Lebensdaten
1921 – 2018
Geburtsort
Naumburg an der Saale
Sterbeort
Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern)
Beruf/Funktion
Ethnologe ; Historiker ; Volkskundler
Konfession
seit Ende der 1930er Jahre konfessionslos
Normdaten
GND: 122391837 | OGND | VIAF: 210839091
Namensvarianten
  • Jacobeit, Wolfgang
  • Jakobeit, Wolfgang

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Jacobeit, Wolfgang, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122391837.html [18.04.2024].

CC0

  • Wolfgang Jacobeit war als international anerkannter Ethnologe einer der bedeutendsten Vertreter seines Fachs in der DDR. Von 1972 bis 1980 Direktor des Berliner Museums für Volkskunde und anschließend bis 1986 Ordinarius für Ethnographie an der Humboldt-Universität, baute er ein weit verzweigtes internationales Netzwerk auf und hinterließ ein umfangreiches Werk mit Schwerpunkt auf der deutschen Agrar-, Wirtschafts- und Alltagsgeschichte.

    Lebensdaten

    Geboren am 13. Mai 1921 in Naumburg an der Saale
    Gestorben am 29. Juli 2018 in Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern)
    Grabstätte Städtischer Friedhof in Fürstenberg an der Havel (Brandenburg)
    Konfession seit Ende der 1930er Jahre konfessionslos
    Wolfgang Jacobeit (InC)
    Wolfgang Jacobeit (InC)
  • Lebenslauf

    13. Mai 1921 - Naumburg an der Saale

    1927 - 1931 - Naumburg an der Saale; Jena; Marggrabowa (Ostpreußen, heute Olecko, Polen)

    Schulbesuch

    Grundschule

    1931 - 1939 - Lyck (Ostpreußen, heute Ełk, Polen); Gumbinnen (Ostpreußen, heute Gussew, Russland)

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Gymnasium

    1939 - 1941 - Leipzig; Königsberg (Preußen, heute Kaliningrad, Russland)

    Studium der Geschichte

    Universität

    1.8.1941 - 8.5.1945 - Deutschland; Frankreich

    Kriegsdienst

    Wehrmacht

    9.5.1945 - 1.8. 1945 - Husum (Schleswig)

    britische Kriegsgefangenschaft

    1945 - 1948 - Göttingen

    Studium der Geschichte, der Volks- und Völkerkunde sowie der Ur- und Frühgeschichte

    Universität

    1948 - Göttingen

    Promotion (Dr. phil.)

    Universität

    1948 - 1952 - Göttingen

    Hilfsarbeiter

    Aluminiumwerk

    1952 - 1956 - Göttingen; zahlreiche KZ-Orte

    Exhumateur en chef

    Mission Francaise de Recherches

    1956 - Berlin-Niederschönhausen

    Übersiedlung in die DDR

    1956 - 1972 - Berlin-Ost

    wissenschaftlicher Mitarbeiter

    Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin

    November 1961 - Berlin-Ost

    Habilitation für Ethnographie/Volkskunde

    Humboldt-Universität

    1962 - 1970 - Berlin-Ost

    Dozent für Ethnographie/Volkskunde

    Humboldt-Universität, Institut für Völkerkunde und deutsche Volkskunde

    1970 - Berlin-Ost

    Honorarprofessor

    Humboldt-Universität (Bereich Ethnographie, Sektion Geschichte)

    1972 - 1980 - Berlin-Ost

    Direktor

    Museum für Volkskunde (Staatliche Museen zu Berlin)

    1977 - 1978 - Reading; Neubrandenburg

    Präsident

    Association Internationale des Musées d´ Agriculture

    1980 - 1986 - Berlin-Ost

    ordentlicher Professor für Ethnographie

    Humboldt-Universität

    1986 - 1987 - Bielefeld

    Teilnehmer des Forschungsprojekts „Bürger, Bürgertum und bürgerliche Gesellschaft. Das 19. Jahrhundert im europäischen Vergleich“

    Zentrum für interdisziplinäre Forschungen

    November 1992 - Fürstenberg an der Havel (Brandenburg)

    Übersiedlung

    29. Juli 2018 - Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern)
  • Genealogie

    Vater Herbert Jacobeit gest. 1956 Gymnasiallehrer für Mathematik, Physik, Chemie und Hebräisch; später Studienrat
    Mutter Johanna Jacobeit, geb. Erdmann gest. 1945 Konzertsängerin
    Großvater mütterlicherseits Karl Erdmann Hotelier
    Großmutter mütterlicherseits Anna Erdmann Hoteliere
    Geschwister keine
    1. Heirat 1943 in Elbing (heute Elblag, Polen)
    Ehefrau Margot Jacobeit, geb. Kretschmer 1920–1975 mit Abschluss auf Höherer Handelsschule
    Tochter Renate Petersen, geb. Jacobeit geb. 1945 Ärztin
    Sohn Lutz Jacobeit geb. 1948 Sozialtherapeut
    Sohn Klaus Jacobeit geb. 1957 Musiklehrer
    2. Heirat 1978 in Hohen Neuendorf (Brandenburg)
    Ehefrau Sigrid Jacobeit, geb. Dorow geb. 1940 aus Johannismühle (Brandenburg), Dipl.-Landwirtin, Ethnografin, 1971–1980 Direktorin des Museums der agraren Produktivkräfte in Wandlitz, 1979 Dr. phil., 1990 Dr. sc. phil., 1992–2005 Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, 2002 Honorar-Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin
    Schwiegervater Ewald Dorow 1903–1959 Oberförster
    Schwiegermutter Hedwig Dorow, geb. Kuhring 1914–1958 Hausfrau
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Jacobeit, Wolfgang (1921 – 2018)

    • Vater

      Herbert Jacobeit

      gest. 1956

      Gymnasiallehrer für Mathematik, Physik, Chemie und Hebräisch; später Studienrat

      • Großvater väterlicherseits

      • Großmutter väterlicherseits

    • Mutter

      Johanna Jacobeit

      gest. 1945

      Konzertsängerin

      • Großvater mütterlicherseits

        Karl Erdmann

        Hotelier

      • Großmutter mütterlicherseits

        Anna Erdmann

        Hoteliere

    • 1.·Heirat

      in

      Elbing (heute Elblag, Polen)

      • Ehefrau

        Margot Jacobeit

        1920–1975

        mit Abschluss auf Höherer Handelsschule

    • 2.·Heirat

      in

      Hohen Neuendorf (Brandenburg)

      • Ehefrau

        Margot Jacobeit

        1920–1975

        mit Abschluss auf Höherer Handelsschule

  • Biografie

    alternativer text
    Wolfgang Jacobeit (InC)

    Jacobeit wuchs als Sohn eines Gymnasiallehrers und Anhängers der völkisch-religiösen Bewegung um Mathilde Ludendorff (1882–1962) und Erich Ludendorff (1865–1937) auf. Seine Kindheit und Jugend waren von vielen Ortswechseln geprägt. Die Grundschule besuchte er in Naumburg an der Saale, Jena und Marggrabowa (heute Olecko, Polen), das Gymnasium in Lyck (heute Ełk, Polen) und Gumbinnen (heute Gussew, Russland). Nach dem Abitur 1939 begann Jacobeit ein Geschichtsstudium in Leipzig und wechselte zu Beginn des Zweiten Weltkriegs an die Universität Königsberg. Hier besuchte er Vorlesungen der Historiker Herbert Grundmann (1902–1970), Bruno Schumacher (1879–1957) und Theodor Schieder (1908–1984), des Volkskundlers Walter Anderson (1885–1962) und des Germanisten Walther Ziesemer (1882–1951).

    Zum 1. August 1941 zu einer Luftnachrichtentruppe in der Nähe von Königsberg einberufen, leistete Jacobeit Kriegsdienst als Funker mit Stationen in Deutschland und Frankreich. Im Mai 1945 geriet er in Husum (Schleswig) in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 1. August 1945 entlassen wurde. Anschließend kehrte er zu seiner Familie in Herzberg am Harz zurück.

    1945/46 setzte Jacobeit sein Studium an der Universität Göttingen fort, wo der Ordinarius für Volkskunde, Will-Erich Peuckert (1895–1969), zum entscheidenden akademischen Lehrer wurde. 1948 wurde Jacobeit bei Peuckert mit der Studie „Das Joch. Entwicklung, Alter und Verbreitung, dargestellt vornehmlich für den mitteleuropäischen Raum“, einer Untersuchung zum Rind als Arbeitstier, zum Dr. phil. promoviert. Nach erfolglosen Bewerbungen um eine Anstellung an westdeutschen Universitäten und Museen arbeitete er seit 1948 in einem Göttinger Aluminiumwerk, das Haushaltsgegenstände herstellte.

    1952 fand Jacobeit eine Anstellung bei der Mission Française de Recherches, einer Dienststelle des Pariser Ministeriums für Veteranenangelegenheiten und Kriegsopfer. Die Aufgabe der Mission, für die Jacobeit bis 1955 tätig war, bestand in Nachforschungen über das Schicksal französischer KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter und Soldaten, die als vermisst oder getötet galten, sowie seit 1953 in der Exhumierung von in Konzentrationslagern ermordeter Französinnen und Franzosen und deren Überführung nach Frankreich.

    Jacobeit erhielt seit dem 1. März 1950 ein Habilitations-Stipendium der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft. Am 1. Januar 1956 wurde er auf Vermittlung des Finnougristen Wolfgang Steinitz (1905–1967) Mitarbeiter der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (DAW), der wichtigsten Forschungsinstitution der DDR. 1961 an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) für Ethnographie/Volkskunde habilitiert, wirkte Jacobeit hier seit 1962 als Dozent am Institut für Völkerkunde und deutsche Volkskunde (1970 Honorarprofessor). Mit Pawoł Nedo (1908–1984), dem langjährigen Vorsitzenden der Sektion Ethnographie an der DAW, konzipierte er einen seit 1966 angebotenen Fernstudiengang für Ethnographie, der wie das Direktstudium nach zehn Semestern mit dem Diplom abschloss. Seinem Selbstverständnis als Humanist und Materialist folgend, nutzte Jacobeit während der DDR seine internationalen Kontakte für kultur- und wissenschaftspolitische Verständigung sowie fachliche Zusammenarbeit. Der SED trat er nicht bei.

    1972 wurde Jacobeit zum Direktor des Berliner Museums für Volkskunde berufen. In den folgenden Jahren initiierte und realisierte er viel beachtete Ausstellungen zu den Themen „Die Sorben in der DDR. Vom Leben des kleinsten slawischen Volkes“, „Afrikanische Frauen“ sowie „Volksmusik und Volksmusikanten. Vom Spielmann bis zum Singeklub“. 1977/78 amtierte er als Präsident der UNESCO-Organisation Association internationale des musées d’agriculture und verantwortete in dieser Position 1978 deren Kongress in Neubrandenburg. 1980 wurde Jacobeit als Nachfolger von Ursula Schlenther (1919–1979) auf den Lehrstuhl für Ethnographie der HU berufen. In der universitären Lehre im Besonderen auf die Analyse gegenwartsnaher Alltagskulturen konzentriert, pflegte Jacobeit einen engen Austausch mit dem Tübinger Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft und dessen langjährigen Direktor Hermann Bausinger (1926–2021).

    1980 übertrug der Wirtschaftshistoriker Jürgen Kuczynski (1904–1997) Jacobeit die wissenschaftliche Begutachtung der Manuskripte seiner „Geschichte des deutschen Alltags“ (6 Bde., 1980–1985). Von 1987 bis 1995 veröffentlichten Jacobeit und seine Frau Sigrid (geb. 1940) auf Anregung Kuczynskis eine illustrierte Alltagsgeschichte Deutschlands in drei Bänden. 1986 emeritiert, wirkte Jacobeit 1986/87auf Einladung Jürgen Kockas (geb. 1941) an dem interdisziplinären und internationalen Projekt „Bürger, Bürgertum und bürgerliche Gesellschaft. Das 19. Jahrhundert im europäischen Vergleich“ des Zentrums für interdisziplinäre Forschungen der Universität Bielefeld mit.

    Besonders bedeutsam sind Jacobeits wissenschaftliche Gegenstandsbereiche der materiellen Sachkultur wie der komplexen Alltags- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, welche die thematische und konzeptionelle Begrenzung der deutschsprachigen volkskundlichen Forschung überwinden halfen, neue Forschungsprämissen setzten und die Gegenstandsbestimmung des Fachs deutlich erweiterten. Im November 1992 nach Fürstenberg an der Havel in Brandenburg übergesiedelt, gab Jacobeit mit dem Heimatforscher Wolfgang Stegemann (1933–2013) von 1999 bis 2011 in drei Bänden das alltags- und regionalhistorische Werk „Fürstenberg/Havel – Ravensbrück“ heraus. 2000 legte er den ersten Band seiner Autobiografie „Von West nach Ost – und zurück“ vor, der in den großen deutschen Tageszeitungen positive Aufnahme fand. Zu den wichtigsten Schülerinnen und Schülern Jacobeits zählen u. a. Egon Freitag (geb. 1946), Sigrid Jacobeit (geb. 1940), Reinhard Schmook (geb. 1951) und Leonore Scholze-Irrlitz (geb. 1963).

  • Auszeichnungen

    1945 Mitglied im Sozialistischen Studentenbund
    1970 Honorarprofessor, Humboldt-Universität zu Berlin
    1970–1980 Mitglied im Präsidium der Association internationale des musées d’agriculture
    1970er u. 1980er Jahre Johannes-R.-Becher-Medaille in Bronze, Silber und Gold des Kulturbunds der DDR
    Mitglied in der Société Internationale d’Ethnologie et de Folklore
    Mitglied im Nationalen Museumsrat, Wissenschaftlicher Beirat für Geschichtswissenschaft/Problemrat für Ethnographie, Kulturbund der DDR.
    1988 Banner der Arbeit (als Kollektiv)
    1988 Würdigung von „Illustrierte Alltagsgeschichte des deutschen Volkes“ (2 Bde., 1985–1987) als „Wissenschaftliche Höchstleistung“ durch die Humboldt-Universität zu Berlin (mit Sigrid Jacobeit)
    1989 Preis „Pro Cultura Hungarica“ des Ministeriums für Kultur und Bildung der Volksrepublik Ungarn
    1991 Ehrenkolloquium des Bereichs Ethnographie der Humboldt-Universität zu Berlin zum 70. Geburtstag
    2006 Ehrenkolloquium des Instituts für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin zum 85. Geburtstag
    2011 Ehrenkolloquium des Instituts für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin zum 90. Geburtstag
    2016 Ehrenkolloquium des Instituts für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin zum 95. Geburtstag
  • Quellen

    Nachlass:

    Archiv der Humboldt-Universität zu Berlin. (Personalakten, Korrespondenz, Manuskripte, Gutachten und Auszeichnungen)

    Gedruckte Quellen:

    Leonore Scholze-Irrlitz/Thomas Scholze, Vom wissenschaftlichen Alltag des Wolfgang Jacobeit. Ein Gespräch nach der „Wende“ (September 1990), in: Info-Blatt der Gesellschaft für Ethnographie e. V., Nr. 2, 1991, S. 11–44.

    Vorträge zum Ehrenkolloquium für Wolfgang Jacobeit zum 70. Geburtstag, in: Info-Blatt der Gesellschaft für Ethnographie e. V., Nr. 3, 1991, S. 1–92.

  • Werke

    Monografien und Herausgeberschaften:

    Das Joch. Entwicklung, Alter und Verbreitung, dargestellt vornehmlich für den mitteleuropäischen Raum, 1948. (Diss. phil., unveröff. Manuskript, Universität Göttingen)

    Schafhaltung und Schäfer in Zentraleuropa bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, 1961, 21987. (Onlineressource)

    Bäuerliche Arbeit und Wirtschaft. Ein Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte der deutschen Volkskunde, 1965.

    Wolfgang Jacobeit/Pawoł Nedo (Hg.), Probleme und Methoden volkskundlicher Gegenwartsforschung. Vorträge und Diskussionen einer internationalen Arbeitstagung in Bad Saarow, 1969.

    Wolfgang Jacobeit/Bernhard Weißel/Hermann Strobach, Zur Geschichte der Kultur und Lebensweise der werktätigen Klassen und Schichten des deutschen Volkes vom 11. Jahrhundert bis 1945. Ein Abriß, 1972.

    Wolfgang Jacobeit/Ute Mohrmann (Hg.), Kultur und Lebensweise des Proletariats. Kulturhistorisch-volkskundliche Studien und Materialien, 1973, 21974.

    „Volkskultur“ im bürgerlichen 19. Jahrhundert, 1987.

    Wolfgang Jacobeit/Sigrid Jacobeit, Illustrierte Alltagsgeschichte des deutschen Volkes 1550–1810, 1985, 21988. (Onlineressource)

    Wolfgang Jacobeit/Sigrid Jacobeit, Illustrierte Alltagsgeschichte des deutschen Volkes 1810–1900, 1987, 21988. (Onlineressource)

    Wolfgang Jacobeit/Josef Mooser/Bo Strath (Hg.), Idylle oder Aufbruch? Das Dorf im bürgerlichen 19. Jahrhundert. Ein europäischer Vergleich, 1990.

    Wolfgang Jacobeit/Hannjost Lixfeld/Olaf Bockhorn (Hg.), Völkische Wissenschaft. Gestalten und Tendenzen der deutschen und österreichischen Volkskunde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, 1994.

    Wolfgang Jacobeit/Sigrid Jacobeit, Illustrierte Alltags- und Sozialgeschichte Deutschlands 1900–1945, 1995. (Onlineressource)

    Wolfgang Jacobeit/Christoph Kopke, Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise im KZ. Die „Güter der Deutschen Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung“ der SS von 1939 bis 1945, 1999, 22002.

    Von West nach Ost – und zurück. Autobiographisches eines Grenzgängers zwischen Tradition und Novation, 2000. (Onlineressource)

    Wissenschaftshistorische Skizzen und Collagen eines Ethnologen im 20./21. Jahrhundert, 2016.

    Wolfgang Stegemann, Wegstationen. Autobiografische Aufzeichnungen über ein Leben zwischen Politik und Geschichte in der Region Fürstenberg/Havel – Ravensbrück, hg. u. komm. v. Sigrid Jacobeit/Wolfgang Jacobeit, 2020.

    Aufsätze:

    Zum Gedenken an Adolf Reichwein (1898–1944), in: Neue Museumskunde 17 (1974), Nr. 4, S. 299–303.

    Zur Einordnung „volkskultureller“ Phänomene in das System der Gesellschaftswissenschaften, in: Letopis. Jahresschrift des Instituts für sorbische Volksforschung, Reihe C – Volkskunde 20 (1977), S. 3–12.

    Wolfgang Jacobeit/Sigrid Papendieck, Das Museum der agraren Produktivkräfte Wandlitz, in: Neue Museumskunde 20 (1977), Nr. 3, S. 176–185.

    Arbeit und Arbeitswerkzeuge, in: Jürgen Kuczynski, Geschichte des Alltags des deutschen Volkes, Bd. 1, 1980, S. 342–373.

    Ethnographie, in: Handbuch für Wirtschaftsgeschichte, hg. v. Institut für Wirtschaftsgeschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR, 1981, S. 160–162.

    Wege und Ziele der Volkskunde in der DDR, in: Blätter für Heimatgeschichte (1985), H. 1, S. 37–58.

    Aus meiner „Franzosenzeit“. Erinnerungen eines ehemaligen Göttingers an die „Mission Francaise de Recherches“, in: Geschichtswerkstatt (1985), Nr. 6, S. 54–57. (alias Jakob Wolf)

    Nach Hintergründen fragen, in: Ilja Seifert (Hg.), feste bauen – Feste feiern (Kolorit 8/86), 1986, S. 2–7.

    Dreißig Jahre Ethnographie an der Humboldt-Universität zu Berlin 1952–1982, in: Ethnographisch-Archäologische Zeitschrift 27 (1986), H. 1, S. 13–24.

    Dorf und dörfliche Bevölkerung Deutschlands im bürgerlichen 19. Jahrhundert, in: Jürgen Kocka (Hg.), Bürgertum im 19. Jahrhundert. Deutschland im europäischen Vergleich, Bd. 2, 1988, S. 315–339.

    Ethnologie und Alltagsgeschichte. Zum Gegenstand von Völkerkunde und Volkskunde, in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde 88 (1992), H. 3/4, S. 129–141. (Onlineressource)

    Erinnern an Max Bösche. Berater, Mitarbeiter, Freund, in: Axel Lubinski/Thomas Rudert/Martina Schattkowsky (Hg.), Historie und Eigen-Sinn. Festschrift für Jan Peters zum 65. Geburtstag, 1997, S. 423–432.

    Volkskunde in der Moderne. Versuch eines Paradigmenwechsels, in: Richard van Dülmen/Michael Mitterauer (Hg.), Historische Anthropologie, Kultur – Gesellschaft – Alltag, H. 1, 1997, S. 156–160.

    Das „Reichskuratorium für Technik in der Landwirtschaft“ und die Bauern, in: Heinz Reif (Hg.), Ostelbische Agrargesellschaft im Kaiserreich und in der Weimarer Republik, 1994, S. 221–231.

    Volksgeschichte – Volkskunde – Sozialgeschichte, in: Kieler Blätter für Volkskunde 26 (1994), S. 215–222.

    Will-Erich Peuckert – „Die große Wende“. Ein Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte der deutschen Volkskunde nach 1945, in: Info-Blatt der Gesellschaft für Ethnographie e. V. (1995), S. 12–28.

    Marginalien eines nachdenklichen Volkskundlers, in: Berliner Blätter. Ethnographische und ethnologische Beiträge, Nr. 13/14, Juni 1997, S. 23–29.

    Ganzheitlich orientierte Produktionsweisen in der NS-Zeit. Die Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise in den landwirtschaftlichen Versuchsgütern der SS 1939–1945, in: Berliner Blätter. Ethnographische und ethnologische Beiträge, Nr. 16, März 1998, S. 30–39.

    Wolfgang Jacobeit/Sigrid Jacobeit, Das 20. Jahrhundert bis 1945. Bauen und Wohnen in Deutschland, in: Ralph Johannes (Hg.), Entwerfen. Architektenausbildung in Europa von Vitruv bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Geschichte – Theorie – Praxis, 2009, S. 840–860.

    Bibliografie:

    Ethnograhisch-Archäologische Zeitschrift 27 (1986), H. 1, S. 7–12. (Auflistung von 37 Aufsätzen Jacobeits aus dem Zeitraum 1950–1973)

    Wolfgang Kaschuba (Hg.), Alltagskultur im Umbruch. Festschrift für Wolfgang Jacobeit zu seinem 75. Geburtstag, 1996, S. 247–256.

  • Literatur

    Teresa Brinkel, Volkskundliche Wissensproduktion in der DDR. Zur Geschichte eines Faches und seiner Abwicklung, 2012.

    Christiane Lahusen, Zukunft am Ende. Autobiographische Sinnstiftungen von DDR-Geisteswissenschaftlern nach 1989, 2013.

    Hans Heilmann, „Das Gerät im Zusammenhang mit dem Menschen untersuchen“. Von komplexer Methode und Interdisziplinarität in der DDR-Volkskunde am Beispiel des Börde-Projekts, in: Johannes Moser/Irene Götz/Moritz Ege (Hg.), Zur Situation der Volkskunde 1945–1970. Orientierungen einer Wissenschaft zur Zeit des Kalten Krieges, 2015, S. 297–314.

    Ute Mohrmann, Ethnographie in der DDR. Rückblicke auf die Fachgeschichte. Gewidmet Professor em. Dr. habil. Wolfgang Jacobeit (1921-2018) meinem Lehrer, Kollegen und Freund, 2018.

    Leonore Scholze-Irrlitz, Paradigma „Ländliche Gesellschaft“. Ethnografische Skizzen zur Wissensgeschichte bis ins 21. Jahrhundert, 2019.

    Festschriften:

    Wolfgang Kaschuba/Thomas Scholze/Leonore Scholze-Irrlitz (Hg.), Alltagskultur im Umbruch. Festschrift für Wolfgang Jacobeit zu seinem 75. Geburtstag, 1996.

    Thomas Scholze/Leonore Scholze-Irrlitz (Hg.), Zehn Jahre Gesellschaft für Ethnographie – Europäische Ethnologie in Berlin. Wolfgang Jacobeit zum 80. Geburtstag, 2001.

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Gemälde (Öl/Leinwand) v. Christoph Wetzel (geb. 1947), 1981, Privatbesitz.

    Gemälde (Öl/Leinwand) v. Christoph Wetzel (geb. 1947), 2018, Privatbesitz.

    Fotografien v. Norbert Günther (geb. 1950), Sigrid Jacobeit (geb. 1940), Heinz Heuschkel (geb. 1946) u. Helga Reuter (geb. 1937), Privatbesitz.

  • Autor/in

    Ute Mohrmann (Bad Saarow)

  • Zitierweise

    Mohrmann, Ute, „Jacobeit, Wolfgang“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.10.2022, URL: https://www.deutsche-biographie.de/122391837.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA