Dates of Life
1730 – 1811
Place of birth
Dresden
Place of death
Reibersdorf
Occupation
kursächsischer Minister
Religious Denomination
mehrkonfessionell
Authority Data
GND: 135904544 | OGND | VIAF: 80341440
Alternate Names
  • Einsiedel, Johann Georg Friedrich Graf von
  • Einsiedel, Johann Georg Graf von
  • Einsiedel, Johann Georg Friedrich Graf von
  • more

Relations

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Einsiedel, Johann Georg Graf von, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135904544.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    B Detlev Karl s. (2);
    Bautzen 1766 Eleonore Henr. (1733-1006), Wwe des sächsischen Min. Nicolaus Willibald Gf. v. Gersdorf (1713–65), T des sächsischen Landkammerrats Joh. Adolph v. Ponickau, auf Milkel;
    2 S, 1 T, u. a. Georg (1767–1840), sächsischer WGR, Gesandter in Petersburg.

  • Biographical Presentation

    E. besuchte 1741-48 in Leipzig Schule und Universität. Anschließend reiste er durch Holland, England, Frankreich und Italien. In Dresden wurde E. 1752 Kammerjunker und 1754 Kammerherr sowie Hof- und Justizrat bei der Landesregierung. 1758 nahm er an einer Gesandtschaft nach Petersburg teil und war 1758-60 sächsischer Gesandter in Paris. Als Gesandter in London führte er 1763 Verhandlungen über die Liquidierung der hannoverischen Anleihe an Sachsen. Kurfürst Friedrich Christian ernannte ihn im Dezember 1763 zum sächsischen Kabinettsminister und Staatssekretär der inneren Angelegenheiten. In dieser Stellung leitete E. Maßnahmen ein, die Sachsen aus dem wirtschaftlichen Ruin des 7jährigen Krieges und der Brühlschen Mißwirtschaft wieder zum Wohlstand führten. So beteiligte er sich an der Gründung der Ökonomischen|Sozietät in Leipzig und war 1764-70 deren erster Direktor. Er bestimmte vor allem die Richtung der „sächsischen Partei“, deren Ziel der innere Wiederaufbau Sachsens unter Führung der bürgerlich aufgeklärten Kreise war. Als der Administrator Prinz Xaver 1766 von den Ständen des erschöpften Landes eine Vermehrung der Heeresausgaben forderte, trat E. ihm entgegen und wurde deshalb seines Amtes enthoben. 1766 sollte er als Staatsminister in den kurhannoverischen, 1769 in den preußischen Verwaltungsdienst eintreten, lehnte jedoch beide Angebote ab. E. verwaltete nun von Reibersdorf aus seine großen Besitzungen, vermehrte deren Umfang bedeutend und entwickelte sie durch damals ganz neue Verbesserungen des Ackerbaus, der Viehzucht und des Brauwesens zu Musterwirtschaften. In Oppelsdorf bei Zittau begründete er ein Braunkohlenwerk. – E. wurde früh durch englische nonkonformistische Lehren tief beeindruckt und gehörte mit seinem Bruder 1760-62 im Fürstentum Bayreuth zu einer pietistischen Gemeinschaft. Durch seine Frau kam er seit 1766 in engere Beziehungen zur Herrnhuter Brüdergemeine und trat ihr 1782 bei. Ebenso wie andere Staatsmänner des sächsischen Retablissements verband E. eine hervorragende Begabung für Staats- und Wirtschaftsführung mit pietistischer Lebenshaltung.

  • Literature

    ADB V;
    [F. L. v. Tschirschky], J. G. Gf. v. E., in: Neues Lausitz. Mgz. 9, 1831, S. 52-59;
    W. v. Boetticher, Gesch. d. Oberlausitz. Adels u. s. Güter 1635-1815, Bd. I, 1912, S. 342-44;
    H. Schlechte, Pietismus u. Staatsreform 1762/63 in Kursachsen, in: Archivar u. Historiker (Meisner-Festschr.), 1956, S. 380;
    ders., Die Staatsreform in Kursachsen 1762/03, 1958;
    Dipl. Vertr.Qu.: Landeshauptarchiv Dresden, insbes. Bestallungen.

  • Portraits

    Ölgem. v. A. Graff (in Fam.bes., Photo in Staatl. Fotothek Dresden u. GHdA 18).

  • Author

    Gerhard Schmidt
  • Citation

    Schmidt, Gerhard, "Einsiedel, Johann Georg Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 402-403 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135904544.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Einsiedel: Joh. Georg, Graf v. E., geb. 18. Dec. 1730, Sohn des 1740 in den Grafenstand erhobenen Joh. Georg v. E. auf Seidenberg, Wolkenburg etc., begann seine diplomatische Laufbahn bereits 1748 in Petersburg, wurde 1763 sächsischer Gesandter in London, aber noch in demselben Jahre vom Kurfürsten Friedrich Christian zum Cabinetsminister und Staatssecretär der inneren Angelegenheiten berufen. Vom Administrator Prinz Xaver wegen seines Widerstandes gegen die übermäßige Vermehrung der Armee in Ungnade entlassen, zog er sich ins Privatleben zurück und widmete sich der Verwaltung seiner Lausitzer Güter, die er zu Musterwirthschaften und zu einem nachahmungswerthen Beispiel für die ganze Provinz erhob; auch einen ihm angetragenen Ministerposten in Hannover lehnte er ab. Er trat 1782 der Herrnhuter Brüdergemeinde bei und starb 21. Juni 1811.

    • Literature

      Neues Lausitzer Magazin IX. 52 ff.

  • Author

    Flathe.
  • Citation

    Flathe, Heinrich Theodor, "Einsiedel, Johann Georg Graf von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 762 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135904544.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA