Dates of Life
1778 – 1855
Place of birth
Zweibrücken
Place of death
Augsburg
Occupation
technischer Chemiker ; Schriftsteller
Religious Denomination
evangelisch?
Authority Data
GND: 116137592 | OGND | VIAF: 10590012
Alternate Names
  • Dingler, Johann Gottfried
  • Dingler, Gottfried
  • Dingler, Johann Gottfried
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Objekt/Werk(nachweise)

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Citation

Dingler, Gottfried, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116137592.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Joh. Christian (1741–1792), Leinenwebermeister aus Weber-Fam. in Plieningen b. Stuttgart;
    M Karol. Christine Henr., T des Schneidermeisters u. Karlskirchen-Glöckners Hartmann in Zweibrücken;
    B Joh. Christian s. Genealogie (1);
    Anna Herbster aus Mülhausen (Elsaß);
    6 K, u. a. Dr. Emil Max. (1806–74), chemischer Industrieller in Augsburg, zuerst Mitarbeiter, seit 1840 Nachf. des V in der Red. des „Polytechnischen Journals“, das nach seinem Tode „Dinglers Polytechnisches Journal“ genannt wurde;
    N Christian s. (1).

  • Biographical Presentation

    D. erhielt durch Vermittlung eines Hofbeamten eine Lehrstelle in einer Apotheke in Oppenheim/Rhein und wurde 1793 Feldapotheker bei der preußischen Haupt-Feldapotheke in Minden. 1800 ließ er sich als Apotheker in Augsburg nieder. Die Bekanntschaft mit dem Kattunfabrikanten J. H. von Schüle führte D. zu dem Entschluß, sich als ausübender Chemiker der Druck- und Färbekunst zu widmen. Nach Studien der Zeugdruckerei in Mülhausen (Elsaß) gründete er 1806 in Augsburg eine Fabrik chemischer Produkte (D. & Arnold), die deutsche, österreichische und schweizerische Kattunfabriken belieferte. 1822-48 betrieb er eine eigene Augsburger Kattunfabrik. Das Hauptwerk D.s war aber die Gründung und Herausgabe des „Polytechnischen Journals“, der ersten technisch - wissenschaftlichen Zeitschrift in Deutschland, deren 1. Band 1820 im Cotta-Verlag erschien. Viele Ehrungen wurden ihm zuteil. König Ludwig I. von Bayern hielt große Stücke auf ihn als ausgezeichneten Kenner des Gewerbe- und Industriewesens seiner Zeit. - Dr. honoris causa (Universität Gießen).

  • Literature

    ADB V;
    E. M. Dingler, in: Polytechn. Journal 138, 1855, S. 396 ff.;
    Allwang, Augsburger Straßen - Dinglerstraße, in: Zs. Alt-Augsburg, H. 4/5, 1937;
    H. Dingler, Die Augsburger D., in: Der Schönhof, Werkzs. d. D.werke Zweibrücken, Nr. 2, Jg. 1941. - Zu S Emil Max.: ADB V;
    Karmarsch, in: D.s Polytechn. Journal 214, 1874, S. 1 bis 7;
    Pogg. III;
    Ferchl.

  • Literature

    z. Gesamtartikel: Bll. d. Bayer. Landesver. f. Fam.kde., 12. Jg., 1934, Nr. 10/12, 13. Jg., 1935, Nr. 4/6 u. 7/12;
    Heinr. D., Stammbaum d. Fam. D., 1938;
    Helmuth D., Der Ursprung d. Namens D., in: Der Schönhof, Werkzs. d. D.werke, Jg. 1939, Nr. 2.

  • Author

    Helmuth Dingler
  • Citation

    Dingler, Helmuth, "Dingler, Gottfried" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 730 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116137592.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Dingler: Johann Gottfried D., Dr. phil., technischer Chemiker; geb. zu Zweibrücken am 2. Januar 1778, in Augsburg 19. Mai 1855. Sein|Vater, ein Leineweber, war aus Plieningen in der Nähe von Stuttgart nach Zweibrücken gezogen; er selbst wurde gleich seinen vier Brüdern für den Handwerkerstand bestimmt, erhielt aber durch Verwendung eines höhern Beamten, der in dem Knaben ungewöhnliche Fähigkeiten entdeckte, eine Lehrlingsstelle bei dem Apotheker Hahn zu Oppenheim am Rhein, wo er mit außerordentlichem Fleiße an seiner Ausbildung arbeitete. Er bekleidete sodann 1793—95 eine Stelle in der preußischen Feldapotheke zu Minden in Westfalen, conditionirte ferner in Schmalkalden und Nürnberg und ließ sich im J. 1800 selbständig als Apotheker in Augsburg nieder. Hier wurde die Bekanntschaft mit dem berühmten Kattundruckfabrikanten v. Schüle entscheidend für seine weitere Laufbahn. Die Kattundruckerei beruhte damals auf reiner Empirie; D. sah ein, daß durch Anwendung der chemischen Wissenschaft auf diesen Industriezweig nicht nur die darin üblichen Verfahrungsarten sicher geregelt und ökonomisch vortheilhafter ausgeführt, sondern auch ganz neue Producte zu Stande gebracht werden könnten. Um seinen Gesichtskreis und seine Erfahrungen zu erweitern, reiste er 1804 nach Mülhausen im Elsaß, wo die Kattundruckereien kräftigen Aufschwung nahmen. Nun mit dem Standpunkte und den Bedürfnissen der Druckerei gründlich vertraut, kam er nach Augsburg zurück und errichtete dort (1806) unter der Firma Dingler & Arnold eine Fabrik chemischer Producte, welche er später für alleinige Rechnung fortsetzte. In den J. 1809—10 verweilte er aufs neue und fast beständig in Mülhausen, sich hauptsächlich mit dem Türkischrothfärben der Baumwolle beschäftigend, welchen neuen Industriezweig er nach Augsburg verpflanzte. Seinem chemischen Geschäfte gab er 1815 eine größere Ausdehnung und es gelang ihm, seinen Präparaten, namentlich verschiedenen Zinnbeizen etc., in großem Umkreise Ruf und Absatz zu erwerben. Den später unternommenen Fortbetrieb einer in Stillstand gekommenen Kattundruckerei, die er mit vielen Verbesserungen versah, mußte er wegen unzureichender eigener Geldmittel wieder aufgeben. Im J. 1845 zog er sich von den Geschäften gänzlich zurück. Schon seit 1806 wirkte D., abgesehen von mancherlei praktischen Erfindungen im Fache der Färberei und Zeugdruckerei, auch litterarisch zur Förderung dieser Gewerbe. Es erschienen von ihm: „Journal für die Zitz-, Kattun- oder Indiennendruckerei etc.", 2 Bde. 1806—7; „Neues Journal für die Indiennen- oder Baumwollendruckerei etc.", 4 Bde. 1815—17; „Beschreibung mehrerer Dampfapparate zum Kochen und Heizen“, 1818; „Magazin für die Druck-, Färbe- und Bleichkunst“, 3 Bde. 1818—20. Zu Buchner's Uebersetzung von Bancroft's englischem Färbebuch (1817—18) und zu Schulte's Uebersetzung von Vitalis' Grundriß der Färberei (1824) hat D. bedeutende Zusätze beigetragen. Seine Hauptthätigkeit aber nahm die Herausgabe des 1820 begonnenen „Polytechnischen Journals“ in Anspruch, welches er bis 1831 allein, dann bis 1840 unter Mitwirkung seines Sohnes redigirte, von da an aber ganz in die Hände des letzteren legte.

    • Literature

      Vgl. Dingler's Polytechnisches Journal Bd. 138. S. 396—400.

  • Author

    Karmarsch.
  • Citation

    Karmarsch, Karl, "Dingler, Gottfried" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 239-240 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116137592.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA