Lebensdaten
1833 – 1918
Geburtsort
Bremen
Sterbeort
Bremen
Beruf/Funktion
Überseekaufmann ; bremischer Senator
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 136480926 | OGND | VIAF: 80817133
Namensvarianten
  • Gildemeister, Johann Matthias
  • Gildemeisther, Johann Matthias

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Zitierweise

Gildemeister, Johann Matthias, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136480926.html [28.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Frdr. Aug. (1797–1870), Überseekaufm., S d. Johann (1753–1837), Tuchhändler, dann Senator in B., Mitverfasser (mit Bgm. Ch. Abraham Heineken) d. Karte d. Brem. Gebiets (S d. Johann, s. Einl.);
    M Cath. Elisabeth (1804–73), T d. Kaufm. Matthias Förstner u. d. Henr. Louise Graft;
    Ov Martin (1787–1871), Kaufm. in B., Eltermann, Hermann (1801–75), Notar, Biograph (s. ADB IX);
    B Heinrich (1840–1907), Teilhaber d. Fa. G.s;
    Vt Martin Hermann (s. 3), Otto (s. 5), Johann (1823–98), Gründer d. Fa. Gildemeister u. Co. in Iquique/Chile, Gen.konsul in Lima, führend in d. südamerikan. Zuckerwirtsch.;
    Lima/Peru 1870 Helene Jos. Henr. (1848–1934), T d. Tobias Lorenz Hoffmann aus Hamburg u. d. Johanne Schmale;
    4 S, 5 T;
    N Eduard (s. 1), Martin (s. 4).

  • Biographie

    G. war derjenige unter der weitverzweigten Verwandtschaft, der die engste Verbindung zu den weltbekannten südamerikanischen Unternehmungen der Gildemeister hatte, besonders auch durch die Gründung seiner eigenen Firma in Bremen. Sein Vetter Johann hatte Anfang der 40er Jahre in Lima die Ein- und|Ausfuhrfirma Gildemeister, Consbruch & Co., später G. & Co., gegründet, die sich zu Beginn der 50er Jahre mit einer Tochterfirma in dem damals peruanischen Hafen Iquique am aufblühenden Salpeterhandel beteiligt und damit, trotz mancher Rückschläge durch Naturkatastrophen, Seuchen, Aufstände, Kriege und Krisen, große Gewinne erzielte, vollends, als man später vom Salpeterhandel zum Kauf und zur Anlage von Salpeterwerken überging. In dies Geschäft ist G. nach seiner kaufmännischen Lehre in Bremen gekommen und bald dessen Teilhaber geworden, nach dem er 1856 durch längeren Aufenthalt in Iquique auch die zukunftsreichen dortigen Unternehmungen, neben dem Salpetergeschäft auch das in Jod und Borax, an Ort und Stelle kennengelernt hatte. 1866 kehrte er indes nach Bremen zurück und gründete dort eine eigene Firma unter seinem Namen, die die bei Überseegründungen übliche deutsche Entsprechung darstellte und als solche die Vermittlerin der deutschen, aber auch sonstwie europäischen Geschäfte der Firma in Lima wurde, unter anderem die Verbindungen zu dem im Salpeterhandel führend gewordenen Bremer Welthandelshaus D. H. Wätjen & Co. und zu dessen Bankverbindung Frühling & Goschen in London unterhielt. G. ist mehrfach wieder an der „Westküste“ gewesen, wo seit 1872 sein jüngerer Bruder Heinrich Teilhaber und vorübergehend auch Leiter des Hauses in Iquique gewesen war; dieser kam dann aber wieder nach Bremen zurück und wurde Mitinhaber der von G. gegründeten Firma. Ihr Ein- und Ausfuhrgeschäft entwickelte sich zu einem der bedeutendsten in Bremen; dabei blieben die beiden Brüder an den Unternehmungen in Chile und Peru beteiligt; einige Jahre nach dem Tode ihres Vetters Johann wurden sie 1904 sogar deren alleinige Inhaber. Mittlerweile hatte sich das dortige Geschäft, aus der Zwangslage heraus, eine große peruanische Zuckerunternehmung übernehmen zu müssen, weil diese eine von J. Gildemeister & Co. gelieferte Maschinenanlage nicht bezahlen konnte, weitgehend und mit großen Erfolgen auf Zuckererzeugung und -handel verlagert. Das Haus war zu dem größten Zuckerunternehmen in Südamerika geworden. Die Söhne und Enkel der beiden Brüder haben diese Geschäfte weitergeführt. G. war auch ein in der bremischen Öffentlichkeit bekannter Mann. 1889 wurde er als kaufmännisches Mitglied in den bremischen Senat gewählt, aus dem er indessen 1904, mit Übernahme des gesamten Südamerikageschäfts seiner Häuser, seinen ehrenvollen Abschied nahm.

  • Literatur

    C. Hütterott u. a., Gesch. d. Hauses Gildemeister & Co. in Iquique, Jubiläumsschr. z. 50j. Bestehen d. Hauses J. M. G., Bremen, 1916;
    Groscurth, Gedächtnisrede f. Senator J. M. G., 1918.

  • Autor/in

    Friedrich Prüser
  • Zitierweise

    Prüser, Friedrich, "Gildemeister, Johann Matthias" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 393-394 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136480926.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA