Lebensdaten
1488 oder 1490 – 1532
Geburtsort
Nürnberg
Sterbeort
Nürnberg
Beruf/Funktion
Graphiker ; Maler ; Goldschmied
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 13618832X | OGND | VIAF: 170026639
Namensvarianten
  • Krug, Ludwig

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Zitierweise

Krug, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13618832X.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hans d. Ä. ( 1519), Goldschmied u. Stempelschneider (1484 Meister) in N. (s. ThB);
    M Ursula (* 1472), T d. Kaufm. Hans I. Fugger;
    B Hans d. J. ( 1529), Goldschmied u. Stempelschneider (1513 Meister) in N. u. Kremnitz (s. ThB), Erasmus ( n. 1532), Goldschmied in Straßburg;
    - Nürnberg Brigitta N. N. ( n. 1532);
    1 K.

  • Biographie

    Einzelheiten aus dem Leben K.s sind weitgehend unbekannt. Wohl nur in Nürnberg tätig, erlangte er 1522 die Meisterwürde des Goldschmiedehandwerks. Von der überlieferten künstlerischen Universalität K.s läßt sich nur mehr ein lückenhaftes Bild gewinnen, da seine Gemälde sämtlich verloren sind und auf den übrigen Gebieten kaum gesicherte Arbeiten erhalten blieben. So ist die Zuschreibung von Medaillen an K. bis heute umstritten. Am besten belegt ist K.s Tätigkeit als Druckgraphiker, wovon 2 Holzschnitte und 16 Kupferstiche mit überwiegend sakralen Themen zeugen. Die spätesten Stiche sind 1516 und 1517 datiert. K.s Druckgraphik entstand in Auseinandersetzung vor allem mit Dürer, aber auch mit Schongauer und Lucas von Leyden. Sie|zeigt trotz der Vermeidung genauen Kopierens wenig Eigenständigkeit, wobei die Holzschnitte origineller und temperamentvoller erscheinen. In engem Zusammenhang mit den Kupferstichen stehen zwei Zeichnungen, an die sich 5 weitere anschließen lassen, die ihm als Studienblätter zugewiesen werden können (Nürnberg, German. Nationalmuseum u. Staatsarchiv). Seine Tätigkeit als Kleinplastiker wird in einem 1514 datierten Relief des „Sündenfalls“ (Berlin, Skulpturengal.) faßbar. Demselben Thema ist eine Bronzeplakette von 1515 gewidmet (Exemplare in Brünn u. Cleveland). Ausgehend von diesen gesicherten Arbeiten hat man 3 Reliefs in München, Hamburg und Berlin für K. in Anspruch genommen und daraus eine Entwicklung von der „charaktervollen Häßlichkeit“ der frühen zur „klassischen Schönheit“ der späten Reliefs abgeleitet. Aus neuerer Sicht ergibt sich mit Berücksichtigung des als Frühwerk K.s angesprochenen geschnitzten Rahmens zu Dürers „Allerheiligenbild“ von 1511 (Nürnberg, German. Nat.mus.) eine schlüssige Stilentwicklung, die im Figürlichen stets vom Vorbild Dürers geprägt ist, in der Spätphase aber in der Zierarchitektur Augsburger Einfluß (Hans Schwarz) verrät. In den Jahren um 1520 lag der Schwerpunkt von K.s Tätigkeit wohl auf dem Gebiet der Goldschmiedekunst. Eine Fülle von Arbeiten ist erhalten bzw. überliefert, die mit K. selbst oder seiner Werkstatt in Verbindung gebracht werden. Das einzige von ihm signierte Werk, ein Ziborium (zw. 1520 und 1526/27) ist jedoch nur in einer Zeichnung aus dem Inventar des „Halleschen Heiltums“ überliefert (Aschaffenburg, Stifts- und Schloßbibliothek). Mittels Stilvergleich lassen sich noch 2 Pokale (ehem. Raudnitz und Moskau, Rüstkammer d. Kreml) anschließen. Bei allen 3 Werken ist „das Figürliche mehr als nur Beiwerk, nämlich Ausgangspunkt der Gestaltung“ (Rasmussen). Die gleichen Merkmale zeigen aus dem „Halleschen Heiltum“ noch das Ursula-Schiff, der Herkulespokal und das Andreas-Reliquiar, die auch Augsburger Einflüsse spiegeln. Als eigenhändige Arbeiten K.s müssen 2 Muschelschnitte in Hamburg (Mus. f. Kunst u. Gewerbe) und Leningrad (Ermitage) gelten. Alle verwandten Goldschmiedearbeiten sind wohl als Erzeugnisse seiner Werkstatt anzusehen, für die vor allem die naturalistische Gestaltung (Schäfte in Baumform, Pokale in Fruchtform) und die Kombination von fortschrittlichen ital. Dekormotiven mit spätgotischem Ast- und Blattwerk charakteristisch ist. In diesem „Einbruch von Naturformen“ (Kohlhaussen), aber auch in den Vorlagen der Muschelschnitte wurden Dürers zeichnerische Entwürfe kongenial ausgeführt. Neben Wenzel Jamnitzer war K. der bedeutendste Goldschmied des 16. Jh. in Deutschland, wie die neuere Forschung trotz mancher unsicherer Zuweisungen belegen konnte.

  • Literatur

    ADB 17;
    J. Neudörfer, Nachrr. v. Künstlern u. Werkleuten …, hrsg. v. G. W. K. Lochner, 1875, S. 124 f.;
    E. F. Bange, Die Kleinplastik d. dt. Renaissance in Holz u. Stein, 1928, S. 75 f., Tafel 77-80;
    ders., Die dt. Bronzestatuetten d. 16. Jh., 1949, S. 26-29, Abb. 61-67;
    G. Habich, Die dt. Schaumünzen d. 16. Jh., 1931, S. 131, Tafel 110-16 (L);
    E. Schilling, Zeichnungen v. L. K., in: Anz. d. German. Nat.mus., 1932-33, S. 109-18;
    E. Bock, The Engravings of L. K., in: The Print Collectors Quarterly 20, 1933, S. 87-115 (mit Kat.);
    E. W. Braun, Nürnberger Bronzebrunnen in Schloß Trient, in: Münchner Jb. d. bildenden Kunst 11, 1951, S. 196;
    H. Kohlhaussen, Nürnberger Goldschmiedekunst d. MA u. d. Dürerzeit 1240-1540, 1968, S. 351-436 (mit Kat., L, Chronol.);
    Ausstellungskat. Albrecht Dürer, German. Nat.mus., 1971, Nr. 269, 670 f.;
    Ausstellungskat. Kunsthandwerk d. Dürerzeit u. d. dt. Renaissance, Kunstgewerbemus. Berlin (Ost), 1971, S. 46 f., Nr. 43 f., 58;
    I. Weber, Dt., niederländ. u. franz. Renaissance-Plaketten 1500-1650, 1975, Nr. M 27 f., M 102;
    J. Rasmussen, Dt. Kleinplastik d. Renaissance u. d. Barock, = Bilder-Hh. d. Mus. f. Kunst u. Gewerbe 12, 1975, Nr. 4 f.;
    ders., Unterss. z. Halleschen Heiltum d. Kardinals Albrecht v. Brandenburg, T. I, in: Münchner Jb. d. bildenden Kunst 27, 1976, S. 92-98 (L);
    Hollstein's German Engravings, Etchings and Woodcuts 19, 1976, S. 177-94;
    ThB.

  • Porträts

    Anonymer Kupf., 1675 (Nürnberg, German. Nat.mus.).

  • Autor/in

    Claudia Diemer
  • Zitierweise

    Diemer, Claudia, "Krug, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 113-114 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13618832X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Krug: Ludwig K., Nürnberger Goldschmied, welcher verschiedenartig künstlerisch thätig war, wurde um 1490 als Sohn des Stempelschneiders Hans K. geboren, erhielt 1522 das Meisterrecht und heirathete Brigitta, besaß ein|Haus hinter dem Rathhause und starb 1532. Es gibt ein Porträt von ihm von 1525 in schlechtem Kupferstich ohne Autornamen. K. war, nach Neudörffer, nicht nur ein tüchtiger Goldschmied, geübt im Treiben und Emailliren, sondern auch geschickt im Schneiden in Stein und Eisen, im Zeichnen, Kupferstechen und Malen. Auch fertigte er Kunstbrunnen aus Silber, welche als Tafelaufsätze dienten. Er arbeitete viel für Hans Koburger. Von seinen Arbeiten in edeln Metallen, welche meist noch gothisch waren, ist nichts bekannt. Dagegen besitzt das königl. Museum zu Berlin ein kleines (0,15 M. hohes) mit dem Monogramm des Künstlers versehenes Relief aus Solenhofer Stein von 1514, Adam und Eva unter dem Baume darstellend, zwischen sich einen Assen, welches sehr sorgfältig und verständnißvoll in naturalistischer Auffassung ausgeführt ist. Außerdem besaß die Berliner Kunstkammer (Kugler's Beschreibung derselben, S. 196) einen Gypsabguß eines zweiten, etwas kleineren, ebenfalls mit Monogramm versehenen Reliefs von 1515 mit derselben Darstellung, jedoch in anderer Composition, davon das Original nicht bekannt ist. Von Krug's jetzt sehr seltenen Kupferstichen, welche unter dein Einflusse Dürer's entstanden sind, führt Bartsch 12 Blatt und Passavant deren noch 4 auf. Von zwei derselben sind die Originaltupferplatten noch erhalten. Die Darstellungen dieser Kupferstiche sind fast sämmtlich der biblischen Geschichte entnommen. Das Monogramm des Künstlers ist ein kleiner Krug zwischen den Buchstaben L und K.

    • Literatur

      Neudörffer's Nachrichten von Nürnbergischen Künstlern, herausgegeben von Lochner (Wien 1875). Doppelmayr, Nachricht von Nürnbergischen Künstlern (Nürnberg 1730).

  • Autor/in

    R. Bergau.
  • Zitierweise

    Bergau, R., "Krug, Ludwig" in: Allgemeine Deutsche Biographie 17 (1883), S. 219-220 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13618832X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA