Lebensdaten
1876 – 1936
Geburtsort
Müllheim (Baden)
Sterbeort
Baden-Baden
Beruf/Funktion
Sozialpolitiker ; Jurist ; Ministerialdirektor im Reichsarbeitsministerium
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 133589366 | OGND | VIAF: 67660294
Namensvarianten
  • Ritter, Erwin
  • Ritter, E.
  • Ritther, Erwin
  • mehr

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Ritter, Erwin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133589366.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heribert (1843–1901), Dr. med., Bez.arzt in Lörrach, Med.rat;
    M Maria (1846–1930), T d. Johann Nepomuk Echtle (1822–64), Lithograph in Freiburg (Br.);
    Schw Clara Siebert (1873–1963), Schriftst., Zentrumspol., 1919-33 Abg. d. bad. LT, 1932-33 MdR (s. Bad. Biogrr. III; Schumacher, M. d. R.; Schumacher, M. d. L.; L); – ledig.

  • Biographie

    R. wuchs auf in Müllheim, Konstanz, Meßkirch und Lörrach, wo er 1894-98 bis zum Abitur das Gymnasium besuchte. Er studierte Rechtswissenschaft in Basel, Heidelberg, München und Freiburg (dort Dr. iur. 1900). 1903-11 war er in der bad. Justizverwaltung, dann auch in der Inneren Verwaltung tätig, wurde 1914 Vortragender Rat im Ministerium des Ghzgl. Hauses, später der Justiz und des Auswärtigen, und bekleidete 1915-18 das Amt des Geschäftsführers und stellv. Vorsitzenden im Landesausschuß der von ihm organisierten bad. Kriegsfürsorge; nebenamtlich war er Dozent für Dt. Staatsrecht an der TH Karlsruhe.

    Von dem Zentrumspolitiker Heinrich Brauns 1920 als Ministerialdirektor ins Reichsarbeitsministerium berufen, leitete R. die Abteilung für Wohlfahrtspflege (Soz. Fürsorge, Wohnungs- u. Siedlungswesen). Die 1921 von ihm allgemein geforderte „Gesetzesinventur“ und Verwaltungsvereinfachung begann er im Bereich der Sozialen Fürsorge. Mit seiner „Denkschrift über die Vorarbeiten zu einem Reichswohlfahrtsgesetz“ (1923) bestimmte R. Ausgangspunkt und Ziel der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege. Unter seiner Ägide entstanden die „Verordnung über die Fürsorgepflicht“ v. 8.12.1923 und die dieser folgenden Grundsätze, Richtlinien sowie gesetzlichen Regelungen zur Wohlfahrtspflege. Damit war er maßgeblich beteiligt an der Abkehr von der Individualisierung im Fürsorgerecht zugunsten einer abgestuften Gruppenfürsorge und der öffentlichen Förderung der privaten Spitzenverbände (u. a. Dt. Caritasverband u. Innere Mission). Der freien Wohlfahrtspflege wurde ihr Aufgabenbereich entsprechend dem Subsidiaritätsprinzip gesichert bzw. gegenüber den Kommunen vorrangig eingeräumt („duales System“). Daneben unterbreitete R.|

  • Auszeichnungen

    weniger erfolgreich – Vorschläge zur Reichsreform. Nach dem Regierungswechsel (Amtsantritt v. Rudolf Wisseil, SPD) wurde er 1929 als Divisionschef an das Internat. Arbeitsamt nach Genf berufen und blieb in dieser Stellung bis Anfang 1933.

  • Werke

    Auf d. Wege z. Volksstaat, 1919;
    Von d. off. Verw., [1921];
    Denkschr. über d. Vorarbb. zu e. Reichswohlfahrtsgesetz v. 14.2.1923, in: J. Dünner (Hg.), Reichsfürsorgerecht, 1925;
    Freie Reichsländer, Vorschläge z. Ausbau d. Reichs, 1927;
    Die Sprache im internat. Verkehr, 1932;
    Vom Völkerbund z. Weltbund, 1934.

  • Literatur

    B. Kreutz, in: Caritas 1937, S. 24;
    L. Bopp, Clara Siebert (1873–1963), 1971;
    Ch. Sachße u. F. Tennstedt, Gesch. d. Armenfürsorge in Dtld., II: Fürsorge u. Wohlfahrtspflege 1871 bis 1929, 1988, S. 145 ff.

  • Porträts

    Bad. Gen.landesarchiv Karlsruhe.

  • Autor/in

    Florian Tennstedt
  • Zitierweise

    Tennstedt, Florian, "Ritter, Erwin" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 662-663 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133589366.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA