Dates of Life
1891 – 1954
Place of birth
Übach (heute Übach-Palenberg, Kreis Heinsberg)
Place of death
Krefeld
Occupation
Generalsekretär des Volksvereins für das katholische Deutschland ; Bischof von Aachen
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 11907141X | OGND | VIAF: 813933
Alternate Names
  • Velden, Joseph van der (bis 1943)
  • Velden, Johannes Joseph van der
  • Velden, Joseph van der (bis 1943)
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Objekt/Werk(nachweise)

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Citation

Velden, Johannes Joseph van der, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11907141X.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Leonhard (1861–1936), aus Veert b. Geldern, Zollbeamter;
    M Anna Katharina Stürtz (1868–1936) aus Ü.;
    7 Geschw.

  • Biographical Presentation

    Bedingt durch wechselnde Berufsorte des Vaters besuchte V. Schulen in Düren, Prüm und Emmerich. Nach dem Abitur in Euskirchen 1911 studierte er Kath. Theologie in Bonn|und bezog 1914 das Priesterseminar in Köln. Auf die Priesterweihe 1915 folgten Kaplansjahre in Frielingsdorf (heute zu Lindlar), seit 1916 in Mönchengladbach (St. Bonifatius). 1920 wurde V. erster Rektor der Franziskusgemeinde in Geneicken-Bonnenbroich (heute zu Mönchengladbach), 1926 Generalsekretär des Franziskus-Xaverius-Vereins in Aachen. V. löste mit großem organisatorischem Geschick die finanziellen Probleme dieses Päpstl. Werks der Glaubensverbreitung und intensivierte die Öffentlichkeitsarbeit (u. a. Einrichtung eines Pressereferats, Gestaltung einer Wanderausstellung zur Mission).

    1929 wurde V. zum Generaldirektor des durch rückgängige Mitgliederzahlen und wirtschaftliche Schwierigkeiten in die Krise geratenen „Volksvereins für das kath. Deutschland“ berufen, konnte in seinem Amt allerdings nur wenig bewirken. Besondere Bedeutung erlangte er 1930 als Initiator des „Königswinterer Kreises“ (seit 1932 Inst. f. Ges.u. Wirtsch.ordnung an d. Zentralstelle d. Volksver.), einer Arbeitsgemeinschaft führender kath. Sozialwissenschaftler (u. a. Theodor Brauer, Gustav Gundlach, Oswald v. Nell-Breuning, Heinrich Rommen), deren Diskussionen die päpstliche Enzyklika „Quadragesimo anno“ (1931) maßgeblich beeinflußten.

    Dem Nationalsozialismus trat V. u. a. mit Flugblättern offen entgegen und lehnte Rassedenken und Antisemitismus ab. Im März 1933 gehörte er zu den Mitunterzeichnern eines Aufrufs gegen die Nationalsozialisten. Als Folge wurde das Haus des Volksvereins in Mönchengladbach im Juli 1933 durchsucht (der Verein löste sich noch im selben Monat auf). V. wurde mit sieben weiteren Personen unter Hausarrest gestellt und mißhandelt, so daß die Sehkraft eines Auges dauerhaft beeinträchtigt blieb. Die gegen ihn erhobene Anklage wurde 1935 fallen gelassen. 1933–38 fungierte V. als Vizepräsident des Päpstl. Werks der Glaubensverbreitung, danach ging er als Regens an das Aachener Priesterseminar, wo er zugleich als Professor für Pastoral- und Moraltheologie lehrte.

    Am 7. 9. 1943 wurde V. von Papst Pius XII. zum Bischof von Aachen ernannt und im Folgemonat durch den Kölner Ebf. Josef Frings (1887–1978) geweiht (Wahlspruch „In cruce salus est“). Nach 1944 war es V.s vordringlichste Aufgabe, seine weitgehend zerstörte Diözese religiös wie materiell wiederaufzubauen (Wiedereröffnung d. Priesterseminars 1945, d. Kirchenmusikschule 1946). Besonderes Augenmerk legte er dabei auf das Schicksal der Kriegsgefangenen im benachbarten Ausland (Belgien, Frankreich) und der Vertriebenen (u. a. durch Wohnungsbau). Seit 1948 war er Präsident der Pax-Christi-Bewegung. Bei der Wiederherstellung der Kirchen zeigte sich V. für moderne Architektur aufgeschlossen. Ganz in der Tradition des „Volksvereins“ stehend, förderte er die Erwachsenenbildung, v. a. 1953 durch die Gründung des „August-Pieper-Hauses“ als Sitz der bfl. Akademie in Aachen. Im Dez. 1953 trat die von V. einberufene erste Aachener Diözesansynode zusammen, deren Hauptthema die „lebendige Gemeinde“ und die Suche nach zeitgemäßen Methoden der Seelsorge war. Der an Diabetes leidende V. starb 1954 auf einer seiner zahlreichen Visitationsreisen in Krefeld.

  • Awards

    A Dr. theol. h. c. (Münster 1932 u. Bonn 1947);
    Gr. BVK mit Stern (1953);
    Ehrenmitgl. d. KStV Suevia Köln (1931), d. KStV Carolingia Aachen (1951) u. d. KStV Ascania Bonn im CV.

  • Works

    W Kath. Korr. 1929–33 (Hg. mit F. Muckermann u. a.);
    Bibliogr.: G. Schoelen, Bibliogr.-hist. Hdb. d. Volksver. f. d. kath. Dtld. f. d. Bm. Aachen, 1982, S. 542–46;
    ders., J. J. v. d. V., Bibliogr.-hist. Hdb. d. Volksver. f. d. kath. Dtld., Nachtrr. u. Neuerscheinungen 1982–1992, in: Gesch. im Bist. Aachen, Bd. 1, hg. v. Gesch.ver. f. d. Bm. Aachen, 1992, S. 276–323.

  • Literature

    L R. Jörissen, J. J. v. d. V., 1962;
    L. Volk, Ausblick auf Trümmer, US-Protokoll über e. Befragung d. Bf. J. J. v. d. V., in: Zs. d. Aachener Gesch.ver. 88/89, 1982, S. 205–14;
    W. Löhr, in: Zeitgesch. in Lb. VI, 1984, S. 76–87 u. 269 (P);
    ders., Bf. J. J. v. d. V. u. d. Schuldfrage nach d. Zweiten Weltkrieg, in: Gesch. im Bm. Aachen, Bd. 7, hg. v. Gesch.ver. f. d. Bm. Aachen, 2004, S. 247–57;
    ders., Der Volksver. f. d. kath. Dtld., 2009;
    W. Wolff, (Hg.), J. J. v. d. V., 1991;
    A. Brecher, Bf. mitten im Volk, J. J. v. d. V. 1891–1954, 1992 (P);
    ders., Neubeginn auf Trümmern, Erste Nachkriegsjahre im Bm. Aachen 1945–1950, 1995 (P);
    J. Schreier, in: K. Schein (Hg.), Christen zw. Niederrhein u. Eifel, Bd. 3, 1993, S. 157–70 (P);
    K.-D. Henke, Die amerik. Besetzung Dtld., 1996, S. 271–73;
    G. Klein, Der Volksver. f. d. kath. Dtld., 1996, v. a. S. 297–386;
    U. Helbach, Das gemeinsame Hirtenwort z. „Behebung d. rel. u. sittl. Kriegsschäden“ v. Juni 1945, in: HJb. 130, 2010, S. 332–48;
    Nordrhein-Westfalen;
    Gatz I (P) u. V (P);
    BBKL 17 (W, L);
    LThK³; Biogr. Lex. KV VII (W, L
    , P);
    Munzinger.

  • Portraits

    P Ölgem. v. K. Lackmann, 1948, Abb. in: A. Brecher, Neubeginn auf Trümmern (s. L), S. 43; Photogrr. (alles Bfl. Diözesanarchiv, Aachen).

  • Author

    Wolfgang Löhr
  • Citation

    Löhr, Wolfgang, "Velden, Johannes Joseph van der" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 742-743 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11907141X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA