Lebensdaten
erwähnt 1436, gestorben 1484 oder 1485
Beruf/Funktion
Meistersinger
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100954200 | OGND | VIAF: 39733530
Namensvarianten
  • Nachtigall, Konrad
  • Conrad, Nachtigall
  • Conrad, Nachtingall
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Nachtigall, Konrad, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100954200.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Michel (erw. 1414-27), Bäckermeister u. Meistersinger;
    M N. N.;
    S Sebald (um 1460–1518), Komp. u. Organist an St. Sebald in N. (s. New Grove).

  • Biographie

    N. war wie sein Vater von Beruf Bäckermeister (seit 1436) sowie Meisterlieddichter und -komponist. Die Meistersinger des 16. Jh. zählten ihn zu den zwölf besten Meistern der Nürnberger Tradition. Sein Ruhm beruht vor allem auf seinem Erfindungsreichtum als Tonautor: 13 Töne (Liedmelodien) sind mit seinem Namen verbunden; vier davon sind jedoch erst aus nachreformatorischer Überlieferung bekannt. Wie im Meistersang üblich, wurden seine Töne nicht nur von ihm selbst, sondern auch von anderen Textdichtern verwendet; entsprechend bediente sich auch N. für eines seiner Lieder des Unbenannten Tones des Nestler von Speyer. Von den überlieferten Liedern in seinen eigenen Tönen ist nur ein geringer Teil ihm selbst zuzuweisen. Es handelt sich dabei fast ausschließlich um Marienlieder und damit um ein zentrales Thema der Meisterlieddichtung: eines im Abendton, drei im Sanften Ton (sie wurden noch zu Lebzeiten N.s in die „Kolmarer Liederhandschrift“ aufgenommen, allerdings unter dem Namen des Liebe von Giengen) und eines im Schönen Ton (Cramer IV, S. 227 f., 185-94, II, S. 390/92 f.). Sein bekanntestes Lied, das sich mit einem Text des Hans Folz berührt, ist ein literaturhistorisch wichtiger Namenkatalog im Leidton mit der Nennung von 80 verstorbenen Meistern, denen N. am Schluß den eigenen Namen beigesellt (Cramer II, S. 384-90).

  • Werke

    Ausg.: Th. Cramer (Hrsg.), Die kleineren Liederdichter d. 14. u. 15. Jh., 1977-85, II, S. 376-95, IV, S. 182-231.

  • Literatur

    ADB 23;
    Rep. d. Sangsprüche u. Meisterlieder IV, bearb. v. F. Schanze u. B. Wachinger, 1988, S. 437-48;
    H. Brunner, Dichter ohne Werk, in: FS f. K. Ruh, 1989, S. 1-31;
    ders., in: Vf.-Lex. d. MA;
    MGG.

  • Autor/in

    Frieder Schanze
  • Zitierweise

    Schanze, Frieder, "Nachtigall, Konrad" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 684 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100954200.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Nachtigall: Konrad N., Meistersänger des 15. Jahrhunderts, seines Handwerks ein Bäcker, der in Nürnberg lebte, ein jüngerer Zeitgenosse von Hans Folz, von dem er ein Gedicht über die alten Meister in seiner „Schulkunst“ umarbeitete (bei Wackernagel, Kirchenlied 2, 1078 f.; vgl. Schnorr v. Carolsfeld, Zur Geschichte des Meistergesanges, S. 37 ff.); das Gedicht ist dadurch anziehend, daß es 80 Dichter aufzählt, unter denen manche sonst unbekannte Namen, von den bekannten viele in sehr entstellter Form. Die Berliner Sammlung von Meistergesängen, welche Hans Sachs sich anlegte, enthält von ihm noch ein Marienlied im unbekannten Ton, ein anderes von der Empfängniß Mariae in seinem sanften Ton, und ein Weihnachtslied im schönen Ton; andere Weisen von ihm sind nicht durch Lieder zu belegen. Ein seinem Gedächtniß gewidmeter „Anruf an Maria“ hat sich ebenfalls in der Berliner Handschrift erhalten (von Wackernagel 2, 1078 fälschlich K. N. selbst beigelegt). In welchem Verhältniß Michel Nachtigall, der gleichfalls Meisterfänger war und in dessen kurzem Ton ein Gedicht von sehr künstlicher Form verfaßt ist, zu K. N. steht, läßt sich nicht ermitteln.

    • Literatur

      Vgl. Ph. Wackernagel, Das deutsche Kirchenlied 2, 1078 f.; Goedeke, Grundriß 1², 316.

  • Autor/in

    K. Bartsch.
  • Zitierweise

    Bartsch, Karl, "Nachtigall, Konrad" in: Allgemeine Deutsche Biographie 23 (1886), S. 200 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100954200.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA