Lebensdaten
1807 – 1885
Geburtsort
Steinheim (Westfalen)
Sterbeort
Essen
Beruf/Funktion
Bankier
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 137580932 | OGND | VIAF: 81753971
Namensvarianten
  • Hirschland, Simon

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Zitierweise

Hirschland, Simon, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137580932.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Herz (1766–1839), Lehrer u. Schächter in St., kam 1815 nach E.;
    M Julie Löwenstein (1783–1815);
    (Ruhrort?) 1841 Marianne (1814–95), T d. Fettweidenbes. Moses Isaac in Ruhrort u. d. Friederike Abraham;
    4 S, 1 T, u. a. Isaac Simon (1845–1912), Bankier in E., Stadtverordneter u. langjähriger Vorsteher d. jüd. Gemeinde, der 1874 in d. väterl. Geschäft eintrat u. es - begünstigt durch den Aufstieg Essens zu einer Metropole d. Ruhrgebiets - zu einer überregional angesehenen Bank mit wachsendem Engagement im Wertpapiergeschäft entwickelte;
    E Georg (s. 1).

  • Biographie

    H. betrieb in jungen Jahren kleine Warengeschäfte in Textilien, Uhren und Schmuck, gab Darlehen an Kaufleute gegen Pfand und handelte dann auch in Metallen, Kuxen und Grundstücken. 1841 eröffnete er in Essen ein Handels- und Bankgeschäft. Der Warenhandel dieses Unternehmens (Textilien, Lebensmittel) erreichte nie größere Bedeutung und trat seit etwa 1850 ganz in den Hintergrund. Hingegen nahm die Bank, die kaum an einem günstigeren Ort und zu einem günstigeren Zeitpunkt hätte entstehen können, eine rasche Entwicklung im Rhythmus der Industrialisierung des Ruhrgebiets. Wichtigster Tätigkeitsbereich war anfangs für längere Zeit das Wechselgeschäft. Namen wie Krupp, Matthias Stinnes, Dinnendahl, Haniel und Reusch erscheinen immer wieder als Aussteller oder Bezogene. Der wachsende Kapitalbedarf insbesondere des Kohlenbergbaus und der Eisenindustrie wird durch die steigenden Wechselbeträge verdeutlicht. H. tätigte auch Darlehnsgeschäfte. Seit 1850 ist ein regelrechter Kontokorrentverkehr zu beobachten. 1843 werden Wechsel im Betrag von knapp 10 000 Taler umgesetzt; 1865 diskontierte H. Wechsel im Gesamtbetrag von 153 000 Taler, 1868 bereits solche über 391 000 Taler. Obwohl die öffentliche Kapitalbeschaffung für die Industrie eine immer größere Bedeutung erlangte, besonders durch die Konzessionierung zahlreicher Aktiengesellschaften zwischen 1840 und 1870, blieb das Wechselgeschäft bis zur Geschäftsübergabe durch H. an seinen Sohn Isaac Simon das gegenüber dem Effektengeschäft weitaus dominierende Betätigungsfeld der Bank.

  • Literatur

    z. Gesamtfam.: W. Wißkirchen, Burkhardt & Co., Privatbankiers im Herzen d. Ruhrgebiets, in: ZUG 2, 1957 (P).|

  • Quellen

    Qu.: Ms. e. geplanten Festschr. z. 100j. Bestehen d. Firma, 1938 (Stadtarchiv Essen).

  • Autor/in

    Hans Jaeger
  • Zitierweise

    Jaeger, Hans, "Hirschland, Simon" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 229 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137580932.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA