Ritter, Erwin
- Dates of Life
- 1876 – 1936
- Place of birth
- Müllheim (Baden)
- Place of death
- Baden-Baden
- Occupation
- Sozialpolitiker ; Jurist ; Ministerialdirektor im Reichsarbeitsministerium
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 133589366 | OGND | VIAF: 67660294
- Alternate Names
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- Ritter, Erwin
- Ritter, E.
- Ritther, Erwin
- Ritther, E.
- more
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
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Genealogy
V →Heribert (1843–1901), Dr. med., Bez.arzt in Lörrach, Med.rat;
M Maria (1846–1930), T d. →Johann Nepomuk Echtle (1822–64), Lithograph in Freiburg (Br.);
Schw →Clara Siebert (1873–1963), Schriftst., Zentrumspol., 1919-33 Abg. d. bad. LT, 1932-33 MdR (s. Bad. Biogrr. III; Schumacher, M. d. R.; Schumacher, M. d. L.; L); – ledig. -
Biographical Presentation
R. wuchs auf in Müllheim, Konstanz, Meßkirch und Lörrach, wo er 1894-98 bis zum Abitur das Gymnasium besuchte. Er studierte Rechtswissenschaft in Basel, Heidelberg, München und Freiburg (dort Dr. iur. 1900). 1903-11 war er in der bad. Justizverwaltung, dann auch in der Inneren Verwaltung tätig, wurde 1914 Vortragender Rat im Ministerium des Ghzgl. Hauses, später der Justiz und des Auswärtigen, und bekleidete 1915-18 das Amt des Geschäftsführers und stellv. Vorsitzenden im Landesausschuß der von ihm organisierten bad. Kriegsfürsorge; nebenamtlich war er Dozent für Dt. Staatsrecht an der TH Karlsruhe.
Von dem Zentrumspolitiker →Heinrich Brauns 1920 als Ministerialdirektor ins Reichsarbeitsministerium berufen, leitete R. die Abteilung für Wohlfahrtspflege (Soz. Fürsorge, Wohnungs- u. Siedlungswesen). Die 1921 von ihm allgemein geforderte „Gesetzesinventur“ und Verwaltungsvereinfachung begann er im Bereich der Sozialen Fürsorge. Mit seiner „Denkschrift über die Vorarbeiten zu einem Reichswohlfahrtsgesetz“ (1923) bestimmte R. Ausgangspunkt und Ziel der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege. Unter seiner Ägide entstanden die „Verordnung über die Fürsorgepflicht“ v. 8.12.1923 und die dieser folgenden Grundsätze, Richtlinien sowie gesetzlichen Regelungen zur Wohlfahrtspflege. Damit war er maßgeblich beteiligt an der Abkehr von der Individualisierung im Fürsorgerecht zugunsten einer abgestuften Gruppenfürsorge und der öffentlichen Förderung der privaten Spitzenverbände (u. a. Dt. Caritasverband u. Innere Mission). Der freien Wohlfahrtspflege wurde ihr Aufgabenbereich entsprechend dem Subsidiaritätsprinzip gesichert bzw. gegenüber den Kommunen vorrangig eingeräumt („duales System“). Daneben unterbreitete R.|
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Awards
weniger erfolgreich – Vorschläge zur Reichsreform. Nach dem Regierungswechsel (Amtsantritt v. Rudolf Wisseil, SPD) wurde er 1929 als Divisionschef an das Internat. Arbeitsamt nach Genf berufen und blieb in dieser Stellung bis Anfang 1933.
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Works
Auf d. Wege z. Volksstaat, 1919;
Von d. off. Verw., [1921];
Denkschr. über d. Vorarbb. zu e. Reichswohlfahrtsgesetz v. 14.2.1923, in: J. Dünner (Hg.), Reichsfürsorgerecht, 1925;
Freie Reichsländer, Vorschläge z. Ausbau d. Reichs, 1927;
Die Sprache im internat. Verkehr, 1932;
Vom Völkerbund z. Weltbund, 1934. -
Literature
B. Kreutz, in: Caritas 1937, S. 24;
L. Bopp, Clara Siebert (1873–1963), 1971;
Ch. Sachße u. F. Tennstedt, Gesch. d. Armenfürsorge in Dtld., II: Fürsorge u. Wohlfahrtspflege 1871 bis 1929, 1988, S. 145 ff. -
Portraits
Bad. Gen.landesarchiv Karlsruhe.
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Author
Florian Tennstedt -
Citation
Tennstedt, Florian, "Ritter, Erwin" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 662-663 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133589366.html#ndbcontent