Dates of Life
um 1455 oder 1458 – 1507
Place of birth
Bütthard (heute Landkreis Würzburg)
Place of death
Tübingen (?)
Occupation
Verleger ; Buchhändler
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 124869726 | OGND | VIAF: 957848
Alternate Names
  • Manberger, Friedrich
  • Meinburg, Friedrich
  • Meyberg, Friedrich
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

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Citation

Meynberger, Friedrich, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124869726.html [04.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    V N. N.;
    M N. N.;
    Barbara ( n. 1528), T d. Eitel Breuning ( 1470), Richter u. Spitalpfleger in T.; Schwager Konrad v. Breuning (um 1465–1517), Hofrichter u. Untervogt in T. (s. NDB II).

  • Biographical Presentation

    M. wurde am 14.11.1475 an der Univ. Heidelberg immatrikuliert. Dort erwarb er im Mai 1478 in der Artistenfakultät den Grad eines „baccalarius artium viae antiquae“. 1480 wechselte er nach Tübingen über, wo er sich am 7.10.1480 nochmals immatrikulieren ließ, wahrscheinlich um dadurch die Vorteile eines Universitätsverwandten zu erlangen. Hier betätigte er sich zunächst vor allem als Buchhändler. Wie aus dem erhaltenen Teil des Rechnungsbuchs des Speyerer Drucker-Verlegers und Großbuchhändlers Peter Drach hervorgeht, übernahm M. von diesem zumindest 1484-94 regelmäßig größere Posten Bücher zum Verkauf, die ihm von einem Fuhrmann Hagen aus Reutlingen nach Tübingen gebracht wurden. Die Abrechnung erfolgte erst nach dem Verkauf, wobei die Provision M.s einen rhein. Gulden pro zwölf Gulden Verkaufserlös betrug. M. übernahm auch Ware von anderen Buchhändlern wie z. B. dem Freiburger Zwischenbuchhändler Hans Herlin (1493) oder dem Augsburger Verlagsbuchhändler Johannes Rynmann. Auch mit dem Ulmer Papierhändler Hans Harscher stand er in Geschäftsbeziehungen. M. war außerdem ein regelmäßiger Besucher der Frankfurter Messen.

    Aus dem Jahr 1500 haben wir die Nachricht, daß er aus Italien eine gedruckte hebr. Bibel mitbrachte, die von dem damals in Tübingen weilenden Franziskaner Konrad Pellikan erworben wurde. M. scheint sich auch sonst als Kaufmann betätigt zu haben. 1490 versuchte er im Auftrag des Tübinger Professors der Medizin Johannes Widmann in Straßburg vergeblich, einen goldenen Apfel (wohl eine Goldschmiedearbeit) zu einem bestimmten Preis zu verkaufen. Es gibt Indizien, daß M. wie viele Buchhändler seiner Zeit auch von ihm selbst gebundene Bücher vertrieb. Im Rechnungsbuch des Peter Drach wird er in einem Eintrag vom 10.8.1484 ausdrücklich als „Friderich buchbinder (n) wanhafftig in Thubingen“ bezeichnet. Als Johannes Otmar Ende 1497 seine Druckerei von Reutlingen nach Tübingen verlegte, stieg M. auch in das Verlagsgeschäft ein. In den Jahren 1499-1501 wurden mindestens sieben Drucke Otmars von M. verlegt, darunter alle von Wendelin Steinbach herausgegebenen Schriften Gabriel Biels sowie die Pestschrift (Tractatus de pestilentia) des Mediziners Johannes Widmann, dessen Vertrauen M. offensichtlich genoß. Einige der von M. verlegten Drucke weisen sein Verlagssignet mit den Initialen „F M“ auf. Während der Drucker Otmar Tübingen Anfang 1502 verließ und sich nach Augsburg wandte, besitzen wir von M. keinerlei Nachricht mehr nach dem Jahr 1501. Er könnte 1502 an der damals in Tübingen grassierenden Pest gestorben sein. Auf jeden Fall wird seine Frau Barbara 1507 als seine Witwe genannt.

  • Primary Sources

    Qu. K. Pellikan, Das Chronikon hrsg. v. B. Riggenbach, 1877, S. 20; Die Matrikel d. Univ. Heidelberg v. 1386 bis 1662, bearb. u. hrsg. v. G. Toepke, T. 1, 1884 (Neudr. 1976), S. 347; Die Matrikeln d. Univ. Tübingen, hrsg. v. H. Hermelink, I, 1906, S. 31, Nr. 6, 42; W. K. Zülch u. G. Mori, Frankfurter UB z. Frühgesch. d. Buchdrucks, 1920, S. 51; F. Geldner, Das Rechnungsbuch d. Speyrer Druckherrn, Verlegers u. Großbuchhändlers Peter Drach, in: Archiv f. Gesch. d. Buchwesens 5, 1964, Sp. 1-196, bes. 58-66; Die ältesten Tübinger Steuerlisten, hrsg. v. R. Rau, 1970, S. 23; P. Schott, The Works, hrsg. v. M. A. u. M. L. Cowie, 2 Bde., 1971, S. 162 f., 563.

  • Literature

    ADB 21;
    K. Steiff, Der erste Buchdruck in Tübingen (1498–1534), 1881 (Neudr. 1963), S. 9-11;
    H. Grimm, Die Buchführer d. dt. Kulturbereichs u. ihre Niederlassungsorte in d. Zeitspanne 1490 bis um 1550, in: Archiv f. Gesch. d. Buchwesens 7, 1967, Sp. 1252 f.;
    V. Sack, Der Vertrag e. Freiburger Zwischenbuchhändlers mit d. Univ., ebd. 27, 1986, S. 163-69;
    B. Breitenbruch, Tübinger Buchhändlereinbände aus d. letzten beiden Jahrzehnten d. 15. Jh.? ebd. 37, 1992, S. 285-94;
    H. Widmann, Tübingen als Verlagsstadt, 1971, S. 17 f.

  • Author

    Peter Amelung
  • Citation

    Amelung, Peter, "Meynberger, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 400 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124869726.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Meynberger: Friedrich M., der erste Verleger von Tübingen und Buchhändler daselbst um die Wende des 15. Jahrhunderts. Buchdrucker, wie man gewöhnlich glaubt, war er nicht. Das Signet mit seinen Initialen, das in manchen Tübinger Drucken jener Zeit vorkommt, ist nicht Buchdrucker- sondern, wie sich sicher nachweisen läßt, Verlegerzeichen; die betreffenden Drucke sind alle aus der Officin von Joh. Otmar hervorgegangen. Verlegt hat M. in den Jahren 1498 bis 1501 neben andern Sachen namentlich alle damals in Tübingen gedruckten Werke des Gabriel Viel. Geboren in Bütthardt bei Würzburg hatte er zunächst in Heidelberg studiert (inseribirt 1475) und war sodann 1480 nach Tübingen gekommen. Arm bei seiner Ankunft hinterließ er bei seinem Tod ein eigenes Haus in der Nähe der Universitätsgebäude, das er vermuthlich durch seine Heirath mit einer Angehörigen der bedeutenden Tübinger Familie Breuning, Barbara, erworben hatte. Von 1501 an verschwindet sein Name; 1513 jedenfalls lebte er nicht mehr, da in diesem Jahr von seiner Wittwe die Rede ist.

    • Literature

      Steiff, Der erste Buchdrucker in Tübingen, Tübingen 1881 (s. Register). Tübinger Universitätsarchiv.

  • Author

    Steiff.
  • Citation

    Steiff, "Meynberger, Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 21 (1885), S. 650 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124869726.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA