Lebensdaten
1864 – 1931
Geburtsort
Adelhausen auf dem Dinkelberg Kreis Lörrach
Sterbeort
Freiburg im Breisgau
Beruf/Funktion
Erzbischof von Freiburg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116825855 | OGND | VIAF: 45063952
Namensvarianten
  • Fritz, Carl
  • Fritz, Karl

Objekt/Werk(nachweise)

Porträt(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Fritz, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116825855.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilh. (1837–97), Landwirt, S d. Landwirts Thomas in Pfaffenberg u. d. Agathe Zettler;
    M Theresia (1827–1907), T d. Landwirts Chrstn. Herzog in Pfaffenberg u. d. Katharina Mayer.

  • Biographie

    Ein echter, wortkarger Alemanne, unter ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, studierte F. in Freiburg Theologie (Priesterweihe 1888). Vikarsjahre führten ihn nach Oberkirch (Renchtal) und Mannheim. Sein erstes Interesse lag am Aufbau eines katholischen Arbeitervereins. 1896-99 war er Pfarrer in der weitläufigen Schwarzwaldpfarrei Bernau, widmete sich dort wiederum vorzüglich sozialen Aufgaben und half durch genossenschaftliche Organisation den bedrängten Heimarbeitern. 1899 rief die Kirchenbehörde den mit Wirklichkeitssinn begabten Priester in die kirchliche Vermögensverwaltung als Kollegialmitglied des Katholischen Oberstiftungsrates in Karlsruhe. Der dort sehr bewährte Verwaltungsfachmann wurde 1911 als Kanzleidirektor in das Ordinariat nach Freiburg versetzt (1916 Domkapitular, 1918 Generalvikar). Nach dem Tod des EB Thomas Nörber wurde F. zum Kapitularvikar und am 6.9.1920 zum Erzbischof gewählt. Die Bischofsweihe war am 28.10.1920. Er übernahm die sehr uasgedehnte Diözese in dem Augenblick, als alle Fesseln kirchlichen Lebens von seiten des Staates gefallen waren, sich aber auch antikirchliche und antichristliche Bewegungen ungehindert entfalten konnten. Zugleich drohte eine steigende Finanznot allen kirchlichen Belangen durch die unaufhaltsam wachsende Geldentwertung. Die den Realitäten nahe und sichere Leitung des Bischofs wirkte viel Gutes. Eine Diözesansynode 1921 entwickelte das Programm der durch die Zeit gestellten Aufgaben: ein intensiver Ausbau des kirchlichen Vereinswesens unter diözesaner Leitung, die Organisation des Religionsunterrichtes, jetzt auch in Handels- und Gewerbeschulen, die Herausgabe eines Supplementums zum Römischen Rituale unter stärkerer Berücksichtigung der Landessprache, eine Neubearbeitung des Diözesangesangbuches, Förderung der Exerzitienbewegung und der Volksmissionen. Die Neueinteilung der Dekanate zeigt die organisatorische Hand des Bischofs. Zwei große Feierlichkeiten fielen in seine Regierungszeit: das Hundertjahrjubiläum der Erzdiözese (1927) und der Deutsche Katholikentag in Freiburg (1929). Der Bischof gewann weniger durch mitreißendes Wort als durch bestimmende Erscheinung und autoritative Führung.

  • Literatur

    S. Hirt, in: Freiburger Diözesan-Archiv 64, 1936, S. 3-13;
    ders., in: Oberrhein. Pastoralbl. 58, 1957, S. 274-91.

  • Autor/in

    Wolfgang Müller
  • Zitierweise

    Müller, Wolfgang, "Fritz, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 631-632 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116825855.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA