Lebensdaten
1435 – 1494
Geburtsort
Frankfurt/Main
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Goldschmied ; Miniaturmaler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135666325 | OGND | VIAF: 47984342
Namensvarianten
  • Dirnsteyn, Hans
  • Dirmstein, Hans
  • Dirnsteyn, Hans
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Zitierweise

Dirmstein, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135666325.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter, Goldschmied in Frankfurt (erw. 1423-75);
    M Dina Neuter;
    B Heinr. ( 1501), Goldschmied;
    um 1460 Guda (1441–1488), T des Reinhard v. Rumpenheim ( 1466) u. der Else ( 1475);
    S Philipp (1476–1506), Goldschmied in Frankfurt.

  • Biographie

    D. arbeitete seit 1459 in der Werkstatt seines Vaters und wurde 1462 Frankfurter Bürger. Durch Mitgift seiner Frau war er in den Besitz des Hauses Großlaubenberg am Römerberg gekommen, wo er bis zu seinem Tode als Goldschmied, Maler und Ardiitekt tätig war. Seit 1483 gehörte er der Patriziergesellschaft Frauenstein an.

    D.s Hauptwerk auf dem Gebiete der Goldschmiedekunst ist das silbergetriebene Kopfreliquiar des Heiligen Petrus in der Stiftskirche zu Aschaffenburg (1473), das zu den kunstvollsten Werken spätmittelalterlicher Toreutik gehört. Urkundlich gesichert ist seine Tätigkeit als Architekt und Bauornamentiker bei der Ausstattung der Römerfassade, die er 1483 im Auftrag des Rates mit reichen dekorativen Vorbauten über den drei Eingangstoren versehen hat. (Sie wurden Ende des 18. Jahrhunderts entfernt.)

    In den Ratsakten wird D. gleichzeitig auch als Maler bezeichnet. Als solcher gibt er sich in den von ihm 1471-79 geschriebenen und reich illustrierten Vers-Erzählungen „Die sieben weisen Meister“ und „Salomon und Morolf“ zu erkennen (lange verschollen, seit 1937 im Besitz der Stadtbibliothek Frankfurt). Die insgesamt 85 kolorierten Federzeichnungen vermitteln ein ungemein anschauliches Bild mittelalterlichen Lebens. Die von W. K. Zülch geäußerte Ansicht, daß D. nicht nur als der Schreiber, sondern auch als Verfasser der Gedichte zu betrachten sei, läßt sich zwar nicht aufrecht erhalten, aber auch so bleibt D. eine der vielseitigsten und interessantesten Künstlerpersönlichkeiten des mittelalterlichen Frankfurt.

  • Literatur

    Ph. Gwinner, Kunst u. Künstler in Frankfurt, 1862;
    K. Wolff u. R. Jung, Baudenkmäler v. Frankfurt II, 1898, S. 145 f.;
    F. Mader, Figürl. Goldschmiedearbb. in Unterfranken, in: Kunst u. Handwerk, 1918, S. 51;
    W. K. Zülch, Frankfurter UB, 1920, S. 1;
    ders., Der Dichter u. Illustrator H. D., in: Frankfurter Ztg. v. 28.9.1930;
    ders., Frankfurter Künstler 1223-1700, 1935, S. 172-77 (L);
    H. Naumann, Die beiden D.-Hss., in: Frankfurter Ztg. v. 16.10.1929;
    R. Reissmann, Ein ma Miniaturmeister entdeckt, in: Der Tag v. 19.10.1929;
    W. Pinder, Die Dt. Plastik I, 1929, S. 314-17;
    F. Kutsch, Ein Specksteinmodel d. H. D., in: Nass. Ann., Jg. 50, 1929, S. 58-66;
    W. Schürmeyer, H. D., d. Goldschmied, Maler u. Poet, in: Dt. Goldschmiede-Ztg., Jg. 34, 1931, S. 5 f.;
    R. Oehler, Die D.-Hss., in: Frankfurter Wochenschau, 1937, S. 151 ff.;
    H. Schiel, Die Frankfurter D.-Hss., 1939 (L);
    W. K. Zülch, in: Vf.-Lex. d. MA, Sp. 439 f. (L);
    ders., in: ThB (unter Dirmsteyn, auch f. d. Fam., L).

  • Autor/in

    Robert Diehl
  • Zitierweise

    Diehl, Robert, "Dirmstein, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 741 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135666325.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA