Lebensdaten
1844 – 1926
Geburtsort
Abrau (Kreis Konitz, Westpreußen)
Sterbeort
Pelplin (Westpreußen)
Beruf/Funktion
Bischof von Kulm
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 133739120 | OGND | VIAF: 60278992
Namensvarianten
  • Rosentreter, Augustinus
  • Rosentreter, August
  • Rosentreter, Augustinus
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Zitierweise

Rosentreter, August, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133739120.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph (1817–97), Landwirt;
    M Anna Musolf (1821–96);
    13 Geschw u. a. Albert (1853-um 1930/31), Ignaz (1857–1931), Doz. am Priesterseminar in P., beide Pfarrer d. Diözese K.;
    N Joseph (1885–1937), Theophil Bünger (1873–1923), Gymnasialprof. in Thorn u. Glatz, beide Pfarrer d. Diözese K.

  • Biographie

    R., der älteste Sohn einer westpreuß. Bauernfamilie, entschied sich nach der Gymnasialzeit in Konitz (1852–61) für die geistl. Laufbahn. Seine Studien führten ihn über das Priesterseminar der Diözese Kulm in Pelplin an die Universitäten Bonn und Münster, wo er 1869 zum Lic. theol. promoviert wurde. Am 12.3.1870 in Pelplin zum Priester geweiht, sammelte er als Vikar in Neuenburg/Weichsel und Danzig pastorale Erfahrungen, bevor er 1871 die Professur für Exegese am Priesterseminar von Pelplin übernahm. Während des Kulturkampfs hielt sich R. 1876-85 zu Studien in Rom und im Vorderen Orient auf und leitete danach das Lehrerseminar in Berent (Westpreußen). 1887 konnte er seine Lehrtätigkeit wieder aufnehmen und wurde zugleich Regens des Pelpliner Priesterseminars sowie Domkapitular des Bistums Kulm. Weitere Ämter folgten, darunter Defensor vinculi im Bfl. Offizialat (1889).

    Am 22.12.1898 wurde R. als Wunschkandidat des Hl. Stuhls zum Bischof von Kulm gewählt; die Bischofsweihe erfolgte am 9.7.1899 in Pelplin. Von Anfang an war sein Episkopat überschattet von dem sich verschärfenden dt.-poln. Nationalitätenkonflikt in Westpreußen, der auch den Diözesanklerus polarisierte. R., dt.stämmig, aber zweisprachig, nahm eine vermittelnde Stellung zwischen beiden Seiten ein und erwies sich v. a. als seelsorglich engagierter Oberhirte. Eine Berufung des als polenfreundlich geltenden R. an die Spitze der Erzdiözese Gnesen-Posen scheiterte am Widerstand der preuß. Regierung. Im 1. Weltkrieg trat R. erneut durch überparteiliche karitative Aktionen hervor. So durfte er sein Amt auch weiter ausüben, als der Sitz des zwischen Deutschland, Polen und der Freien Stadt Danzig geteilten Bistums Kulm im wieder errichteten Staat Polen lag. Im Zuge der päpstl. Angleichung der Diözesan- an die Staatsgrenzen wurde R. am 14.12.1925 in der Person des Polen Stanislaw Okoniewski ein Koadjutor zur Seite gestellt, der nach seinem Tod die Nachfolge als Bischof von Kulm antrat.

    Durch sein pastoral-karitatives Engagement und sein diplomatisches Geschick gelang es R., die gemischtnationale westpreuß. Diözese Kulm auf dem Höhepunkt des dt.-poln. Nationalitätenkonflikts weitgehend unbeschadet in eine neue Epoche zu führen.|

  • Auszeichnungen

    Dr. theol. h. c. (Münster 1896).

  • Werke

    u. a. De tribus versibus primis cap. undecimi S. Pauli ad Hebraeos, 1869;
    Hirtenbriefe, 1899 ff. – Art. u. a. in: Westpreuß. Volksbl., 1874-80;
    Wetzer-Weite, 1884-99.

  • Literatur

    F. Manthey, A. R., Bf. v. Kulm, 1965 (Typoskr., Biblioteka Seminarium Duchownego w Pelplinice);
    R. Stachnik, Danziger Priesterbuch, 1965, S. 19-23;
    A. Liedtke, Zarys dziejów diecezji Chełmińiskiej, in: Nasza Przeszłość 34, 1971, S. 59-116, bes. S. 105-07, überarh. Neudr. u. d. T.: Zarys dziejów diecezji Chełmińskiej do 1945 roku, 1994, S. 87-90 (P);
    E. Gatz (Bearb.), Akten z. preuß. Kirchenpol. in d. Bistümern Gnesen-Posen, Kulm u. Ermland 1885-1914, Aus d. Pol. Archiv d. AA, 1977;
    F. Ringwelski, in: Studia Pelplińskie 8, 1977, S. 7-126 (Bibliogr., P);
    G. Bilecki, Augustyn R. biskup Chełmiński (1898-1926), 1989 (Typoskr., Bibliotheka Seminarium Duchownego w Pelplinice);
    Polski Stownik Biograficzny XXXII (Bibliogr.);
    P. Nitecki, Biskupi kościoła w Polsce, Słownik biograficzny, 1992;
    H. Mross, Słownik biograficzny kaplanów diecezji Chełmińskiej wyświȩconych w latach 1821-1920, 1995;
    Slownik Biograficzny Pomorza Nadwiślańskiego IV (Bibliogr.);
    Altpreuß. Biogr. II;
    Gatz I (P);
    BBKL (Bibliogr.);
    Mitt. v. Prof. Dr. Anastazy Nadolny.

  • Porträts

    Foto v. B. Rieband, Lauenburg (Pommern), um 1900 (Archiwum Diecezjalne w Pelplinie/Diözesanarchiv Pelplin), Abb. in: Ringwelski (s. L),|Liedtke, 1994 (s. L), Gatz I (s. L);
    2 Ölgem. v. L. Drapiewski, postum nach e. Foto, 1929 (Bfl. Residenz u. Kurie Pelpliu).

  • Autor/in

    Barbara Wolf-Dahm
  • Zitierweise

    Wolf-Dahm, Barbara, "Rosentreter, August" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 85-86 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133739120.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA