Rudel-Zeynek, Olga
- Lebensdaten
- 1871 – 1948
- Geburtsort
- Olmütz
- Sterbeort
- Graz
- Beruf/Funktion
- Politikerin ; Schriftstellerin
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 128964944 | OGND | VIAF: 15835900
- Namensvarianten
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- Zeynek von, Olga (geborene)
- Rudel-Zeynek, Olga
- Zeynek von, Olga (geborene)
- zeynek von, olga
- Rudel, Olga
- Rudel-Zeynek, O.
- Zeynek, Olga Rudel-
- Zeynek, Olga von
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
- * Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 [2003-] : |Rudel, Olga; geb. von Zeynek|http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_R/Rudel_Olga_1871_1948.xml?frames=yes
- Biographische Datenbank und Lexikon österreichischer Frauen (BiografiA) [1998-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [2005] Autor/in: Ertl, Andrea (2005)
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Genealogie
V →Gustav Rr. v. Zeynek (1837–1901), aus Schebetau, Dr. phil., 1872-92 k. k. Landesschulinsp. f. Volksschulen u. Lehrerbildungsanstalten in Schlesien, 1892-98 Min.rat im Min. f. Kultus u. Unterr., Vf. v. Lehrbüchern f. Volksschulen u. versch. Schrr.;
M Marie (1852–1903), aus Laibach, T d. →Franz Rr. v. Mocnik (1814–92), Dr., 1846-49 Prof. f. Math. an d. TU Lemberg u. an d. Univ. O. 1849–51, 1851-60 Volksschulinsp. in Laibach, 1860-69 Volks- u. Realschulinsp. in d. Steiermark u. Kärnten, Vf. v. zahlr. Lehrbüchern f. d. Math.unterr., u. d. Therese Rossiwall (1830–1911);
B →Richard Rr. v. Zeynek (1869–1945), Dr. med., 1903-39 Prof. f. med. Chemie an d. Dt. Univ. Prag, Dekan d. Med. Fak. 1907/08, 1921/22, 1934/35, Rektor 1913/ 14, 1908 Begr. d. Diathermie, Vf. v. physiolog. u. chem. Arbb. (s. Fischer; Pogg. IV; Wi. 1935), →Theodor Rr. v. Zeynek (1873–1948), Oberst, 1915/16 Gen.stabschef d. k. u. k. 7. Armee, 1917/18 Chef d. Quartiermeisterabt. d. Armeeoberkommandos, Übers. d. Dramen W. Shakespeares (s. Kürschner, Lit.-Kal., Nekr. 1936-1970, 1973);
– ⚭ 1897 (⚮ 1918) →Rudolf Rudel (1867–1938), aus Fünfkirchen, 1911-14 Kdt. d. k. u. k. Inf.-Rgt. Nr. 15, 1914/15 d. k. k. 51. Landwehr-Inf.brig., 1915-18 Vizepräs. d. k. k. Obersten Landwehrger.hof, FML. -
Biographie
R., die in Troppau aufwuchs, erhielt die für „höhere“ Töchter übliche Erziehung. Nach ihrer Verehelichung lebte sie in verschiedenen Garnisonsstädten der österr.-ungar. Monarchie. Kurz vor Beginn des 1. Weltkriegs kam sie nach Graz, arbeitete dort ehrenamtlich bei Kriegshilfsaktionen mit, schrieb Kurzgeschichten für verschiedene Zeitungen und begann, sich in der Kath. Frauenorganisation Steiermark zu betätigen. Dadurch kam R. zur Christlichsozialen Partei, die sie 1919/20 im Landtag der Steiermark, 1920-27 im Nationalrat und 1927-34 im Bundesrat vertrat. Im Bundesrat hatte sie 1927/28 und 1932 den Vorsitz inne und gehörte damit weltweit zu den ersten Frauen an der Spitze einer parlamentarischen Körperschaft. Bedeutende Ergebnisse ihrer parlamentarischen Arbeit waren das Gesetz betreffend das Verbot der Abgabe alkoholischer Getränke an Jugendliche (1922) und das Gesetz zum Schutz des Unterhaltsanspruches (1925). Sie setzte sich für Kinder- und Jugendschutz, Fürsorgemaßnahmen, die Interessen von Frauenberufsgruppen, Bekämpfung der Frauenarbeitslosigkeit, Frauenberufsausbildung, Ausbildung der Mädchen in Hauswirtschaft und Kinderpflege, staatliche Förderung der Mädchenmittelschulen sowie sozial- und gesundheitspolitische Forderungen ein. Neben der politischen Arbeit war R. in mehreren karitativen Vereinigungen aktiv; u. a. war sie Vizepräsidentin der Zentralstelle für Kinderschutz und Jugendfürsorge in Wien und österr. Ehrendelegierte der Internat. Vereinigung für Kinderhilfe in Genf. Der Ständestaat beendete 1934 ihre politische Karriere. Während der NS-Herrschaft war R. als „aufrechte, unbeugsame kath. Österreicherin vielen Menschen Halt und Stütze“. Nach Ende des 2. Weltkriegs war sie in der Österr. Frauenbewegung tätig.|
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Auszeichnungen
Goldene Ehrenzeichen f. Verdienste um d. Rep. Österr. (1931);
päpstl. Ehrenkreuz „Pro Ecclesia et Pontifice“ (1932);
Bürgerrecht d. Stadt Graz (1935). -
Werke
Pol. Art., Kurzgeschichten u. Gedichte in versch. Ztgg. u. Zss. (Reichspost, Grazer Volksbl., Frauen-Kal., Frauenbote, Zs. f. Kinderschutz, Fam.- u. Berufsfürsorge, Steirerbl., Obersteir. Volksztg. usw.).
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Literatur
E. Gömöri, Was d. erste Parl.präsidentin d. Welt d. Frauen d. Welt zu sagen hat, in: Wiener Allg. Ztg. 48, Nr. 14860, 11.12.1927, S. 2;
Zur ersten weibl. Bundespräs.schaft, Frau O. R. u. d. kath. Frauenarbeit, in: Frauen-Briefe, Folge 26, Feb. 1928, S. 1 f.;
A. Motzko, in: Die Österreicherin 3, H. 10, 1948, S. 23;
dies., in: Frau v. Heute 3, Nr. 36, v. 2.9.1948, S. 3;
N. Paunovic, in: Österr. Mhh. 4, Nr. 12, Sept. 1949, S. 524 f.;
G. Hauch, Vom Frauenstandpunkt aus, Frauen im Parl. 1919-1933, 1995, S. 302-07;
A. Ertl, O. R.-Z., Diss. Wien 2002 (P);
ÖBL;
Biogr. Hdb. d. österr. Parl. 1918-1993, 1993, S. 490. -
Porträts
Fotos in d. Österr. Nat.bibl., Wien (Bildarchiv), u. im Steiermärk. Landesmus. Joanneum, Graz (Bild- u. Tonarchiv).
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Autor/in
Andrea Ertl -
Zitierweise
Ertl, Andrea, "Rudel-Zeynek, Olga" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 161-162 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128964944.html#ndbcontent