Dates of Life
1860 – 1936
Place of birth
Süssenrode (Kreis Oppeln, Oberschlesien)
Place of death
Sankt Ingbert/Saar
Occupation
Montanindustrieller
Religious Denomination
-
Authority Data
GND: 139600108 | OGND | VIAF: 101322760
Alternate Names
  • Saeftel, Friedrich Wilhelm

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)
Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Saeftel, Friedrich Wilhelm, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139600108.html [04.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Friedrich Wilhelm, Industr.;
    M N. N.;
    N. N.;
    2 S.

  • Biographical Presentation

    S. besuchte die Oberrealschule in Brieg/Oder, absolvierte auf den oberschles. Werken in Gleiwitz und Königshütte ein Praktikum und leistete 1883/84 Militärdienst. 1884-87 studierte er an der Bergakademie Berlin u. a. bei Hermann Wedding, anschließend arbeitete er im Thomasstahlwerk des Neunkircher Eisenwerks an der Saar. 1896 wechselte er als Stahlwerksdirektor zum Eisenwerk Kraemer in St. Ingbert, wo er technische Verbesserungen des Blasverfahrens und den steigenden Guß im Gespann einführte, der die Qualität des Vormaterials wesentlich steigerte. 1905-07 arbeitete er wieder auf der Königshütte, die er als Oberhütteninspektor und stellv. Hüttendirektor auf die rationellere Versorgung mit flüssigem Roheisen umstellte. 1907 wurde er Generaldirektor der traditionsreichen Dillinger Hüttenwerke, wo er bis 1909 ein zweites Siemens-Martin Stahlwerk mit zuerst drei, später sechs Öfen und bis 1912 die Hochöfen III und IV fertigstellte. Kokerei und Grobblechwalzwerk wurden erweitert und eine Thomasschlakkenmühle errichtet, die das bei der Stahlerzeugung anfallende Material zu wertvollem Mineraldünger aufbereitete. Die Produktionspalette erweiterte er um gekümpelte Böden und geschweißte Rohre; letztere bilden heute das wichtigste Erzeugnis des Werkes. S. setzte als einer der ersten eine Mischung aus nicht verkokbarer Saarkohle mit Ruhrkohle im Hochofen ein, minderte damit die Abhängigkeit von der teureren Ruhrkohle und sicherte industrielle Arbeitsplätze an der Saar. Hinsichtlich der Qualität der Panzerplatten für die dt. Kriegsmarine erzielte er große Fortschritte. Seine Vorschläge zur technischen Durchführung der Ferrochromherstellung trugen entscheidend dazu bei, Deutschland von dessen Einfuhr unabhängig zu machen.

    Aus gesundheitlichen Gründen gab S. 1914 die Stellung als technischer Generaldirektor auf und beschränkte sich während des Kriegs auf die Vertretung des Unternehmens beim Reichsmarineamt und später beim preuß. Kriegsministerium. Danach widmete er sich seinen im Familienbesitz befindlichen Unternehmungen.|

  • Awards

    Vorstandsmitgl. d. Ver. „Eisenhütte Südwest“ (1904, Vorstandsvors. 1907–13, Ehrenmitgl. 1921) u. d. Ver. dt. Eisenhüttenleute (1911).

  • Literature

    Stahl u. Eisen 2, 1936, S. 784 (P);
    H. Bünte, 300 J. Aktienges. d. Dillinger Hüttenwerke, 1685–1985, ein Rückblick, 1985.

  • Author

    Horst A. Wessel
  • Citation

    Wessel, Horst A., "Saeftel, Friedrich Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 347 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139600108.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA