er Assistent am chemischtechnischen Institut der TH Karlsruhe bei Carl Engler (1842–1925) und Hans Bunte (1848–1925), bevor er im Frühjahr 1888 zur Mineralölfabrik der A. Riebeckschen Montanwerke wechselte. Seit 1895 Leiter der Mineralölfabrik Oberröblingen, trat er drei Jahre später als technischer Direktor in den Vorstand der Waldauer Braunkohlenindustrie-A. G. ein. In dieser Funktion trug er Verantwortung für die Schwelerei Groitzschen, die Brikettfabrik Profen, die Mineralölfabrik Waldau und die im Untertagebau betriebene Braunkohlengrube Waldau. Seit 1909 war S. Alleinvorstand. Nach der Fusion mit der Werschen-Weißenfelser Braunkohlen-A. G. zur Weißenfelser Braunkohlen-A. G. Ende 1911 war er in der neuen Gesellschaft zunächst Erster Direktor, seit 1920 Generaldirektor. 1924 wechselte er in den Aufsichtsrat seiner Firma und wurde trat außerdem in den Aufsichtsrat der Anhaltischen Kohlenwerke ein.

    S.s Arbeit zeichnete sich durch vielfältige ingenieurwissenschaftliche Experimente aus. Mit diesen trug er zum theoretischen Verständnis der Brikettierung bei und entwickelte bestehende Technologien weiter. Unter seiner verantwortlichen Leitung gelang die Einführung neuer Techniken in der Braunkohleschwelung und Teeröldestillation, namentlich die Generatorgasbeheizung für eine Rolle-Ofen-Schwelerei sowie die kontinuierliche Destillation von Teerölen. Seine Annahmen hinsichtlich der chemisch-physikalischen Vorgänge bei der Brikettierung von Kohlepulver wurden auf der Basis der Versuche S.s von Karl Kegel (1876–1959) korrigiert. S.s bleibendes Verdienst bestand in der Durchsetzung experimenteller Ansätze in der Braunkohlentechnologie als Grundlage ingenieurwissenschaftlicher Theoriebildung. Er war 1918 maßgeblich an der Gründung der Braunkohlen-Stiftung an der Bergakademie Freiberg als Gemeinschaftseinrichtung von Industrie und Hochschule beteiligt. Die Stiftung errichtete im selben Jahr das Freiberger Braunkohlenforschungsinstitut und stattete es mit einem Lehrstuhl aus. – Ehrensenator d. Univ. Halle-Wittenberg (1922); Dr.-Ing. E. h. (Bergak. Freiberg 1923); Ehrenmitgl. d. Hallischen Bergwerksver. (1924) u. d. Braunkohlen-Ind.-Ver. (1925).

  • Works

    Die Fabrikation d. Minoralöle, 1895;
    Die Schwelteere, ihre Gewinnung u. Verarbeitung, 1911 (²1922, mit E. Graefe);
    Der chem. Vorgang bei d. Brikettierung v. Braunkohle, in: Braunkohle 1, 1902, S. 159-62;
    Über Standesfragen, in: Zs. f. Angew. Chemie 23, 1910, S. 658-61;
    Patent:
    Verfahren z. Regenerierung v. Altgummi (DRP 1928).

  • Literature

    Chemiker-Ztg. 46, 1942, S. 416;
    Braunkohle 41, 1942, S. 423;
    Wenzel;
    Rhdb.;
    Pogg. VI, VII a; Typoskript (3 Seiten) d. S Walter im Bes. d. NDB-Redaktion. |

  • Primary Sources

    Qu Archiv d. TU Bergak. Freiberg; Archiv d. Univ. Heidelberg.

  • Author

    Norman Fuchsloch
  • Citation

    Fuchsloch, Norman, "Scheithauer, Waldemar" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 641 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140472886.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA