Lebensdaten
1625 – 1693
Sterbeort
Nürnberg
Beruf/Funktion
Glasschneider
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137273193 | OGND | VIAF: 81487000
Namensvarianten
  • Schwanhard, Heinrich
  • Schwanhardt, Heinrich
  • Schwanhart, Heinrich

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Zitierweise

Schwanhard, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137273193.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg d. Ä. (s. 1);
    M Susanna Keller;
    B Georg d. J. (1640–76), Glasschneider in N. (s. P): – Nürnberg 1677 Anna Maria Margaretha Kern;
    1 T Maria Margaretha.

  • Biographie

    S., der sich zunächst „auf die Studien … fürnehmlich in der Philosophia und Poesie“ (Sandrart) verlegt hatte, erfuhr seine Ausbildung als Glasschneider in der väterlichen Werkstatt, ergänzt offenbar durch eine akademische Ausbildung im Zeichnen. Vermutlich arbeitete er über den Tod des Vaters 1667 hinaus in dessen Atelier (zusammen mit seinem Bruder Georgd. J. ); seine relativ späte|Heirat ist Indiz dafür, daß er bis dahin keinen selbständigen Hausstand besaß.

    Das kleine, ihm fast ausschließlich stilkritisch zuschreibbare Œuvre umfaßt vorwiegend Hohlgäser mit Inschriften, Porträts, Wappen, seltener mit mythologischen Szenen oder Veduten. Charakteristisch ist der in der Regel aus symmetrisch angeordneten Lorbeer- und Palmblättern komponierte Dekor. Die Inschriften sind kalligraphisch ausgeformt und in die Syntax des Dekors eingebunden.

    S.s Auftraggeberschaft entstammte vorwiegend dem städtischen Patriziat, wenngleich unter seinen Werken auch Gläser mit fürstlichen Porträts und Wappen, beispielsweise Ks. Leopolds I. oder des Kölner Erzbischofs Maximilian Heinrich, zu finden sind. Doppelmayr berichtet, er habe „nicht eher als am Sonntag und wenn er kein Geld gehabt“ gearbeitet. Positiver beurteilen Zeitgenossen die Qualität seiner Arbeiten, mit denen er die des Vaters weit übertroffen habe. Die ihm zugeschriebene Entdeckung des Glasätzens läßt sich in seinem erhaltenen Werk nur vereinzelt nachvollziehen (Inschriftenscheibe, Nürnberg, German. Nat.mus.).

    S. war neben Hermann Schwinger (1640–83) Hauptvertreter der fruchtbaren zweiten Generation im damals führenden Glasschnittzentrum Nürnberg. Von den Voraussetzungen der väterlichen Werkstatt entfernte er sich deutlicher als sein Konkurrent Schwinger und entwickelte in der Folge einen selbständigen, v. a. durch klassisch-strenge Ornamentik und Kalligraphie geprägten Ausdruck.

  • Werke

    u. a. in Coburg (Veste), Hannover (Kostner-Mus.), Köln (Mus. f. Angewandte Kunst). München (Bayer. Nat.mus. u. Schatzkammer d. Residenz), New York (Corning Mus.), Nürnberg (German. Nat.mus), Pommersfelden, Weimar (Schloßmus.).

  • Literatur

    ADB 33;
    Sandrart, Teutsche Ac., S. 228-30;
    Doppelmayr, Hist. Nachr.;
    Meyer-Heisig, Nürnberger Glasschnitt, bes. S. 26-49 u. 82-84 (W-Verz., L);
    Pechstein, Bildnisse, S. 123-26 (P);
    Finke, Schwanhardt-Gläser (alle s. L zu 1) (W-Verz., L);
    ThB;
    Berühmte Nürnberger;
    Stadtlex. Nürnberg;
    M. Grieb (Hg.), Nürnberger Künstlerlex. (in Vorbereitung).

  • Porträts

    Doppelporträt mit Bruder Georg, Handzeichnung, Georg Schwanhardt d. J. zugeschr. (Bamberg, Staatsbibl.), Abb. in: Pechstein (s. L), S. 123;
    Doppelbildnis mit Bruder Georg, Kupf. (Nürnberg, German. Nat.mus.), Abb. in: Pechstein (s. L), S. 124.

  • Autor/in

    Ralf Schürer
  • Zitierweise

    Schürer, Ralf, "Schwanhard, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 786-787 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137273193.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA