Lebensdaten
1814 – 1884
Geburtsort
Drewelow bei Anklam (Vorpommern)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Zoologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116216166 | OGND | VIAF: 59830371
Namensvarianten
  • Bodinus, Karl August Heinrich
  • Bodinus, Karl August
  • Bodinus, Heinrich
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Zitierweise

Bodinus, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116216166.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Gottlieb (1787–1832), Domänenpächter auf Drewelow;
    M Johanna Charlotte Sophie, T des Hans Friedrich von Weltzien, Hauptmann, auf Sammit, und der Charlotte von Rieben;
    T Mathilde ( Hermann Frobenius, Offizier und Schriftsteller);
    E Leo Frobenius (1873–1938), Völkerkundler und Forschungsreisender.

  • Biographie

    B. studierte seit 1833 in Greifswald Medizin und Naturwissenschaften, besonders Zoologie, wurde 1836 in Berlin zum Dr. med. promoviert und legte hier auch das medizinische Staatsexamen ab. Als Arzt war er in Bergen auf Rügen und in Greifswald tätig; gleichzeitig veröffentlichte er zoologische Fachabhandlungen. 1859 folgte er einem Ruf nach Köln, um einen Zoologischen Garten anzulegen. 1869 trat er als wissenschaftlicher Direktor am Berliner Tiergarten an. Er entwässerte und vergrößerte das ehedem feuchte Gelände, verschönerte die gärtnerischen Anlagen, erhöhte den Tierbestand beträchtlich, gestaltete Tierhäuser um und erbaute neue. Er belebte den Garten mit Völkerschauen und machte den Berliner Tiergarten zu einem der ersten Europas. Selbst ein ausgesprochener Geflügel- und Hundefreund, gründete und leitete er den Geflügelliebhaber-Verein „Cypria“. B. war seinerzeit eine der populärsten Persönlichkeiten Berlins.

  • Werke

    Ein Fischreiher als Pflegevater v. Wanderfalken, in: Der Zool. Garten 3/2, 1862, S. 31 f.;
    Einiges üb. Anas tadorna, ebenda 3/8, 1862, S. 188 f.;
    Die Tierwelt d. Zool. Gartens v. Berlin, 1875;
    Aufsätze üb. Geflügelzucht.

  • Literatur

    ADB XLVII;
    C. F. Noll, in: Der Zool. Garten 25, 1884, S. 351 f.;
    L. Heck, Heiter-ernste Lebensbeichte, 1938, S. 50;
    ders., Heiter-ernste Erinnerungen an Tiergärtner, in: Der Zool. Garten, NF 12, 1940, S. 228 f. (P);
    B. Hüttchen, in: Festschr. z. 100jähr. Bestehen d. Berliner Zool. Gartens (in Vorbereitung).

  • Porträts

    Marmorbüste v. H. Kiesewalter, 1894 (Berliner Zool. Garten);
    s. a. Singer I, 1937, Nr. 3412 bis 3414.

  • Autor/in

    Karl Max Schneider
  • Zitierweise

    Schneider, Karl Max, "Bodinus, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 358-359 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116216166.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Bodinus: Karl August B. wurde am 29. Juli 1814 als Sohn des Domänenpächters B. in Drewelow bei Anklam in Vorpommern geboren. Sein Vater hatte ihn für die Landwirthschaft bestimmt, jedoch B. fühlte zu diesem Berufe keine Neigung und studirte in Greifswald und später in Berlin Medicin. Nachdem er promovirt und das Examen bestanden, ließ er sich als Arzt zunächst in Bergen auf Rügen und später Familienverhältnisse halber in Greifswald nieder. Hier beschäftigte er sich mit Vorliebe mit der Geflügelzucht, veröffentlichte mehrere Arbeiten über dieselbe und galt bald als Autorität auf diesem Gebiete. 1859 folgte er der Aufforderung des Dr. Garthe, in Köln einen zoologischen Garten zu gründen. Er entledigte sich dieser Aufgabe mit solchem Geschick, daß der zoologische Garten in Köln bald eine Sehenswürdigkeit wurde. Infolge dessen wurde B. 1869 auf Vorschlag des Professors Peters nach Berlin berufen, um den dortigen zoologischen Garten, welcher in keiner guten Verfassung war, neu zu gestalten. Auch hier zeigte er sich der schwierigen Aufgabe völlig gewachsen und unter seiner Leitung ist der zoologische Garten zu Berlin einer der bedeutendsten der ganzen Welt geworden. In Thierzucht und Thierpflege steht B. unübertroffen da und es ist sehr zu bedauern, daß die Ueberhäufung mit Arbeiten ihn verhinderte, seine reichen Erfahrungen zu veröffentlichen. Unmittelbar nach der Feier seines 70. Geburtstages im Verein Cypria, dessen Vorsitzender er war, ereilte ihn der Tod durch Herzschlag am 23. November 1884.

  • Autor/in

    W. Heß.
  • Zitierweise

    Heß, Wilhelm, "Bodinus, Heinrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 47 (1903), S. 67 unter Bodinus, Karl August [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116216166.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA