Lebensdaten
1879 – 1949
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
Massagno (Tessin)
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Übersetzer
Konfession
konfessionslos
Normdaten
GND: 116712864 | OGND | VIAF: 62307453
Namensvarianten
  • Edger, A. S. (Pseudonym)
  • Saager, Adolf
  • Edger, A. S. (Pseudonym)
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Zitierweise

Saager, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116712864.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus in Menziken (Kt. Aargau) ansässiger Fam.;
    V Adolf;
    M N. N.; ledig.

  • Biographie

    S. studierte 1897-1902 Naturwissenschaften in München, Genf und Heidelberg, wo er 1902 mit der Dissertation „Über die Derivate des Phenorazins“ zum Dr. sc. nat. promoviert wurde. Nach Aufenthalten in England, Finnland und Polen lebte er seit 1907 als Schriftsteller und Redakteur der Zeitschrift „Zeit im Bild“ in München. Hier gründete er 1911 mit dem Physikochemiker und Philosophen Wilhelm Ostwald (1853–1932) und dem Publizisten Karl Wilhelm Bührer (1861- um 1918) die als „Gehirn der Welt“ gedachte „Brücke, Internationales Institut zur Organisierung der geistigen Arbeit“, einen Zusammenschluß von Wissenschaftlern und Künstlern zur Organisation und Vernetzung von Wissen (Normierung v. Druckformaten u. bibliogr. Angaben, Erstellung v. Wissenssystematiken u. Adressenlisten). Das bis 1914 bestehende Institut kann mit seiner „Organisation der technischen Auskunft“ als ein Vorläufer des Internet gelten. S. wurde dessen Generalsekretär und gab ihm v. a. mit der Schrift „Die Brücke als Organisierungsinstitut“ (mit K. W. Bührer, 1911, zugleich in Esperanto) ein theoretisches Fundament. 1914 zog der engagierte Kriegsgegner in die Schweiz und lebte bis zu seinem Tod als Journalist (Nat.-Ztg.) und Publizist in Massagno, wo ihn Pazifisten (R. Rolland) und Gegner Mussolinis (Gf. Sforza, L. Einaudi) aufsuchten. Neben seinem literarischen Werk, das der europ. Völkerversöhnung verpflichtet war (Menschlichkeit, 1923; Versöhnung, 1926) oder die Tessiner Wahlheimat pries (Tessiner Geschichten, 1922; Peonia, 1928), publizierte S. Anthologien, Briefausgaben, populärwissenschaftliche Monographien zu Kunst und Literatur und übersetzte (vorwiegend f. d. Büchergilde Gutenberg, Zürich) Werke u. a. von Manzoni, Silone, Vittorini und Filippini ins Deutsche. Am erfolgreichsten war er mit populären Biographien u. a. über Gf. Zeppelin (1915), Henry Ford (1-31924), Giuseppe Manzini (1935) und mit dem antifaschistischen Porträt „Mussolini ohne Mythus“ (1931). 1933-45 schwieg er, verbittert über die schweizer. Pressezensur, rettete aber mit Interventionen und mit der Gewährung von Unterschlupf politische Flüchtlinge vor der „Ausschaffung“ in faschistische Nachbarländer.

  • Werke

    Weitere W Die Welt d. Materie, 1907;
    Durchlaucht, Einakter, 1911;
    Die Weltregistratur, 1912 (mit K. W. Bührer);
    Des Herrn Pepi Hubers Kriegserlebnisse, 1914;
    Unser Feind, d. Krieg, 1918, ²1919;
    Dtld. u. d. Schweiz, 1919;
    Demir Kapu, 1924;
    Schweizer Lbb. (Dunant, Escher, Vela), 1925;
    Mosé Bertoni, 1941.

  • Literatur

    K. Kläber, in: Büchergilde, Nov. 1949, S. 231;
    T. Satoh, The bridge movement in Munich and Ostwald's treatise on the Organization of knowledge, in: Libri 37, 1987, S. 1-24;
    T. Hapke, Wilhelm Ostwald u. seine Initiative z. Organisation u. Standardisierung naturwiss. Publizistik, Enzyklopädismus, Internationalismus u. Taylorismus am Beginn d. 20. Jh., in: Ch. Meinel (Hg.), Fachschrifttum, Bibl. u. Naturwiss. im 19. u. 20. Jh., 1997, S. 157-74;
    ders., Wilhelm Ostwald, the „Brücke“ (bridge), and connections to other bibliographic activities at the beginning of the twentieth Century, in: M. E. Bowden u. a. (Hg.), Proceedings of the 1998 Conference on the Hist. and Heritage of Seience Information Systems, 1999, S. 139-47;
    ders., From the world brain to the first transatlantic Information dialogue, Activities in Information and documentation in Germany in the first part of the 20th Century, Vortrag auf d. World Library and Information Congress: 69th IFLA General Conference and Council Berlin. 6.8.2003 (in Vorbereitung);
    Neue Schweizer Biogr., 1938 (P);
    Biogr. Lex. Aargau;
    Kosch, Biogr. Staatshdb.;
    Kosch, Lit.-Lex.³ (W, L);
    Schweizer Lex.

  • Autor/in

    Charles Linsmayer
  • Zitierweise

    Linsmayer, Charles, "Saager, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 313-314 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116712864.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA