Dates of Life
1897 – 1951
Place of birth
Graz
Place of death
Kassel
Occupation
Chemiker
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 137857578 | OGND | VIAF: 86031211
Alternate Names
  • Müller, Robert
  • Müller, Robert
  • Müller, Rob.
  • more

Quellen(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Müller, Robert, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137857578.html [02.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Karl (1859–1936) aus Olmütz (Österr. Schlesien), kaufmänn. Dir., S d. Johann (1828–1908), k. u. k. Militär-Bau-Werkmeister, u. d. Maria Köcher;
    M Maria (1867–1915), T d. Martin Reitsamer (1825–81), Postamtsleiter in Radstadt (Salzburg), u. d. Josefa Trebesinger (* 1843);
    Burg Hochosterwitz (Kärnten) 1924 Elisabeth (1896–1956) aus Mahrenberg (Steiermark), T d. Adolf Pribil (* 1863) aus Luttenberg (Steiermark) u. d. Maria Glaser (* 1863) aus Maria Rast (Tirol);
    3 S, u. a. Wolfgang (* 1931), Ing., Gottfried (1935–65), Dr. iur., Helmut (* 1936), Ing. in G., 2 T.

  • Biographical Presentation

    Kurz nach Ausbruch des 1. Weltkrieges schloß M. die Realschule ab, rückte 1915 als Kriegsfreiwilliger ein und stand 1916-18 an der ital. Front. Beim Zusammenbruch geriet er in Gefangenschaft, aus der er noch 1918 entfliehen konnte. Anschließend studierte er Chemie und Physik an der Univ. Graz und wurde schon 1920 auf Grund einer bei Robert Kremann durchgeführten Dissertation zum Dr. phil. promoviert. Bis 1929 blieb M. als Assistent von Kremann am Institut für physikalische und theoretische Chemie. In dieser Zeit habilitierte er sich sowohl an der Philosophischen Fakultät der Universität (1923) als auch an der TH Graz (1926) für Allgemeine und Physikalische Chemie sowie Elektrochemie und wurde 1927 zum tit. ao. Professor ernannt. 1929 wurde M. als Nachfolger Hans Fleißners an die Lehrkanzel für Angewandte Chemie der Montanistischen Hochschule Leoben berufen, wo er bis 1940 als o. Professor wirkte und nach der Pensionierung Rudolf Jellers die Hauptlast des chemischen Unterrichts trug. Nach dem Ausbruch des 2. Weltkrieges leistete der leidenschaftliche Segelflieger M. mit kurzen Unterbrechungen bis 1942 Militärdienst bei der deutschen Luftwaffe. Schließlich wurde er an den Lehrstuhl für Anorganisch-Chemische Technologie der TH Graz überstellt und bekleidete 1943-45 das Amt des Dekans der Fakultät für Naturwissenschaften. 1946 wurde gegen M. wegen dessen Mitgliedschaft in der NSDAP ein Strafverfahren eingeleitet, das jedoch ohne Urteilsspruch eingestellt wurde. 1948 erfolgte seine Versetzung in den Ruhestand bei vollem Bezug der ihm zustehenden Pension.

    In der Fachwelt wurde M. besonders durch seine elektrochemischen Untersuchungen bekannt. Eine Reihe der von ihm bearbeiteten Probleme gehören zum Bereich der Chemie metallurgischer Prozesse. Beispiele dafür sind Arbeiten über die Metallabscheidung aus nichtwässrigen Lösungen, die ihm und seinen Mitarbeitern im Falle des Magnesiums als ersten gelang, die Entfärbung von Glasschmelzen und die Aufbereitung von Serpentiniten zur Gewinnung von Nickel und Magnesiumoxid mittels Säurelaugung. Mit letztgenanntem Verfahren sollte ursprünglich nur Nickel (an dem kriegsbedingt Mangel herrschte) aus einem armen (< 0,3% Ni), aber in nahezu unbegrenzter Menge vornandenem Erz gewonnen werden. Die chemischen und verfahrenstechnischen Prinzipien des Müller-Verfahrens, namentlich die Verwertung der dabei anfallenden Kieselsäure und des Magnesiumoxids, die selektive Fällung von Eisen- und Aluminiumhydroxiden bzw. Nickel- und Manganoxidhydroxiden, die Rückgewinnung der Salzsäure und schließlich die Möglichkeit, Serpentinit als billige Base einzusetzen, waren jedoch auch lange nach Kriegsende von solchem Interesse, daß die Veitscher Magnesitwerke AG im Werk Breitenau (Steiermark) das Verfahren Anfang der 1970er Jahre zur großtechnischen Reife entwickelten.

  • Works

    u. a. Aufbau chem. Verbindungen, 1928;
    Allg. u. techn. Elektrometallurgie, 1932;
    Allg. u. techn. Elektrochemie nichtmetall. Stoffe, 1937;
    Hdb. d. Physikal. Chemie, I u. II (Potentiale, Elektrolyse u. Polarisation), 1928 (mit R. Kremann);
    Alkalimetalle, 1938 (mit A. van Arkel);
    Arbeitsmethoden d. modernen Naturwiss., Bd. 69 u. 70 (Elektroanalyse), 1950 (mit F. Hecht).

  • Literature

    Kürschner, Gel.-Kal. 1940/41;
    Teichl;
    Pogg. VI, VII a.

  • Author

    Heinz Gamsjäger
  • Citation

    Gamsjäger, Heinz, "Müller, Robert" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 474-475 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137857578.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA