Lebensdaten
1899 – 1984
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
Berlin (West)
Beruf/Funktion
Politiker ; Politologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 11881642X | OGND | VIAF: 157859088
Namensvarianten
  • Reif, Hans
  • Reif, Hans Otto Ernst

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Zitierweise

Reif, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11881642X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef (1867–1933), Verbandspol. (GdA), Mitinitiator d. Angest.vers.;
    M Elisabeth Sturm;
    1935 Margarete Dührkop (1905–74), aus Berlin-Charlottenburg, Sekr.

  • Biographie

    R. studierte nach dem Schulbesuch in Leipzig und der Teilnahme am 1. Weltkrieg (1917/18) 1919-22 an der Univ. Leipzig Nationalökonomie, öffentliches Recht und Philosophie. 1922 wurde er mit einer geldtheoretischen Arbeit zum Dr. rer. pol. promoviert. Bereits zu Beginn des Studiums trat er der DDP bei und übernahm u. a. den Vorsitz des|örtlichen Demokratischen Studentenvereins. Sein politischer Mentor wurde der DDP-Reichstagsabgeordnete Walter Goetz (1867–1958), der als Historiker an der Univ. Leipzig lehrte. In der Folge betätigte sich R. als Fachmann in geld- und währungspolitischen Fragen: Seit 1924 war er in Berlin Geschäftsführer beim „Reichsmittelstandsausschuß“ und Mitarbeiter beim „Reichsauschuß für Handel, Industrie und Gewerbe“ der DDP- (später DStP-) Parteizentrale sowie freier Mitarbeiter des „Hansabundes“ und Berater der DDP-(bzw. DStP-) Reichstagsfraktion in Währungs- und Reparationsangelegenheiten. Während des „Dritten Reichs“ zeitweise kommissarischer Leiter der Fachgruppe Schuhhandel in der Wirtschaftsgruppe Großhandel, stand R. in lockerer Verbindung zum Widerstandskreis um Carl Friedrich Goerdeler. Im Herbst 1943 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und geriet kurz vor Kriegsende in Italien in amerik. Gefangenschaft.

    1945 gehörte R. in Leipzig zu den Gründern der LDPD, 1947-51 war er stellv., 1958/59 Erster Vorsitzender des West-Berliner FDP-Landesverbands, 1948/49 und 1958/59 Mitglied des FDP-Bundesvorstands. 1946-51 und 1963-71 gehörte er der Berliner Stadtverordnetenversammlung bzw. dem Abgeordnetenhaus an, seit 1963 als dessen Vizepräsident. Als Mitglied des Parlamentarischen Rats wirkte er 1948/49 an den Beratungen des Grundgesetzes mit. Danach war er 1949-57 als Berliner Vertreter Abgeordneter des Bundestags, 1950/51 o. und 1955-58 stellv. Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarats. Exponent des sozial-liberalen Parteiflügels, gilt R. als eigentlicher Initiator des „Liberalen Manifests“ (1952). Sein politisches Hauptinteresse galt der Sicherung der Stellung Westberlins als Teil der Bundesrepublik sowie der Förderung gesamtdt. Initiativen, zudem Fragen der Wiedergutmachung für NS-Verfolgte und der europ. Integration. 1953 wurde R. an der Hochschule für Politik in Berlin (später Otto-Suhr-Inst. d. FU) zum Professor für Politische Wirtschaftslehre mit dem Sondergebiet Europ. Integration ernannt. Wesentlichen Anteil hatte er an der Gründung der FDP-nahen „Friedrich-Naumann-Stiftung“.|

  • Auszeichnungen

    Gr. BVK mit Stern (1964);
    Ehrenoffz. d. Civil Division of the Order of the British Empire (1968);
    Ehrenvors. d. Berliner F.D.P. (1969) u. Patron d. Liberalen Internationalen;
    Ehrenbürger d. Landes u. d. Stadt Berlin (1971).

  • Werke

    Liberalismus aus krit. Vernunft, hg. v. E. Barowsky u. P. Juling, 1986 (hierzu: H. D. Jaene, in: Das Parl. v. 7.11.1987). |

  • Nachlass

    Nachlaß: Archiv d. Dt. Liberalismus, Gummersbach.

  • Literatur

    H. R., Erinnerungen u. Zeugnisse zu seinem 80. Geb.tag am 19. Jan. 1979, hg. v. d. Friedrich-Naumann-Stiftung, 1979 (P);
    Das Parl. v. 17.11.1984 (P);
    A. Schlegelmilch, in: Jb. z. Liberalismusforsch. 9, 1997, S. 123-47;
    E. H. M. Lange, in: Berlin in Gesch. u. Gegenwart 2000, hg. v. Landesarchiv Berlin, S. 155-97 (P);
    Biogr. Hdb. SBZ/DDR.

  • Autor/in

    Erhard H. M. Lange
  • Zitierweise

    Lange, Erhard H. M., "Reif, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 326-327 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11881642X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA