Lebensdaten
um 1554 – 1608
Geburtsort
(Dresden?)
Sterbeort
Augsburg
Beruf/Funktion
Kapuziner ; Gegenreformator
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135904641 | OGND | VIAF: 80341536
Namensvarianten
  • Ludwig von Sachsen (Taufname unbekannt)
  • Einsiedel, Ludwig von
  • Ludwig von Sachsen (Taufname unbekannt)
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Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Einsiedel, Ludwig von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135904641.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V kursächsischer Kanzler (Haubold v. E.?);
    M angeblich N. N. Pflugk.

  • Biographie

    Als Student der Rechte in Bologna katholisch geworden, wurde E. auf Intervention Gregors XIII. am 19.8.1580 unter dem Ordensnamen Ludwig in die Genuesische Kapuzinerprovinz aufgenommen und machte hier und seit 1584 in Luzern seine philosophisch-theologischen Studien. Ausgerüstet mit Predigt-, Beicht- und Rekonziliationsvollmachten (1586), entfaltete er als Vertrauensmann der Nuntien Santonio und Paravicini seit Januar 1587 vor allem in Appenzell (hier Gründer und 1588-90 Guardian des Kapuzinerklosters) und in Baden (Aargau; hier 1591-96 Klosteroberer) sowie auf Predigtreisen nach Pruntrut, Solothurn, Zug, Einsiedeln, Altdorf, Glarus, Konstanz und Süddeutschland eine sehr rege Tätigkeit zur Wiedergewinnung der Andersgläubigen und äußeren wie inneren Restauration der Katholiken (Rekatholisierung Appenzells, Reform der Terziarinnenkongregation von Pfanneregg, Mitwirkung bei der Konversion des Markgrafen Jakob III. von Baden-Hochberg). Seit 1595 weilte er auf Betreiben der Erzherzogin Anna Katharina als deren Beichtvater, dann auch als Guardian und Novizenmeister in Innsbruck, kam aber anfangs 1600 wieder zu gegenreformatorischem Einsatz, zunächst auf Verlangen des Erzherzogs Ferdinand in Graz, schließlich seit Juli 1601 auf Betreiben der Fugger in Augsburg, wo er das Augustinerchorherrenstift reformierte, mit den Fuggern das Kapuzinerkloster gründete und durch feierliche Prozessionen den öffentlichen katholischen Kult wieder einführte. Äußerste persönliche Lebensstrenge, gewinnende Güte, hinreißende Beredsamkeit, gründliche Bildung, diplomatische Klugheit und rastloser Eifer kennzeichnen seine erfolgreiche Wirksamkeit.

  • Werke

    Außer d. wichtigen Briefwechsel E.s mit d. päpstl. Nuntius, dessen Publikation v. R. Fischer vorbereitet wird, ist e. Einführung ins geistl. Leben erhalten in Form v. 13 Briefen an d. Kloster Pfanneregg bzw. dessen Oberin Elis. Spitzlin, modernisiert hrsg. v. Beda Mayer, Die Sendschreiben d. P. L. v. S., in: Collectanea Helvetico-Franciscana, Luzern, 4, 1944, S. 1-137 (P).

  • Literatur

    F. v. Weech, Zur Gesch. d. Mgf. Jacob III. v. Baden u. Hachberg, in: ZGORh 46, 1892, S. 656-700;
    A. Hohenegger, Gesch. d. Tirol. Kapuziner-Ordensprov. I, 1913 (P);
    A. Schelwiler, P. Ludwig v. Sachsen, in: Zs. f. Schweizer. KG 10, 1916, S. 241-74;
    ders., Elisabetha Spitzlin, ebd. 11, 1917, S. 204-20, 279-87;
    M. Künzle, Die schweizer. Kapuzinerprov., 1928 (P);
    I. v. Tarrenz u. V. v. Werfenweng, Totenbuch d. Nordtirol. Kapuzinerprov., 1934-36, S. 431;
    R. Fischer, Die Gründung d. Schweizer Kapuzinerprov. 1581-89, 1955 (L);
    LThK.

  • Porträts

    Ölgem. 1588 (Appenzell, Kapuzinerkloster), Abb. b. B. Mayer, A. Hohenegger u. M. Künzle (s. W u. L).

  • Autor/in

    Bonaventura von Mehr OFMCap
  • Zitierweise

    Mehr OFM Cap, Bonaventura von, "Einsiedel, Ludwig von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 403 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135904641.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA