Lebensdaten
1928 – 1992
Geburtsort
Hartberg (Steiermark)
Sterbeort
Bochum
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136544894 | OGND | VIAF: 80870946
Namensvarianten
  • Snatzke, Günther
  • Snatzke, Günther
  • Snatzke, Günter
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Zitierweise

Snatzke, Günther, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136544894.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz, Beamter;
    M Adelheid Wendl;
    1) N. N., 2) Feliksa Werner-Zamojska, Dr., Chemikerin.

  • Biographie

    S. besuchte bis 1938 die Volksschule in Hartberg, danach bis 1942 das Realgymnasium in Fürstenberg und anschließend, mit Unterbrechung durch den Kriegseinsatz (Juli 1944 bis Mai 1945), bis zur Matura 1946 das Realgymnasium in Graz. Er studierte 1947–53 Chemie in Graz und schloß das Studium 1953 mit der Promotion zum Dr. phil. mit einer Arbeit über die Bindungsspaltung mit Diazoniumsalzen bei Erich Ziegler (1912–93) ab. Danach wechselte S. als Assistent von Rudolf Tschesche (1905–81) an die Biochemische Abteilung des Chemischen Staatsinstituts Hamburg und folgte Tschesche 1960 an die Univ. Bonn. Hier habilitierte er sich 1965 mit einer Arbeit „Konformation und Circulardichroismus von alpha-, beta-ungesättigten Ketonen und Nitroverbindungen“. 1970 zum apl. Professor ernannt, erhielt S. 1972 einen Ruf auf den Lehrstuhl für Strukturchemie an die Ruhr-Univ. Bochum.

    S. war ein hervorragender Kenner der Stereochemie, der Spektroskopie und der Naturstoffe. Er trug wesentlich zur Verbreitung der chiroptischen Methoden zur Bestimmung von Absolutkonfigurationen bei und führte die qualitative Anwendung der Molekülorbitaltheorie zur Vorhersage des Vorzeichens des Cotton-Effektes ein. Zu seinen Arbeitsgebieten gehörte die Synthese heterocyclischer aromatischer Verbindungen, die Synthese von Steroidseitenketten sowie die Isolierung und Strukturaufklärung von Naturstoffen mit potentieller pharmakologischer Wirkung. Seit 1983 war S. Rektoratsbeauftragter der Ruhr-Univ. für Internationale Hochschulbeziehungen, ferner war er in der UNESCO als Berater für den Aufbau eines Instituts für Pflanzenchemie an der Univ. Sofia tätig und leitete die Kommission für die Nomenklatur chiroptischer Eigenschaften der IUPAC. Daneben nahm er Aufgaben in verschiedenen Forschungsförderungseinrichtungen, wie der Dt. Forschungsgemeinschaft, dem Dt. Akademischen Austauschdienst und der Alexander v. Humboldt-Stiftung wahr.

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (Debrecen 1982);
    Ehrenmitgl. d. Ungar. Ak. d. Wiss. (1986);
    Goldene Heyrovsky-Medaille d. Tschech. Ak. d. Wiss. (1987);
    Marin Drinov-Medaille d. Bulgar. Ak. d. Wiss. (1989);
    Bunsen-Kirchhoff-Preis d. Dt. Arb.kreises f. Angewandte Spektroskopie (1990).

  • Werke

    ca. 400 Veröff., u. a. Circulardichroismus u. absolute Konformation, Anwendung d. qualitativen MO-Theorie auf d. chiropt. Phänomene, in: Angewandte Chemie 91, 1979, S. 380 ff.;
    Chiropt. Methoden in d. Stereochemie, in: Chemie in unserer Zeit 15, 1981, S. 78 ff., ebd. 16, 1982, S. 160 ff.;
    Zum Formelbegriff in d. Organ. Chemie, in: Nachrr. aus Chemie u. Technik 11, 1963, S. 303 ff.;
    Circulardichroismus, ebd. 13, 1965, S. 177 ff.

  • Literatur

    H. Duddeck, in: Liebigs Ann. d. Chemie 1995, S. I–XIII (W-Verz., P);
    Ruhr-Univ. Bochum Presseinformation v. 16. 1. 1992 u. v. 30. 10. 1998;
    Wi. 1991;
    Qu
    Archiv d. Ruhr-Univ. Bochum u. d. Ges. Dt. Chemiker, Frankfurt/M.

  • Autor/in

    Herbert Bode
  • Zitierweise

    Bode, Herbert, "Snatzke, Günther" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 514-515 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136544894.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA