Lebensdaten
1900 – 1973
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Holm bei Hamburg
Beruf/Funktion
Dirigent ; Komponist
Konfession
-
Normdaten
GND: 117510890 | OGND | VIAF: 5118927
Namensvarianten
  • Schmidt, Paul Hans Ernst
  • Schmidt-Isserstedt, Hans
  • Schmidt, Paul Hans Ernst
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Zitierweise

Schmidt-Isserstedt, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117510890.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paul Schmidt, Kaufm., Brauereidir. in B.;
    M Therese Isserstedt;
    1) 1933 Gertrud (Gerta) Herz (* 1900, ev.), 2) 1936 Helga Swedlund (1904–99), emigrierte 1938 n. Italien, Solotänzerin, Ballettmeisterin 1941-43 an d. Staatsoper Wien, 1946-48 u. 1951-55 an d. Staatsoper Hamburg, Choreographin, Tanzpäd. (s. Biogr. Verz. f. Theater, Tanz u. Musik; Die Welt v. 10.9.1999);
    S Axel ( 1964).

  • Biographie

    S. studierte Philosophie, Musik und Musikwissenschaft in Heidelberg, Münster und Berlin. 1920-23 war er Kompositionsschüler von Franz Schreker (1878–1934) an der Musikhochschule Berlin, 1923 promovierte er in Münster über „Die Einflüsse der Italiener auf die Instrumentation der Mozartschen Jugendopern“. Zunächst v. a. als Geiger tätig (so als Konzertmeister der Orchestervereinigung der Berliner Univ.), durchlief er dann als Korrepetitor und Opernkapellmeister verschiedene Stationen an kleineren dt. Opernhäusern: 1923-28 wirkte er in Wuppertal-Elherfeld, anschließend 1928-31 in Rostock, wo 1928 seine komische Oper „Hassan gewinnt“ uraufgeführt wurde, sowie 1931-33 in Darmstadt. Nach einem Engagement an die „Deutsche Musikbühne“ 1934 wurde er 1935 zum ersten Kapellmeister der Staatsoper Hamburg ernannt; 1943 wechselte er als Operndirektor an die Deutsche Oper in Berlin (seit 1944 Gen.musikdir.).

    1945 wurde S., der nicht Parteimitglied der NSDAP gewesen war, zum Gründungsdirigenten des auf Veranlassung der brit. Verwaltung gegründeten Symphonieorchesters des NWDR (seit 1956 NDR) nach Hamburg berufen, das er bis 1971 leitete und zu einem Klangkörper von internationalem Rang formte. 1955-64 war er auch Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters Stockholm. Gastspiele führten S. an die Pulte nahezu aller bedeutenden Orchester. Obwohl primär als Konzertdirigent tätig, widmete er sich auch in späteren Jahren noch regelmäßig der Opernarbeit, so u. a. an der Hamburg. Staatsoper und an Covent Garden (Tristan und Isolde, 1962). Neben der Pflege des klassisch-romantischen Repertoires setzte sich S. für zeitgenössische, während des „Dritten Reichs“ verfemte Musik ein, insbesondere für das Werk Bartóks, Strawinskys und Hindemiths. Zeitweise leitete er die Dirigentenklasse der Hamburger Musikhochschule.

    S.s Dirigierstil war von uneitler Sachlichkeit und strukturellem Formbewußtsein geprägt; Transparenz und rhythmische Flexibilität bestimmten den Orchesterklang. Unter seinen zahlreichen Schallplattenaufnahmen ragt die Gesamteinspielung der Symphonien Beethovens mit den Wiener Philharmonikern (1965–69) sowie die Gesamtaufnahme von Mozarts „Idomeneo“ (1971) hervor. Die seit 2004 bei EMI erscheinende CD-Edition aus dem Archiv des NDR zeigt die Bandbreite von S.s Repertoire.

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Schwed. Ak. d. Künste;
    Brahms-Medaille (1958);
    Kommandeur d. Schwed. Vasaordens (1964) u. Ehrenmitgl. d. Royal Ac. of Music, London (1970).

  • Werke

    Die Einflüsse d. Italiener auf d. Instrumentation d. Mozartschen Jugendopern, Diss. Münster 1923 (ungedr.);
    Komp.:
    Schauspielmusiken, Orchesterwerke, Kammermusik, Lieder.

  • Literatur

    K. Hortschansky (Hg.), Fritz Volbach (1861–1940), Komp., Dirigent u. Musikwiss., FS z. 50j. Bestehen d. Musikwiss. Seminars d. Westfäl. Wilhelms-Univ. Münster, 1987;
    Klimesch (P);
    Munzinger;
    Riemann mit Erg.bd;
    MGG mit Suppl.bd.;
    MGG² (L).

  • Autor/in

    Stephan Hörner
  • Zitierweise

    Hörner, Stephan, "Schmidt-Isserstedt, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 222 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117510890.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA