Lebensdaten
1483 oder 1484 – 1551
Sterbeort
Lobstädt bei Leipzig
Beruf/Funktion
Bergfachmann ; Münzmeister
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 136128610 | OGND | VIAF: 80525639
Namensvarianten
  • Könritz, Heinrich von
  • Könneritz, Heinrich von
  • Könritz, Heinrich von
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Zitierweise

Könneritz, Heinrich von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136128610.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Dietrich auf L. u. Großzössen;
    M Euphemia v. Meckau;
    Om Melchior v. Meckau ( 1509), Bischof v. Brixen;
    - ⚭ Barbara v. Breitenbach a. d. H. Crostewitz;
    6 S, 1 T, u. a. Andreas ( vor 1553), Dr. iur., 1543 kaiserl. Assessor am Reichskammergericht in Speyer, Gesandter Ferdinands an d. Kf. v. Sachsen, Erasmus ( 1563), kursächs. Rat, Oberhauptm. d. Leipziger Kreises, Gesandter auf d. Reichstagen 1544, 1545, 1550, 1551, 1555 u. 1557, Oberhofrichter zu Leipzig (s. L), Nikolaus (1517/18-51), kaiserl. Rat, Christoph ( 1557), kgl. Kammerrat u. oberster Verwalter in d. ungar. Bergstädten, wurde v. Erasmus v. Rotterdam sehr geschätzt u. vermittelte diesem Gg. Agricolas Schrift „Bermannus sive de re metallica dialogus“, die daraufhin 1530 gedr. wurde, Margarete ( 1532 Wilh. v. Thumbshirn, 1551, kursächs. Oberst, s. ADB 38);
    E Abraham v. Thumbshirn ( 1593), kursächs Rat.

  • Biographie

    Es ist nicht bekannt, wo K. seine Kenntnisse über den Bergbau erworben hat. Nach seinem günstigen Urteil über einen erfolgreichen Abbau soeben erschlossener Silbervorkommen 1516 in Sankt Joachimsthal bestallte ihn Stephan Graf Schlick als Grundherr Januar 1518 zum dortigen Berghauptmann. Es ist schwer zu beurteilen, wie weit K. an der Übernahme der Annaberger Bergordnung und an der Einführung des gegenüber dem Kuttenberger moderneren sächsischen Bergwesens mitgewirkt hat. Auf jeden Fall war er an der Ausarbeitung der sogenannten ersten Schlickischen Bergordnung von 1518 – vielleicht auch der von 1541 – hervorragend beteiligt, ebenso an dem Ausbau des Bergbaubetriebes und der Münze. Bis 1528 die Grafen Schlick gezwungen wurden, das Münzrecht Ferdinand I. als König von Böhmen zu überlassen, war K. auch ihr Münzmeister. Damals begann die Prägung des „Joachimsthalers“, von dem die Münzbezeichnung Taler stammt. K.s Besonnenheit war es zu verdanken, daß 1525 der Aufstand der Bergleute ohne Blutvergießen endete und einige von ihren Forderungen von Stephan Graf Schlick akzeptiert wurden. 1527-33 weilte auch Georg Agricola in Joachimsthal, der damals sein Buch „Bermannus sive de re metallica dialogus“ schrieb. Als 1545 die Grafen Schlick von Ferdinand I. gezwungen wurden, auch ihre Bergwerke der böhmischen Krone zu überlassen, verlor K. das Amt des Berghauptmanns. Während des Schmalkaldischen Krieges lebte er dort als Agent des Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen, zog sich aber dann nach Lobstädt zurück. Für die Friedhofskapelle stiftete K., der sehr vermögend geworden war, einen Flügelaltar aus der Cranach-Schule.

  • Literatur

    Jul. Traugott v. Könneritz (s. 2), H. v. K. u. s. 6 Söhne, in: Archiv f. d. Sächs. Gesch. 5, 1867, S. 130-201, 6, 1867, S. 225-93;
    ders., Erasmus v. K. in d. Kriegszuge gegen d. Türken 1542, ebd. 8, 1869, S. 82-101;
    H. Lorenz, in: Sudetendt. Lb. I, 1926;
    Sächs. Bergrecht in Böhmen, hrsg. v. W. Weizsäcker, 1929;
    H. Sturm, Das Werden v. Stadt u. Bez. St. Joachimsthal, 1932;
    S. Sieber, Der Joachimsthaler Aufstand 1525 in s. Beziehungen zu Sachsen, in: Bohemia, Jb. d. Collegium Carolinum, IV, 1963.

  • Autor/in

    Hans Jürgen Rieckenberg
  • Zitierweise

    Rieckenberg, Hans Jürgen, "Könneritz, Heinrich von" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 363 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136128610.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA