Lebensdaten
1676 – 1741
Sterbeort
Wessobrunn
Beruf/Funktion
Stukkator ; Baumeister ; Altarbauer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137133030 | OGND | VIAF: 81366653
Namensvarianten
  • Schmuzer, Franz
  • Schmuzer, Franz I.

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Zitierweise

Schmuzer, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137133030.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann (s. 1);
    M Anna Heiß;
    B Joseph (s. 3);
    1) Maria Anna N. N., 2) Maria Theresia Aichberger; kinderlos;
    N Franz Xaver (s. 4).

  • Biographie

    Die ersten Grundlagen der „ars gypsatoria“ und der Architektur wurden S. (wie auch seinem Bruder Joseph) wohl allein durch den Vater vermittelt. S. nutzte diese jedoch im Unterschied zu seinem Bruder anscheinend nicht für eine Tätigkeit als Baumeister. S. nutzte diese jedoch im Unterschied zu seinem Bruder anscheinend nicht für eine Tätigkeit als Baumeister. Er widmete sich stattdessen neben der Stuckkunst auch dem Entwerfen und Ausführen von Altären oder Kanzeln. Nach dem Tod des Vaters 1701 ging die Leitung der Compagnie an S. über, der den Vater bereits bei der für die Stuckentwicklung so bedeutsamen Dekoration des Tassilosaales im Kloster Wessobrunn unterstützt hatte. Wahrscheinlich half er auch seinem Bruder Joseph bei der nicht weniger wichtigen Stuckierung mit Vorformen des Bandwerks (auch Bandelwerk genannt) in der ehem. Klosterkirche Irsee (1702/03) bei Kaufbeuren. Wie dieser war S. maßgeblich an der Entstehung und Verbreitung des sog. „Wessobrunner Régence“ (Kosel) beteiligt, also der Bandwerkornamentik, die unter dem Einfluß franz. Ornamentstiche (v. a. von Jean Bérain d. Ä. u. d. J.) entstand und von ca. 1710 bis ca. 1740 die Stuckkunst der Wessobrunner beherrschte. S. und Joseph entwickelten dabei eine spezifisch Schmuzer’sche Variante, indem sie das abstrakte Bandwerk durch naturalistische Motive belebten, die anfangs (v. a. bei Joseph) noch dominieren und moderne Elemente wie Lambrequins oder Gitterwerk zitathaft erscheinen lassen. In den Dekorationen S.s in Weingarten (Klosterkirche, Stukkaturen, 6 Seitenaltäre u. Kanzel, 1717–21), Weißenau (Klosterkirche, Stuck, 1719-ca. 1723) und Donauwörth (Klosterkirche, Stuck u. Hochaltar, 1720–24) verschmelzen sie dann mit dem nun gleichwertigen reinen Bandwerk. Der seit Johann charakteristischen Vorliebe der Schmuzer für naturalistische Motive ist es zu verdanken, daß die Stukkatur in den genannten Bauten trotz der räumlichen Beschränkung durch die Expansion der Deckenmalerei nicht zur neutralen Dekoration verkümmert, sondern mit der Bilderwelt korrespondiert. Zwischen Deckenbild und Ornamentzone vermittelt der zart getönte Untergrund, auf dem die Stukkaturen aufgetragen sind. Die spannungsreiche Wechselbeziehung zwischen Stuckdekoration und Deckenmalerei im Rokoko nimmt hier ihren Ausgang.

  • Werke

    W-Verz. in: Schnell/Schedler, 1988 (s. L).

  • Literatur

    K. Kosel, Die Stukkaturen d. Schmuzergruppe 1695-1725, in: Zs. d. Hist. Ver. f. Schwaben 59/60, 1969, S. 101-250 (Diss. München);
    E. Ch. Vollmer, Klosterarchitekten – Altarbaumeister – Stuckkünstler, Leben u. Wirken d. Wessobrunner Fam. S., in: Lech-Isar-Land, 1981, S. 165-201;
    dies., Ergg. z. Schmuzer-Zus.stellung „Klosterarchitekten – Altarbaumeister – Stuckkünstler“, ebd. 1984, S. 35-41;
    H. Schnell u. U. Schedler, Lex. d. Wessobrunner, 1988;
    ThB;
    Dict. of Art.

  • Autor/in

    Uta Schedler
  • Zitierweise

    Schedler, Uta, "Schmuzer, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 269 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137133030.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA