Lebensdaten
1860 – 1936
Geburtsort
Süssenrode (Kreis Oppeln, Oberschlesien)
Sterbeort
Sankt Ingbert/Saar
Beruf/Funktion
Montanindustrieller
Konfession
-
Normdaten
GND: 139600108 | OGND | VIAF: 101322760
Namensvarianten
  • Saeftel, Friedrich Wilhelm

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Zitierweise

Saeftel, Friedrich Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139600108.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich Wilhelm, Industr.;
    M N. N.;
    N. N.;
    2 S.

  • Biographie

    S. besuchte die Oberrealschule in Brieg/Oder, absolvierte auf den oberschles. Werken in Gleiwitz und Königshütte ein Praktikum und leistete 1883/84 Militärdienst. 1884-87 studierte er an der Bergakademie Berlin u. a. bei Hermann Wedding, anschließend arbeitete er im Thomasstahlwerk des Neunkircher Eisenwerks an der Saar. 1896 wechselte er als Stahlwerksdirektor zum Eisenwerk Kraemer in St. Ingbert, wo er technische Verbesserungen des Blasverfahrens und den steigenden Guß im Gespann einführte, der die Qualität des Vormaterials wesentlich steigerte. 1905-07 arbeitete er wieder auf der Königshütte, die er als Oberhütteninspektor und stellv. Hüttendirektor auf die rationellere Versorgung mit flüssigem Roheisen umstellte. 1907 wurde er Generaldirektor der traditionsreichen Dillinger Hüttenwerke, wo er bis 1909 ein zweites Siemens-Martin Stahlwerk mit zuerst drei, später sechs Öfen und bis 1912 die Hochöfen III und IV fertigstellte. Kokerei und Grobblechwalzwerk wurden erweitert und eine Thomasschlakkenmühle errichtet, die das bei der Stahlerzeugung anfallende Material zu wertvollem Mineraldünger aufbereitete. Die Produktionspalette erweiterte er um gekümpelte Böden und geschweißte Rohre; letztere bilden heute das wichtigste Erzeugnis des Werkes. S. setzte als einer der ersten eine Mischung aus nicht verkokbarer Saarkohle mit Ruhrkohle im Hochofen ein, minderte damit die Abhängigkeit von der teureren Ruhrkohle und sicherte industrielle Arbeitsplätze an der Saar. Hinsichtlich der Qualität der Panzerplatten für die dt. Kriegsmarine erzielte er große Fortschritte. Seine Vorschläge zur technischen Durchführung der Ferrochromherstellung trugen entscheidend dazu bei, Deutschland von dessen Einfuhr unabhängig zu machen.

    Aus gesundheitlichen Gründen gab S. 1914 die Stellung als technischer Generaldirektor auf und beschränkte sich während des Kriegs auf die Vertretung des Unternehmens beim Reichsmarineamt und später beim preuß. Kriegsministerium. Danach widmete er sich seinen im Familienbesitz befindlichen Unternehmungen.|

  • Auszeichnungen

    Vorstandsmitgl. d. Ver. „Eisenhütte Südwest“ (1904, Vorstandsvors. 1907–13, Ehrenmitgl. 1921) u. d. Ver. dt. Eisenhüttenleute (1911).

  • Literatur

    Stahl u. Eisen 2, 1936, S. 784 (P);
    H. Bünte, 300 J. Aktienges. d. Dillinger Hüttenwerke, 1685–1985, ein Rückblick, 1985.

  • Autor/in

    Horst A. Wessel
  • Zitierweise

    Wessel, Horst A., "Saeftel, Friedrich Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 347 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139600108.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA