Lebensdaten
1164 – 1191
Geburtsort
Modigliana
Sterbeort
Akkon
Beruf/Funktion
Herzog von Schwaben
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 138740852 | OGND | VIAF: 90996924
Namensvarianten
  • Friedrich V. von Schwaben
  • Friedrich V. von Hohenstaufen
  • Konrad (Taufname)
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Friedrich V., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138740852.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Kaiser Friedrich I. ( 1190, s. NDB V);
    M Beatrix v. Burgund ( 1184, s. NDB I);
    B Kaiser Heinrich VI. ( 1197), Otto ( 1200), Pfalzgf. v. Burgund, Hzg. Konrad v. Sch. ( 1196), Philipp ( 1208), Hzg. v. Schwaben, dt. Kg.;
    Schw Beatrix ( ca. 1181), Agnes ( 1184); ledig.

  • Biographie

    F., wohl der älteste Sohn Barbarossas, war beim Tode Herzog Friedrichs IV. noch ein Kind. 1168 erscheint er erstmals als dux Suevorum, bereits belehnt mit reichen Gütern und Vogteirechten. Aber erst bei dem glanzvollen Mainzer Hoffest 1184 erfolgte seine Schwertleite; jetzt erst tritt er als Herzog von Schwaben selbständig handelnd auf. Für die darauffolgenden Jahre bezeugen zahlreiche Urkunden die Aktivität, die er dort entfaltete. Der Kreuzzug Kaiser Friedrichs ins Heilige Land, der 1189 in Regensburg seinen Anfang nahm, sah F. an der Spitze eines großen schwäbischen Aufgebots. In Gran fand seine Verlobung mit der Tochter des ungarischen Königs Bela statt. Die Berichte vom mühsamen Zug|des deutschen Heeres durch Kleinasien schildern ihn als umsichtigen Führer und unermüdlichen Kämpfer. So wurde ihm nach dem Tode des Vaters (Juni 1190) die Führung des durch Not und Entbehrungen geschwächten Heeres übertragen, mit dessen Resten er im Oktober 1190 Akkon erreichte und an der Belagerung der Stadt teilnahm. Dabei ist er an einer Krankheit gestorben. Seine Zeitgenossen schildern ihn als einen glänzenden Jüngling, dessen Bild durch seinen Tod im Heidenkampf verklärt wurde.

  • Literatur

    L (auch f. F. I., II., IV.) ADB VIII;
    Ch. F. Stälin, Wirtemberg. Gesch. II, 1847;
    Jbb. d. dt. Gesch., Heinrich IV., Heinrich V., Lothar III., Konrad III.;
    A. Meisler, Die Hohenstaufen im Elsaß, 1890;
    A. Eggers, Der kgl. Grundbesitz im 10. u. beginnenden 11. Jh., 1909;
    F. Curschmann, Ahnentafeln Kaiser Friedrichs I. u. Heinrichs d. Löwen, 1921;
    K. Weller, Die stauf. Städtegründungen in Schwaben, in: Württ. Vjhh. f. Landesgesch. NF 36, 1930, S. 145 ff.;
    F. Güterbock, Über Otto v. St. Blasien, Burchard v. Ursberg u. e. unbek. Welfenquelle, in: Festschr. f. R. Holtzmann, 1933, S. 191 ff.;
    ders., Barbarossas ältester Sohn u. d. Thronfolge d. Zweitgeborenen, in: HV 29, 1935, S. 509 ff.;
    K. Stenzel, Waiblingen in d. dt. Gesch., 1936;
    H. Fein, Die stauf. Städtegründungen im Elsaß, 1939;
    H. Heuermann, Die Hausmachtpol. d. Staufer v. Hzg. F. I. bis Kg. Konrad III., Diss. Berlin 1939;
    I. Dietrich, Hzg. F. II. v. Schwaben, Diss. Gießen 1943 (ungedr.);
    E. Maschke, Das Geschl. d. Hohenstaufen, 1943;
    K. Bosl, Rothenburg im Stauferstaat, = Neujahrsbll. d. Ges. f. fränk. Gesch., 1947;
    ders., Die Reichsministerialität d. Salier u. Staufer, 2 Bde., = Schrr. d. MG 10, 1950 f.;
    F. X. Vollmer, Reichs- u. Territorialpol. Kaiser Friedrichs I., Diss. Freiburg i. Br. 1951 (ungedr.);
    E. Klebel, Die Herkunft d. Hohenstaufen. in: ZGORh 102, 1954, S. 137 ff.;
    K. Schmid, Gf. Rudolf v. Pfullendorf u. Kaiser Friedrich I., in: F z. oberrhein. Landesgesch. 1, 1954;
    H. Werle, Das Erbe des sal. Hauses, Unters. z. stauf. Hausmachtpol. im 12. Jh., vornehml. a. Mittelrhein, Diss. Mainz 1954 (ungedr.).

  • Autor/in

    Hansmartin Schwarzmaier
  • Zitierweise

    Schwarzmaier, Hansmartin, "Friedrich V." in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 590-591 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138740852.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Friedrich V. (von Hohenstaufen), Herzog von Schwaben, geb. im J. 1168 oder 69, 1191, zweiter Sohn Kaiser Friedrichs I. und der Beatrix von Burgund. Das durch den Tod seines Vetters, Herzog Friedrichs IV., im J. 1167 erledigte Herzogthum Schwaben übergab Kaiser Friedrich diesem Sohne noch in dessen frühestem Kindesalter, indem derselbe bereits im J. 1170 als „dux Suevorum“ erscheint; doch traf der Kaiser wol vorerst noch selbst alle bedeutenderen Verfügungen. Um Pfingsten 1184 fand zu Mainz unter Abhaltung eines Reichsfestes von nie gesehener Pracht die Schwertleite Friedrichs, wie seines älteren Bruders König Heinrichs statt, und jetzt erst mag die eigentliche Uebernahme des Herzogthums durch ersteren erfolgt sein, wie er denn auch mit den zu erwartenden Erbgütern Welfs VI. und den Besitzungen des Grafen Rudolf von Pfullendorf ausgestattet wurde und in den nächsten Jahren öfters in schwäbischen Angelegenheiten handelnd auftritt. Als der greise Kaiser nach der Einnahme Jerusalems durch Saladin den 27. März 1188 zu Mainz feierlich das Kreuz nahm, folgte ihm unter der großen Schaar der Theilnehmer an dem im folgenden Jahre ausgeführten Zuge auch Herzog F. Er führte von Nissa an die erste der vier Abtheilungen des Kreuzheeres und bewies sich bei den verschiedensten Gelegenheiten, so namentlich bei der Erstürmung von Iconium, als unermüdlich thätiger, muthiger, aber auch für das Wohl des Heeres besorgter Krieger. Nachdem sein Vater am 10. Juni 1190 in den Wellen des Saleph seinen Tod gefunden, wurde F. zum Führer des Heeres gewählt und ihm gehuldigt, allein schwere Krankheiten rafften eine Menge Kreuzfahrer hin, viele kehrten in ihre Heimath zurück und zerstreuten sich. Mit einem kleinen Reste der Mannschaft — die Angaben der Quellen schwanken zwischen 1000 und 15000 Mann — gelangte F. im Anfang October vor Accon und verband sich allda mit den Christen, welche diese Feste belagerten. Hier erlag der wegen seiner Tapferkeit, seines frommen Eifers und seiner Wohlthätigkeit allgemein beliebte Herzog am 20. Jan. 1191 der verheerenden Seuche und wurde auf dem Kirchhof des deutschen Spitals im Lager vor der Stadt beerdigt, sein Leichenbegängniß aber durch glänzende Beleuchtung des Lagers geehrt. Als Gründer des deutschen Ordens kann F. nicht betrachtet werden, wie dies nicht selten geschehen, er hat vielmehr nur das Spital, aus welchem derselbe erwachsen ist, begünstigt und unterstützt, indem er die lübeckischen und bremischen Kreuzfahrer, welche vor Accon in einem großen Zelt aus Segeltüchern ein Spital errichtet hatten, veranlaßte, dieses Zelt mit aller Ausstattung an seinen Caplan Konrad und seinen Kämmerer Burkhard zu übergeben, und sich an seinen Bruder mit der Bitte wandte, vom Papste eine bestätigende und schützende Bulle für dieses Institut zu erwirken. — Er war zwei Mal verlobt, das erste Mal mit einer Tochter König Waldemars von Dänemark, eine Verbindung, welche an dem feindseligen Benehmen ihres Bruders, König Knuds VI., scheiterte, das zweite Mal mit einer Tochter des Königs Bela III. von Ungarn.

    • Literatur

      Vgl. u. a. Chr. Fr. v. Stälin, Wirtembergische Geschichte, Bd. II. — S. O. Riezler, Der Kreuzzug Kaiser Friedrichs I., in Forschungen zur Deutschen Geschichte, Bd. X. S. 1 ff. — H. Prutz, Kaiser Friedrich I., Bd. III.

  • Autor/in

    P. Stälin.
  • Zitierweise

    Stälin, P., "Friedrich V." in: Allgemeine Deutsche Biographie 8 (1878), S. 35 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138740852.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA